1.900 leere Parkplätze in einem Viertel – und keiner wusste es. ampido liefert den Beweis, wie leicht "Parkdruck" zu lösen ist.
In dieser Episode spreche ich mit Yaso vom Gründerteam von Ampido
über ein oft unterschätztes Thema der Verkehrswende: die effiziente
Nutzung von Parkplätzen. Ampido hat im Kölner Agnesviertel eine
aufschlussreiche Studie dazu durchgeführt.
39 Minuten
Podcast
Podcaster
On the way to new mobility: Katja Diehl spricht alle 14 Tage mit Gästen über Mobilität statt Verkehr, Diversität, New Work, Inklusion, kindergerechte Stadt und das Mobilisieren auf dem Land.
Beschreibung
vor 1 Monat
Diese Folge wurde von Ampido supportet. Wenn auch du selbst oder
dein Unternehmen zu meinen Themen passt, melde dich gern – ob als
Gast oder Werbepartnerin. Schön, dass du reinschaltest! Meine
Arbeit generiert dir Mehrwerte? Dann freue ich mich über deinen
Support! Meinen wöchentlichen Newsletter gibt es bei steady. Es
gibt es mein erstes Kinderbuch! Und ab sofort auf dem Markt:
„Picknick auf der Autobahn.“ In unserem hoffnungsfrohen Buch bieten
wir konkrete und detaillierte Antworten und somit Doping für unsere
Vorstellungskraft. Meinen Podcast schon abonniert? Wenn dir diese
oder auch eine andere Folge gefällt, lass´ gern eine Bewertung da
und/oder supporte mich per Ko-Fi oder PayPal. Anfragen an
backoffice@katja-diehl.de! Die Mission von Ampido Yaso erklärt das
Geschäftsmodell: Ampido konzentriert sich auf private Parkplätze –
in Wohnimmobilien, Tiefgaragen, Bürogebäuden und Supermärkten. Das
Unternehmen mietet Überkapazitäten an und vermietet diese flexibel
weiter – stundenweise, tageweise oder im Abo-Modell. "Die Mission,
die wir haben, ist eben die Städte lebenswerter zu machen und die
Parkplätze oder den Parkraum besser zu nutzen, effizienter zu
nutzen." Die Studie im Agnesviertel Das Herzstück des Gesprächs
bildet die Studie, die Ampido im Kölner Agnesviertel durchgeführt
hat. Die Methode war bewusst low-tech: Mit Stift und Block zählten
Yaso und sein Team über 14 Tage hinweg Parkplätze und deren
Auslastung. Die erstaunlichen Ergebnisse: - 1.900 private
Stellplätze wurden im Viertel gezählt - Zum Vergleich: 2.500
öffentliche Straßenparkplätze existieren im selben Gebiet - Die
durchschnittliche Auslastung liegt bei nur 30 Prozent - An manchen
Standorten waren über die Hälfte der Parkplätze zu keiner Zeit
belegt - Beim Arbeitsgericht: 60 von 150 Stellplätzen waren
durchgehend frei "Selbst uns, wir das seit 13 Jahren machen,
schockiert das Ungleichgewicht." Fehlende Daten als Grundproblem
Ein zentrales Thema des Gesprächs: Niemand hat verlässliche Daten
über private Parkplätze. Yaso berichtet, dass selbst
Immobilienunternehmen oft keinen Überblick haben, wie viele
Parkplätze sie besitzen. Die Studie wurde deshalb komplett
transparent auf der Plattform "mehrfachnutzung.org" veröffentlicht
– inklusive Handbuch, damit andere Initiativen und Anwohnervereine
die Methode in ihren Vierteln anwenden können. Praktische Lösungen
Die Nutzung funktioniert über eine App: Nutzer:innen buchen
Parkplätze nach Bedarf. Etwa 80 Prozent nutzen dabei immer
denselben Parkplatz. Falls dieser einmal belegt ist, wird
automatisch ein alternatives Angebot in der Nähe gemacht. "Wir
haben da, wir gehen aber wahrscheinlich gleich auch drauf ein, auf
die Studie, die wir erhoben haben, zu dem einfach nur Potenzial.
Die Zahlen sind krass, wie beim Liegen reservieren." Politische
Dimension Das Agnesviertel muss 250 öffentliche Stellplätze
zurückbauen, weil Fluchtwege zu eng sind. Die Studie zeigt: Allein
1.300 private Stellplätze könnten als Kompensation dienen – mehr
als die Hälfte der wegfallenden Parkplätze. Ein besonders krasser
Fall: Ein Eventparkhaus an der Grenze zum Agnesviertel mit 450
Stellplätzen wird nur zwei- bis dreimal im Monat genutzt. Den Rest
der Zeit steht es leer. Öffentliche Hand als Blockade Ein
frustrierendes Hindernis: Öffentliche Einrichtungen wie Schulen,
Ämter oder die Stadt selbst nutzen ihre Parkplätze kaum mehrfach.
Ein Beispiel: Ein leerstehendes Gebäude mit über 100 Stellplätzen,
das seit vier Jahren ungenutzt ist. Ampidos Anfrage zur
Mehrfachnutzung wurde ohne Begründung abgelehnt. Parksuchverkehr
macht in manchen Städten 40 Prozent des täglichen Autoverkehrs aus
und verursacht doppelt so viel CO2 wie der gesamte
Inlandsflugverkehr. Ausblick und Vision Ampido plant weitere
Studien in anderen Vierteln und arbeitet an Gesetzesänderungen,
damit auch öffentlich-rechtliche Behörden ihre Parkplätze auf
Mehrfachnutzung prüfen müssen. Zudem werden Kooperationen mit
Ladeinfrastruktur-Betreibern angestrebt.
dein Unternehmen zu meinen Themen passt, melde dich gern – ob als
Gast oder Werbepartnerin. Schön, dass du reinschaltest! Meine
Arbeit generiert dir Mehrwerte? Dann freue ich mich über deinen
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gibt es mein erstes Kinderbuch! Und ab sofort auf dem Markt:
„Picknick auf der Autobahn.“ In unserem hoffnungsfrohen Buch bieten
wir konkrete und detaillierte Antworten und somit Doping für unsere
Vorstellungskraft. Meinen Podcast schon abonniert? Wenn dir diese
oder auch eine andere Folge gefällt, lass´ gern eine Bewertung da
und/oder supporte mich per Ko-Fi oder PayPal. Anfragen an
backoffice@katja-diehl.de! Die Mission von Ampido Yaso erklärt das
Geschäftsmodell: Ampido konzentriert sich auf private Parkplätze –
in Wohnimmobilien, Tiefgaragen, Bürogebäuden und Supermärkten. Das
Unternehmen mietet Überkapazitäten an und vermietet diese flexibel
weiter – stundenweise, tageweise oder im Abo-Modell. "Die Mission,
die wir haben, ist eben die Städte lebenswerter zu machen und die
Parkplätze oder den Parkraum besser zu nutzen, effizienter zu
nutzen." Die Studie im Agnesviertel Das Herzstück des Gesprächs
bildet die Studie, die Ampido im Kölner Agnesviertel durchgeführt
hat. Die Methode war bewusst low-tech: Mit Stift und Block zählten
Yaso und sein Team über 14 Tage hinweg Parkplätze und deren
Auslastung. Die erstaunlichen Ergebnisse: - 1.900 private
Stellplätze wurden im Viertel gezählt - Zum Vergleich: 2.500
öffentliche Straßenparkplätze existieren im selben Gebiet - Die
durchschnittliche Auslastung liegt bei nur 30 Prozent - An manchen
Standorten waren über die Hälfte der Parkplätze zu keiner Zeit
belegt - Beim Arbeitsgericht: 60 von 150 Stellplätzen waren
durchgehend frei "Selbst uns, wir das seit 13 Jahren machen,
schockiert das Ungleichgewicht." Fehlende Daten als Grundproblem
Ein zentrales Thema des Gesprächs: Niemand hat verlässliche Daten
über private Parkplätze. Yaso berichtet, dass selbst
Immobilienunternehmen oft keinen Überblick haben, wie viele
Parkplätze sie besitzen. Die Studie wurde deshalb komplett
transparent auf der Plattform "mehrfachnutzung.org" veröffentlicht
– inklusive Handbuch, damit andere Initiativen und Anwohnervereine
die Methode in ihren Vierteln anwenden können. Praktische Lösungen
Die Nutzung funktioniert über eine App: Nutzer:innen buchen
Parkplätze nach Bedarf. Etwa 80 Prozent nutzen dabei immer
denselben Parkplatz. Falls dieser einmal belegt ist, wird
automatisch ein alternatives Angebot in der Nähe gemacht. "Wir
haben da, wir gehen aber wahrscheinlich gleich auch drauf ein, auf
die Studie, die wir erhoben haben, zu dem einfach nur Potenzial.
Die Zahlen sind krass, wie beim Liegen reservieren." Politische
Dimension Das Agnesviertel muss 250 öffentliche Stellplätze
zurückbauen, weil Fluchtwege zu eng sind. Die Studie zeigt: Allein
1.300 private Stellplätze könnten als Kompensation dienen – mehr
als die Hälfte der wegfallenden Parkplätze. Ein besonders krasser
Fall: Ein Eventparkhaus an der Grenze zum Agnesviertel mit 450
Stellplätzen wird nur zwei- bis dreimal im Monat genutzt. Den Rest
der Zeit steht es leer. Öffentliche Hand als Blockade Ein
frustrierendes Hindernis: Öffentliche Einrichtungen wie Schulen,
Ämter oder die Stadt selbst nutzen ihre Parkplätze kaum mehrfach.
Ein Beispiel: Ein leerstehendes Gebäude mit über 100 Stellplätzen,
das seit vier Jahren ungenutzt ist. Ampidos Anfrage zur
Mehrfachnutzung wurde ohne Begründung abgelehnt. Parksuchverkehr
macht in manchen Städten 40 Prozent des täglichen Autoverkehrs aus
und verursacht doppelt so viel CO2 wie der gesamte
Inlandsflugverkehr. Ausblick und Vision Ampido plant weitere
Studien in anderen Vierteln und arbeitet an Gesetzesänderungen,
damit auch öffentlich-rechtliche Behörden ihre Parkplätze auf
Mehrfachnutzung prüfen müssen. Zudem werden Kooperationen mit
Ladeinfrastruktur-Betreibern angestrebt.
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