Sonderfolge 4 zum Weihnachtsmarkt-Anschlag:Wie konnte das geschehen?

Sonderfolge 4 zum Weihnachtsmarkt-Anschlag:Wie konnte das geschehen?

In der vierten Sonderfolge zeigen die Hosts gemeinsam mit MZ-Reportern, wie Taleb A. „durchs Raster fiel“, wie gravierende Sicherheitslücken übersehen wurden – und warum bis heute kaum jemand Verantwortung übernimmt.
34 Minuten

Beschreibung

vor 1 Monat
In der vierten Sonderfolge des Podcasts „Hinter den Headlines“
gehen die Hosts Max Hunger und Julius Lukas der Frage nach, wie es
zum Anschlag auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt am 20. Dezember
2024 kommen konnte – und welche Fehler Behörden und Politik gemacht
haben. Zu Gast sind die MZ-Reporter Jan Schumann und Hagen Eichler,
die die Aufarbeitung im Landtag begleiten. Taleb A. war kein
Unbekannter Schon früh sei Taleb A., der mutmaßliche Täter, durch
Drohungen und Hassbotschaften aufgefallen. „Er war mehr als
hundertmal bei Polizei und Justiz auffällig“, sagt Schumann. Auch
Hinweise aus dem Ausland seien eingegangen – „aber so richtig
Konsequenzen gab es nie“. Selbst als die Polizei 2023 eine
Hausdurchsuchung anstrebte, habe die Staatsanwaltschaft abgewinkt.
Eichler betont: „Er war kein Unbekannter. Aber er passte in keine
Schublade – weder Islamismus noch Rechtsextremismus. Und so fiel er
durchs Raster.“ Ein Untersuchungsausschuss im Landtag soll nun
klären, wie die Sicherheitsstrukturen versagt haben. Die Reporter
loben die Ernsthaftigkeit der Abgeordneten. „Da wird sehr gründlich
gearbeitet“, sagt Schumann. Dabei wird deutlich: Weder Stadt noch
Polizei fühlten sich klar verantwortlich für die Sicherung des
Weihnachtsmarkts. Betonbarrieren waren falsch platziert,
Sicherheitslücken blieben offen. „Und niemand hat’s bemerkt“, so
Hagen Eichler. „Leichter zu stoppen als den Attentäter von Halle“
Trotz der Katastrophe habe es bislang kaum personelle Konsequenzen
gegeben. Stattdessen schieben sich Behörden gegenseitig die Schuld
zu. „Was mir fehlt, ist Selbstkritik“, sagt Eichler. Auch Schumann
ergänzt: „Wenn man die Zeugen hört, klingt es, als sei alles
richtig gelaufen – und das war es offenkundig nicht.“ Die Folge
zeigt, wie viele Warnsignale übersehen wurden – und wie
bürokratische Routinen und Zuständigkeitswirrwarr einen Anschlag
möglich machten, der vermeidbar schien. „Es wäre leichter gewesen,
diesen Täter zu stoppen als den Attentäter von Halle“, sagt Hagen
Eichler am Ende der Folge.

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