Drama, Drohungen und Drohnen: Carlo Masala zur aktuellen sicherheitspolitischen Lage

Drama, Drohungen und Drohnen: Carlo Masala zur aktuellen sicherheitspolitischen Lage

40 Minuten
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Interviews des ZMSBw zu Militärgeschichte, Militärsoziologie und Sicherheitspolitik: für Wissenschaft, Bundeswehr und Gesellschaft

Beschreibung

vor 2 Monaten

Krieg in der Ukraine, Drohnen über Polen: Das
sicherheitspolitische Umfeld der NATO ist angespannt und die USA
zeigen sich als schwer einzuschätzender Bündnispartner. Über
diese Lage und mögliche Auswege spricht Oberstleutnant Michael
Gutzeit mit Prof. Dr. Carlo Masala.


Im September sah sich Polen erstmals gezwungen, russische Drohnen
auf eigenem Territorium abzuschießen, die in großer Zahl in den
Luftraum eingedrungen waren. Verteidigungsminister Pistorius
bezeichnete den Vorfall als eine „bislang beispiellose Verletzung
des polnischen Luftraums“ und „Provokation gegenüber der gesamten
NATO“. Er versicherte: „Wir stehen als Bündnispartner ganz klar
fest zusammen (…) wir lassen uns nicht provozieren.“ Wie sind die
regelmäßigen Luftraumverletzungen einzuordnen? Sollen sie die
NATO provozieren oder will Russland vor allem davon ablenken,
dass es militärisch schwächelt? 
Worte und Zentimeter 

Die Ukraine verzeichnet nördlich von Pokrowsk Geländegewinne und
attackiert russische Ölraffinerien, das diesjährige Zapad-Manöver
Russlands fällt deutlich kleiner aus. Präsident Selenskyj
vermutet, Russland fehle die Kraft für eine Großoffensive. Putins
Drohnen könnten also weniger Stärke, sondern eher Verunsicherung
signalisieren. Auch politisch verschieben sich die Frontlinien.
Moskau erklärt neuerdings nicht mehr die USA, sondern Europa zum
Hauptfeind. Parallel betonen Washingtons Vertreter ihre
Bündnistreue: „Wir würden jeden Zentimeter NATO-Territorium
verteidigen“, sagte US-Botschafter Waltz bei den Vereinten
Nationen. Selbst Präsident Trump bekräftigte jüngst die
Verteidigung Polens und des Baltikums. Ist das eine neue Klarheit
und wie verlässlich ist sie?
Gesprächspartner

Carlo Masala ist Professor an der Universität der Bundeswehr
München und Direktor des Metis Instituts für Strategie und
Vorausschau. Oberstleutnant Michael Gutzeit ist Leiter der
Informationsarbeit am ZMSBw.

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