Passage 1945 – ein Jahr des Übergangs
45 Minuten
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Interviews des ZMSBw zu Militärgeschichte, Militärsoziologie und Sicherheitspolitik: für Wissenschaft, Bundeswehr und Gesellschaft
Beschreibung
vor 3 Monaten
8. Mai 1945: Kriegsende. Ganz so einfach ist es
nicht. In unserer neuen Folge von „Zugehört“ sprechen John
Zimmermann, Jürgen Luh, Jörg Morré und Frank Reichherzer über das
lange und vielschichtige Ende des Zweiten Weltkriegs – und
darüber, warum das Jahr 1945 weniger ein Schlusspunkt als ein
Übergang war.
Neubewertungen des Zweiten Weltkriegs
Auch achtzig Jahre nach seinem Ende ist unser Verständnis vom
Zweiten Weltkrieg und seinem Ausgang im Wandel. Historische
Forschung, gesellschaftliche Debatten und politische
Entwicklungen haben dazu beigetragen, die Ereignisse von 1945
immer wieder neu zu interpretieren. Unsere Gesprächspartner
werfen einen differenzierten Blick auf das Jahr 1945 – und
stellen die Frage: Wie lassen sich die Umbrüche am Ende des
Zweiten Weltkriegs fassen und bewerten?
Wege aus dem Krieg
Angesichts der globalen Dimension des Zweiten Weltkriegs ist es
kaum möglich, von dem einen Kriegsende zu sprechen. Für manche
Regionen begann der Frieden bereits vor den offiziellen
Kapitulationen Deutschlands und Japans – für andere hingegen
setzten sich Gewalt, Zwang und politische Auseinandersetzungen in
neuen Konstellationen fort. Der Übergang vom Krieg zum Frieden
stellte vielerorts keine klare Zäsur dar, sondern war ein ein
brüchiger und langwieriger Prozess.
Potsdamer Konferenz und Nürnberger Prozesse
Im Mittelpunkt des Gesprächs stehen zwei Schlüsselereignisse des
Jahres 1945: die Potsdamer Konferenz im Sommer sowie die
Nürnberger Prozesse, die Ende des Jahres begannen. Beide
markieren zentrale Momente für die kommende neue Ordnung der Welt
und im Umgang mit der Vergangenheit. Im Mikrokosmos der Potsdamer
Konferenz werden die geopolitischen Weichenstellungen mit ihren
Spannungen und Bruchlinien deutlich, die in der Nachkriegszeit
die internationale Ordnung prägten: vom Kalten Krieg bis hin zur
Dekolonisation. Die Kriegsverbrecherprozesse wiederum waren nicht
nur ein neues und internationales juristisches Projekt, sondern
auch ein moralischer wie auch politischer Versuch der
Vergangenheitsbewältigung – und gleichzeitig ein Forum, um
Ordnungsvorstellungen zu entwickeln.
1945 als Passage – ein Jahr des Übergangs
In dieser Folge von „Zugehört“entsteht ein facettenreiches Bild
des Jahres 1945, das einfache Narrative hinterfragt. Sie lädt
dazu ein, um über Transformationen von Gewalt im 20. Jahrhundert
nachzudenken. Das Gespräch eröffnet neue Perspektiven auf die
Vielfalt der Erwartungen, Möglichkeiten und Wege, die in und
durch das Jahr 1945 in die Zukunft führen konnten. So wird
zugleich weniger eine „Stunde Null“ als vielmehr die „Passage
1945“ deutlich.
Unter dem Leitmotiv „Passage 1945“ findet am 2./3 September 2025
in der Orangerie im Neuen Garten in Potsdam ein Workshop
statt. Der Workshop ist eine Kooperationsveranstaltung des ZMSBw,
der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten, dem Research Center
Sanssouci (RECS) und dem Museum Berlin Karlshorst. Mehr
Informationen darüber finden Sie hier.
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