Spionagegenossen: Geheimdienstliche Verflechtungen zwischen der DDR und Syrien

Spionagegenossen: Geheimdienstliche Verflechtungen zwischen der DDR und Syrien

40 Minuten
Podcast
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Interviews des ZMSBw zu Militärgeschichte, Militärsoziologie und Sicherheitspolitik: für Wissenschaft, Bundeswehr und Gesellschaft

Beschreibung

vor 3 Monaten

Geheimdienste – für viele ein Mythos, für manche ein
Schreckensbild, für die Wissenschaft ein schwer zugängliches
Forschungsfeld. Dr. Noura Chalati und Dr. Silvia-Lucretia Nicola
sprechen in der aktuellen Folge von „Zugehört“ über ein wenig
beleuchtetes Kapitel der Geheimdienstgeschichte: die Beziehungen
zwischen den Geheimdiensten in Syrien und der DDR zwischen 1960
und 1990. Von Spitzeln, Foltermethoden und dem langen
Schatten der Vergangenheit


In dieser Folge von Zugehört berichtet die
Politikwissenschaftlerin Dr. Noura Chalati über die bislang kaum
erforschte Zusammenarbeit zwischen den syrischen Geheimdiensten
(Mukhabarat) und dem ostdeutschen Geheimdienst, der
Staatssicherheit, während des Kalten Krieges. Auf Basis von
Archivfunden rekonstruierte sie, wie autoritäre Regime
Informationen, Methoden und Machtlogiken trotz gegenseitigem
Misstrauen austauschten – von Spitzelnetzwerken bis hin zu
Folterpraktiken. Dabei wird schnell deutlich: Geheimdienste sind
und waren nie rein nationale Akteure, sondern stets Teil
transnationaler Beziehungsgeflechte. 


Es wird nachgezeichnet, wie historische Kontinuitäten bis in die
Gegenwart reichen. Was steckt hinter der oft erzählten Legende
vom „Deutschen Stuhl“? Welche Rolle spielten die Mukhabarat bei
der Aufrechterhaltung der Machthaber in Syrien über mehrere
Dekaden? Wie lassen sich staatliche Gewalt und Verbrechen von
Geheimdiensten aufarbeiten? Ein Gespräch über Repression,
Überwachung und Bürokratie – und die schwierige Frage, wie eine
Gesellschaft nach Jahrzehnten der Totalüberwachung und Gewalt zur
Aussöhnung finden kann. 
Die Gesprächspartnerinnen

Dr. Silvia-Lucretia Nicola ist Sozialwissenschaftlerin und
wissenschaftliche Mitarbeiterin am Zentrum für Militärgeschichte
und Sozialwissenschaften der Bundeswehr im Forschungsbereich
Einsatz. Neben der Erforschung der deutsch-irakisch-kurdischen
Beziehungen nach 1991 dokumentiert und begleitet sie die
Auslandseinsätze der Bundeswehr wissenschaftlich.


Dr. Noura Chalati ist Politikwissenschaftlerin mit den
Schwerpunkten Internationale Beziehungen, Geheimdienste und Naher
Osten. Sie studierte in Berlin, Lyon und Edinburgh und wurde in
Berlin promoviert. Ihre Promotion entwickelt sie als Teil der
Forschungsgruppe „Learning Intelligence: The Exchange of Secret
Service Knowledge between Germany and the Arab Middle East
1960–2010“ am Zentrum Moderner Orient (ZMO) in Berlin. 

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