Apropos ... Woche der Seelischen Gesundheit!
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Beschreibung
vor 2 Monaten
Fast 50 Prozent der Menschen, die früher in Rente gehen, gehen
aufgrund einer psychischen Erkrankung. Im Jahr 2023 waren es 42
Prozent. An erster Stelle steht die Depression. Es kann
jeden treffen und doch ist eine psychische Erkrankung immer noch
tabu. Waltraud Rinke vertritt das Aktionsbündnis Seelische
Gesundheit, das sich zum Ziel gesetzt hat, psychische
Erkrankungen aus ihrem Stigma herauszuholen.
Jeder Vierte ist betroffen
Bundesweit erfüllt mehr als jeder vierte Erwachsene innerhalb
eines Jahres die Kriterien einer psychischen Erkrankung. Ein
prominentes Beispiel ist Thorsten Sträter, der die Arbeit des
Aktionsbündnisses unterstützt und zeigt, dass Betroffene trotz
einer Depression mit all ihren Fähigkeiten mitten im Leben
stehen. Aber: ihr Leid wird nicht gesehen. Vielmehr sehen sich
Betroffene Vorwürfen gegenüber wie: Der will ja nicht arbeiten.
Grüne Schleife seit 2019
Seit 2006 initiiert das Bündnis Projekte und Kampagnen, die von
über 180 Organisationen, darunter Selbsthilfeverbänden und
Verbänden aus den Bereichen Psychiatrie und Gesundheitsförderung,
begleitet werden. Seinen Ursprung geht auf einen Aufruf zur
Entstigmatisierung von Schizophrenie der World Psychiatric
Association vor über 30 Jahren und der Gründung des Vereins Open
Doors zurück. Das Aktionsbündnis ist der DGPPN, der Deutschen
Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Nervenheilkunde
angeschlossen. Seit 2019 ist die Grüne Schleife ein Zeichen für
das Aktionsbündnis, bereits 400 000 wurden schon verteilt.
Das Stigma ist wie eine zweite Krankheit
Depression ist eine Volkskrankheit, sagt Waltraud Rinke. „Das
Stigma, mit dem sie behaftet ist, ist wie eine zweite Krankheit“.
Die Ausgrenzung betrifft letztendlich alle Menschen mit einer
psychischen Erkrankung. Wichtig sei, dass sich jeder einzelne
hinterfragt, seinen Blick schärft und sein Bewusstsein schult im
Verhalten gegenüber Menschen, die anders sind.
Nicht sichtbare Behinderung
Das Problem: Psychische Erkrankungen gehören zu den nicht
sichtbaren Behinderungen. Doch die Fassade trügt. Die Depression
lähmt. Waltraud Rinke kritisiert inakzeptable Wartezeiten: Im
Schnitt sind es 22 Wochen, die ein Betroffener auf einen
Therapieplatz warten muss. „Bei einer akuten Depression ist das
unverantwortlich“. Sie appelliert an alle - Arbeitgeber,
Arbeitnehmer und Mitmenschen - daran, Akzeptanz und Achtsamkeit
gegenüber psychischen Erkrankungen zu entwickeln.
Die Besonderheit des Aktionsbündnisses ist, dass es trialogisch
ausgerichtet ist. Therapierende, Betroffene und Angehörige
arbeiten gleichberechtigt zusammen. Einmal im Jahr findet eine
Aktionswoche, auch unter dem Namen „Woche der Seelischen
Gesundheit“ bekannt, statt. 2025 findet diese vom 10. bis zum 20.
Oktober statt und steht unter dem Motto: „Lass Zuversicht wachsen
– Psychisch stark in die Zukunft“.
Infos zu Aktionen und Partnern auf der Homepage des
Aktionsbündnisses Seelische Gesundheit unter
www.seelischegesundheit.net
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