Auf dem Weg nach Gleiwitz? | Von Tilo Gräser

Auf dem Weg nach Gleiwitz? | Von Tilo Gräser

18 Minuten

Beschreibung

vor 2 Monaten

Politik und Medien im Westen heizen die Kriegshysterie
an


Ein Kommentar von Tilo Gräser.


Kann es sein, dass der kollektive Westen, ob mit oder ohne
US-Führung, einen Krieg gegen Russland vorbereitet? Einen Krieg,
für den ein Anlass geschaffen wird, wenn es soweit ist, wie einst
beispielsweise mit dem Anschlag auf die USS „Maine“ 1898, mit dem
Überfall auf den Sender Gleiwitz 1939 oder dem Zwischenfall im
Golf von Tonkin 1964? Mit diesen und anderen Vorfällen wurden
Kriege begründet – hinterher kam raus, dass sie gefälscht
beziehungsweise klassische False-Flag-Operationen waren. Aber da
war es längst zu spät, Millionen Menschen waren getötet,
millionenfaches Leid angerichtet und Länder zerstört.


Ich stellte mir diese Frage, nachdem ich mehrere ehemalige
Militärs und Sicherheitsexperten hörte, die vehement der von
Regierungen von EU- und NATO-Staaten verbreiteten Behauptung
widersprachen, Russland bereite in den nächsten Jahren einen
Angriff auf den Westen vor. Dafür würden schon Pläne
ausgearbeitet wie der „Operationsplan Deutschland“, über den zwar
manches zu lesen war, der aber geheim bleibt. Da werden gar
Jahreszahlen genannt und sollen Milliarden ausgegeben werden, um
„kriegstüchtig“ zu werden – natürlich nur zur Verteidigung, um
Russland abzuschrecken, heißt es.


Davon reden regierende Politiker, sogenannte Militärexperten und
mit den regierenden verbundene Mainstream-Journalisten. Ehemalige
hochrangige westliche Offiziere wie Harald Kujat oder Erich
Vad und auch frühere Außenpolitiker wie Klaus von Dohnanyi oder
Günter Verheugen erklären das dagegen für Unsinn. Eines ihrer
Argumente ist, dass es keinerlei Aussagen von Russlands Präsident
Wladimir Putin über mögliche Pläne für den Angriff auf den Westen
gibt. Sie machen zum anderen darauf aufmerksam, Russland sei
militärisch dazu auch gar nicht in der Lage, was der langsame
Vormarsch in der Ukraine zeige und das Kräfteverhältnis mit der
NATO in Westeuropa belege.


Eine im Februar dieses Jahres veröffentlichte Studie der
Organisation Greenpeace fand heraus, dass „die NATO in fast allen
Dimensionen Russland überlegen ist – und trotzdem weiter
aufrüsten will“. Danach hätte Russland gar keine Chance, wenn in
Moskau jemand auf die Idee käme, den Westen angreifen zu wollen.
Wenn dem so ist, wozu dann die angekündigte milliardenschwere
Aufrüstung? Wirklich nur, weil den Wirtschaftspolitikern des
Westens nichts anderes einfällt, um die selbst verursachte
Wirtschaftskrise zu bewältigen und weil die Rüstungsmilliarden
der eigenen Bevölkerung nur mit Hilfe der „russischen Gefahr“
übergeholfen werden können?


Geschieht das wirklich nur, weil seit langem Angst das
bevorzugte Mittel der Herrschenden und Mächtigen im Westen ist,
um die eigene Bevölkerung unter Druck und Kontrolle zu halten?
Oder steht dahinter, was noch immer hinter den Kriegen des
Kapitalismus steckte: Überfall, um zu erobern und den Gegner zu
zerstören, um ihn als Konkurrenten auszuschalten und sich seine
Reichtümer anzueignen zum eigenen Profit?


...https://apolut.net/auf-dem-weg-nach-gleiwitz-von-tilo-graser/


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