Die Wirtschaft der EU erstickt an den Rüstungsausgaben | Von Thomas Röper

Die Wirtschaft der EU erstickt an den Rüstungsausgaben | Von Thomas Röper

23 Minuten

Beschreibung

vor 2 Monaten

In der EU geht es, wenn Politik und Medien über
Wirtschaft sprechen, fast nur noch um die Rüstungsindustrie,
während alle anderen Industrien immer größere Probleme bekommen
und abwandern. So sieht es zumindest das russische
Fernsehen.


Ein Kommentar von Thomas Röper.


Wie jede Woche übersetze ich auch heute wieder
den Bericht des Deutschland- und
Europa-Korrespondenten, den das russische Fernsehen am
Sonntagabend in seinem wöchentlichen Nachrichtenrückblick über
die vergangene politische Woche ausgestrahlt hat, weil es
interessant ist, wie von außerhalb der deutschen Medienblase auf
die deutsche und europäische Politik geschaut wird. Der Beitrag
begann mit einer langen, aber gerade für Deutsche wahrscheinlich
sehr lesenswerten Anmoderation des Moderators im Studio.


Beginn der Übersetzung:


Die Wirtschaft der EU erstickt an den
Rüstungsausgaben


Wenn wir sehen, was in Frankreich passiert, verstehen wir, dass
das die zweitgrößte Volkswirtschaft der EU ist. Das Bild dort ist
natürlich schärfer als in anderen Ecken des „blühenden Gartens“,
aber de facto sieht die gesamte EU Dunkelheit am Ende des
Tunnels.


Der ungarische Ministerpräsident Viktor Orbán bringt die Wahrheit
auf den Punkt: „Ich glaube, dass die EU nun in den Zustand des
Zerfalls geraten ist. Und wenn es so weitergeht – und die
Wahrscheinlichkeit dafür ist sehr hoch –, wird die EU als
deprimierendes Ergebnis eines noblen Experiments in die
Geschichte eingehen.“


Der deutsche Bundeskanzler Merz sieht es nicht weniger düster, er
drückt es nur anders aus. Wir analysieren das später genauer,
aber er sagte: „Wir Europäer sind derzeit nicht in der Lage,
ausreichend Druck auf Putin auszuüben, um diesen Krieg zu
beenden, und das beunruhigt mich. Wir sind auf amerikanische
Hilfe angewiesen. Wir sehen, dass China, Indien, Brasilien und
andere Länder der Welt sogar offen mit Russland zusammenarbeiten.
Und im sogenannten Shanghai-Format entsteht dort eine neue
Partnerschaft. Daher bin ich besorgt und, zugegeben, auch
beängstigt darüber, dass wir Europäer derzeit nicht die Rolle in
der Welt spielen, die wir spielen wollen und die wir spielen
müssen, um einen angemessenen Schutz unserer Interessen zu
gewährleisten.“


Merz befürchtet also, dass die EU „nicht die Rolle spielt“, die
sie spielen möchte.


Aber warum ist das so? Vielleicht liegt das Problem gerade in der
gewählten Rolle? Denn welche Rolle spielt die EU heute? Mit
anderen Worten: Was ist ihr wichtigstes Ziel?


Die Antwort ist denkbar einfach: Russland zu ärgern, ihm, wie sie
dort sagen, eine „strategische Niederlage“ zuzufügen. Dafür
werden ausnahmslos alle Kräfte eingesetzt. Sogar zum eigenen
Schaden.


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