Was macht eigentlich eine VERAH? Ein Blick in die Praxis | Anna List
51 Minuten
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Beschreibung
vor 2 Monaten
Was bedeutet es, VERAH zu sein? Welche Aufgabenfelder hat man da?
Und welche Herausforderungen gibt es, wenn man geriatrische
Patient:innen betreut?
Darüber spricht Dr. Andrea Morawe in ihrer neuen Folge vom
Podcast „LandMEDchen“ mit Anna List. Die ist seit 2021 in der
Praxis von Andrea tätig und seit 2023 als VERAH unterwegs.
VERAH ist die Abkürzung für Versorgungsassistent:in in der
hausärztlichen Praxis. Früher wurde sie auch Gemeindeschwester
genannt.
Um VERAH zu werden, braucht man eine abgeschlossene Ausbildung
zur MFA (medizinische Fachangestellte) oder als Gesundheits- und
Krankenpfleger:in. Ein bisschen Berufserfahrung schadet auch
nicht!
Dann kann man beim IAF, also dem Institut für hausärztliche
Fortbildung, verschiedene Module absolvieren, u.a.
Betreuungsmanagement, Notfallmanagement und Technikmanagement.
Das Ziel der VERAHs ist es, geriatrische Patient:innen so lange
wie möglich in der Häuslichkeit zu lassen. Dabei ist auch die
Zusammenarbeit mit dem Pflegedienst (z.B. zum Tabletten stellen)
und mit Ergotherapeuten und Physiotherapeuten immens wichtig.
Diese helfen dabei, die Tätigkeiten zuhause, wie das
Treppensteigen, an Schränke kommen oder Flaschen aufmachen, zu
fördern.
Wichtig dafür ist auch ein Pflegegrad. Anna erklärt, wie das
Konzept funktioniert und auch, welche Unterstützung dann von der
Krankenkasse bezahlt wird.
Zusätzlich gibt es die Möglichkeit, dass diese Patient:innen in
eine Tagespflege gehen, um tagsüber betreut zu sein. Das ist ein
bisschen wie ein Kindergarten für Rentner. In der Umgebung von
Andrea’s Praxis sind tolle Tagespflegen, die dann acuh mit
Ergotherapeuten und Physiotherapeuten zusamenarbeiten.
Weitere Unterstützung sind Hilfsmittel. Anna erklärt, dass z.B.
ein Notfallknopf gut ist. Auch für Umbaumaßnahmen im Haus gibt es
Förderungen.
Hier sind auch die Sanitätshäuser ein wichtiger Player – leider
sind die digital noch nicht angeschlossen, sodass die
Kommunikation schwieriger ist.
Ein sehr schambehaftetes Thema ist die Inkontinenz. Patient:innen
können ein Rezept für Inkontinenzmaterial bekommen. Leider reicht
die Menge der Windeln und Einlagen nicht immer aus – das ist aber
auch von Krankenkasse zu Krankenkasse unterschiedlich.
Doch wie wird so eine VERAH eigentlich bezahlt? Die
hausarztzentrierte Versorgung hilft, die Kosten bei der
Ausbildung einer VERAH zu refinanzieren.
Wenn Anna mal nicht auf Hausbesuchen ist, dann unterstützt sie in
der Praxis und zwar bei der teamgestützten Infektsprechstunde. Im
Winter ist die gut gefüllt mit den typischen Husten- und
Schnupfenerkrankungen.
Anna fragt dort nach Symptomen, schaut sich Rachen und Ohren an
und hört auch mal ab. Über die Jahre hat sie das gut gelernt und
Andrea hat sie angeleitet, indem sie ihr Befunde gezeigt hat.
Richtiges Hands-on-Lernen, so wie das Medizinstudierende auch
tun.
Andrea kommt nur noch kurz dazu, auch wenn das mittlerweile nicht
mehr notwendig wäre. Das Problem ist aber der EBM, also der
Abrechnungskatalog. Wenn Andrea die Patient:innen nicht gesehen
hat, kann sie die Behandlung auch nicht abrechnen.
In Zukunft könnt ihr euch auf noch mehr Folgen von Anna und
Andrea freuen, die beiden starten bald mit den Spezial-Folgen
„Schöner wär’s“, in denen sie Hilfe geben und zeigen wollen, an
welchen Stellen die Zusammenarbeit mit anderen Akteuren in der
Medizin einfacher gehen würde.
Folg Andrea auf LinkedIn: www.linkedin.com/in/andrea-morawe
Folg Andrea auf Instagram:
https://www.instagram.com/andrea.morawe/
Zum Podcast auf YouTube: https://www.youtube.com/@landmedchen
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