Die neue Wehrpflicht: Freiwilligkeit als Fassade, Pflicht als Drohkulisse | Von Janine Beicht
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vor 3 Monaten
2.300 Euro netto, Gratis-Führerschein und Versprechen von
Hightech-Spielzeug sollen die Jugend locken. Doch die Maske der
Freiwilligkeit fällt schnell, wenn am Ende Bußgeld und
Pflichtmusterung drohen.
Ein Kommentar von Janine Beicht.
Die Bundesregierung unter Kanzler Friedrich Merz hat mit großem
Getöse ein neues Wehrdienstgesetz auf den Weg gebracht. In einer
historischen Kabinettssitzung im abhörsicheren „U-Boot“ des
Verteidigungsministeriums wurde ein Modell beschlossen, das
angeblich die Bundeswehr stärken soll. Doch hinter der Rhetorik
von Freiwilligkeit und Verantwortung lauert ein System, das junge
Menschen unter Druck setzt, während es die tatsächlichen
Sicherheitsprobleme des Landes ignoriert. Wer tatsächlich von
diesem Wehrdienst profitiert, bleibt fragwürdig.
Merz predigt Sicherheit, während Deutschlands Straßen
unsicher bleiben
Friedrich Merz betonte bei der Pressekonferenz in Berlin,
Sicherheit stehe „ganz oben auf der Agenda“. Während die
Regierung mit martialischem Pathos die Bedrohung durch Russland
beschwört, bleibt allerdings die innere Sicherheit auf deutschen
Straßen ein Stiefkind.
Messerkriminalität, No-Go-Areas und Polizeimangel werden beim
Thema Sicherheit nicht zur Sprache gebracht. Stattdessen soll die
Jugend für eine angeblich unvermeidliche Konfrontation mit
Russland fit gemacht werden. Merz’ Worte, Deutschland müsse ein
handlungsfähiger Partner in der Nato sein, klingen nach einer
Verbeugung vor internationalen Bündnissen, nicht nach einer
Antwort auf die Sorgen der Bürger.
„…ein starkes Signal aus Berlin an die europäischen
Verbündeten, dass Deutschland ein handlungsfähiger Partner in der
Nato ist.“
»Der neue Nationale Sicherheitsrat«, den Merz stolz als
Errungenschaft nach „nur vier Monaten“ Regierungszeit feiert,
wirkt wie ein bürokratisches Feigenblatt, um von der mangelnden
Substanz abzulenken.
Freiwilligkeit mit Zwangsoption
Das neue Gesetz setzt zunächst auf Freiwilligkeit, ein cleverer
Schachzug, um die Bürger zu beruhigen. Ab 2026 müssen alle
18-jährigen Männer einen Fragebogen ausfüllen, der ihre Eignung
und Bereitschaft für den Wehrdienst prüft. Frauen dürfen
freiwillig teilnehmen. Ab 2027 wird die Musterung für Männer
verpflichtend, etwa 200.000 junge Männer pro Jahr sollen sechs
Stunden lang begutachtet werden.
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