Traditionelle deutsche Friedensbewegung beginnt umzudenken | Von Rainer Rupp
13 Minuten
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vor 3 Monaten
Von der Schuldzuweisung an Russland zur Kritik am
kollektiven Westen
Ein Kommentar von Rainer Rupp.
Die deutsche Friedensbewegung durchläuft einen bemerkenswerten
Wandel. Jahrelang galt Russland als der alleinige Aggressor im
Ukraine-Konflikt, während die westlichen Staaten – insbesondere
die USA, die NATO und die EU – als Verteidiger der Demokratie und
des Völkerrechts gefeiert wurden. Selbst Parteien und
Organisationen, die sich als „links“ bezeichneten, wiederkäuten
gedankenlos das westliche Propaganda-Narrativ vom „brutalen,
unprovozierten, völkerrechtswidrigen Angriffskrieg“ der bösen
Russen gegen die unschuldige Ukraine.
Doch die jüngsten Äußerungen traditioneller und linker
Friedensorganisationen wie der Deutschen Friedensgesellschaft –
Vereinigte Kriegsgegner (DFG-VK) und des Bündnisses „Rheinmetall
Entwaffnen“ zeugen von einer tiefgreifenden Neuorientierung.
Plötzlich wird die These, dass Russland die alleinige Schuld am
Krieg trägt, infrage gestellt, und die Verantwortung des
kollektiven Westens rückt in den Fokus. Dieser Wandel verdient
eine genauere Betrachtung.
Seit Beginn der russischen militärischen Sonderoperation (SMO) am
14. Februar 2022 stand unbegreiflicherweise der Großteil der
deutschen Friedensbewegung weitgehend geschlossen hinter der
offiziellen Linie der Bundesregierung: Russland führt einen
völkerrechtswidrigen Angriffskrieg, und der Diktator Wladimir
Putin trägt die alleinige Verantwortung. Dies spiegelte sich in
den Aufrufen von Organisationen wie der DFG-VK, der
Ärztevereinigung IPPNW und Pax Christi wider. Ein Aufruf von 2024
verdeutlichte dies exemplarisch: „Die mehr als zehn aufrufenden
Gruppen verurteilen den völkerrechtswidrigen Angriff Russlands
auf die gesamte Ukraine“. Noch im Vorjahr betonte die
Brandenburger Sektion der DFG-VK in ihrem Aufruf[i] „Pazifismus
statt Putin-Propaganda“: „Die Kriegsursache sitzt in Moskau“,
usw.
Doch im Vorfeld der großen Friedensdemonstration am Antikriegstag
in Köln am 30. August 2025 zeigt sich ein radikaler
Paradigmenwechsel. Die DFG-VK stellt nun die Narrative infrage,
die sie selbst lange unterstützt hat. In ihrem Aufruf vom 17.
August[ii] heißt es:
„Mit der Begründung einer angeblichen Bedrohung durch Russland,
haben viele Staaten, darunter Deutschland, massive zusätzliche
Ausgaben für Waffen, militärische Infrastruktur und Maßnahmen zur
Kriegsvorbereitung in allen gesellschaftlichen Bereichen
(Wirtschaft, Bildung, Gesundheitswesen u.v.m.) eingeleitet.“
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