Wladimir Putin: Die große Analyse seiner Rede
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vor 3 Monaten
Liebe Leserinnen und Leser,
im Grunde genommen versteht man Wladimir Putin erst dann, wenn
man mal versucht, sich in seine Gedankenwelt hineinzuversetzen.
Argumentiert man aus der Sicht Putins, dann macht alles Sinn: Die
große Wunde über den Zerfall der Sowjetunion, der Ärger über den
erfolgreichen Westen und die „logische“ Konsequenz des russischen
Überfalls auf die Ukraine.
Wichtig ist am Ende allerdings, dass man auch wieder den
Sprung aus dieser Gedankenwelt herausschafft, um zu erkennen,
dass Wladimir Putins Argumente weitestgehend auf einer Art
Umschreibung der Geschichte beruhen.
Bevor ich Putins Rede vom Freitagabend analysiere, möchte ich
Ihnen nochmal vor Augen führen, wie der russische Präsident seine
„Spezialoperation“ gegen die Ukraine vor einigen Jahren
begründete.
Putin sagte am 24. Februar 2022, dem Beginn des
russischen Überfalls auf die Ukraine, wörtlich
(Auszüge):
PUTIN: „Ich habe über unsere größten Sorgen und Befürchtungen
gesprochen und über die grundlegenden Bedrohungen, die
unverantwortliche westliche Politiker Russland Jahr für Jahr
konsequent und rücksichtslos auferlegt haben. Ich beziehe mich
dabei auf die Osterweiterung der NATO, die ihre militärische
Infrastruktur immer näher an die russische Grenze heranrückt. (…)
Das umfasst das Versprechen, die NATO nicht um einen Zentimeter
nach Osten auszuweiten. Um es noch einmal zu wiederholen: Sie
haben uns getäuscht, oder, um es einfach auszudrücken, sie haben
uns hinters Licht geführt.“
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