sandmann exklusiv
Analysis on politics, society and our changing world. In German and English.
Podcaster
Episoden
30.11.2025
6 Minuten
Liebe Leserinnen und Leser,
in den vergangenen Wochen hat mich die Frage beschäftigt, warum
die demokratischen Kräfte drohen, den Kampf der Ideen zu
verlieren.
Warum gewinnen radikale Parteien und Bewegungen an
Zuspruch und warum gelingt es ihnen, ein wirkungsvolles Narrativ
zu etablieren?
Eine Antwort: Die Vertreter dieser Parteien haben ihre Strategien
in den sozialen Medien perfektioniert. Sie wissen, welche
Geschichten sie erzählen müssen, damit die Algorithmen ihnen
maximale Reichweite verschaffen. Emotional aufgeladene
Botschaften verzerren, sind oft falsch, finden aber Gehör.
Dazu ist in den sozialen Netzwerken zuletzt eine Grafik der
Bertelsmann Stiftung geteilt worden, die den Status Quo gut
beschreibt. Was sie zeigt: Obwohl der Output von CDU/CSU und AfD
auf TikTok nahezu identisch ist (17,1% vs. 21,5%), so wird das
Exposure der AfD-Inhalte durch den Algorithmus nahe zu verdoppelt
- auf 37,4 Prozent. Der Content von CDU/CSU fällt wiederum auf
4,9 Prozent. Andere demokratische Parteien der Mitte haben
ähnliche Probleme, wie z.B. die Grünen oder die SPD.
Ganz rechts und ganz links schaffen es wiederum, dass ihre
Inhalte vom Algorithmus „belohnt“ werden und sich ihre Reichweite
um ein Vielfaches erhöht.
Die Grafik steht für ein viel größeres Problem und einen Trend,
der sich zunehmend verschärft: Radikale Parteien erreichen in den
sozialen Medien, z.B. auf TikTok, immer mehr junge Menschen mit
Halbwahrheiten und teilweise auch mit Hass, Hetze und Lügen. Die
Parteien der Mitte wirken hingegen eher hilflos und entmutigt.
Dabei müssten gerade jetzt die demokratischen Kräfte verstehen,
dass sie raus aus der Defensive und in die Offensive müssen. Wie
die Zeit vor einigen Tagen richtigerweise anmerkte:
„Während andere Parteien noch nicht mal von Wahlkampf
reden, führt ihn die AfD längst.“ Gemeint war u.a. die
Landtagswahl in Sachsen-Anhalt im kommenden Jahr. Die AfD steht
laut Umfragen bei knapp 40 Prozent.
Auch die neue Parteijugend der AfD, die sogenannte Generation
Deutschland, bringt sich in Stellung. Am vergangenen Samstag
wählte sie Jean-Pascal Hohm (28) zum Chef des Nachwuchsverbands.
Sein Landesverband in Brandenburg wird vom Verfassungsschutz als
„gesichert rechtsextrem“ eingestuft.
Wie reagiert das demokratische Europa?
Die entscheidende Frage ist nun, wie die demokratischen Kräfte
auf diese Entwicklungen reagieren. Reagieren sie überhaupt? Für
mich ist klar: Europäische Demokratien müssen in den kommenden
Jahren beweisen, dass sie in der Lage sind, Probleme zusammen zu
lösen. Deutschlands enorme Herausforderungen lassen sich nur mit
der Europäischen Union meistern und nicht allein über den
Nationalstaat.
Aus diesem Grund haben wir in den letzten Monaten bei der
European Stability Initiative an einem Europa-Aufruf gearbeitet.
Wir wollen ein Netzwerk an Verbündeten schaffen, die an das
europäische Projekt glauben und uns dabei unterstützen, seine
Werte gegen illiberale Kräfte zu beschützen. Nur so können wir
auch künftig eine historisch einmalig erfolgreiche und attraktive
Wirtschaftsregion für Unternehmerinnen und Unternehmer, Start-ups
und Innovatoren erhalten.
Es geht dabei um die Verteidigung des gemeinsamen
Binnenmarktes, der Rechtsstaatlichkeit und der offenen Grenzen
zwischen demokratischen Staaten. Ebenso geht es um die Fähigkeit,
äußeren Bedrohungen wirksam begegnen zu können.
Dabei ist jedoch offensichtlich, dass die Herausforderungen
weiter wachsen werden. Das Putin-Regime hat seit 2022 durch
Handlungen und Aussagen bestätigt, dass es auf die Zerschlagung
der demokratischen Ukraine setzt, und auch seine hybriden
Angriffe auf Europas Demokratien verschärft. In den USA kam 2025
ein Präsident an die Macht, der so klar wie noch nie seit dem
Zweiten Weltkrieg das internationale System, dass die USA nach
1945 mitgeschaffen haben, zerrüttet, und der dabei auch die
europäischen Institutionen als Gegner sieht.
Von Moskau wie von Washington werden in Europas Demokratien, auch
in Deutschland, politische Kräfte unterstützt, die versprechen,
die nach 1949 geschaffenen und bis heute den demokratischen
Frieden tragenden Institutionen – die Europäische Union, die NATO
und den Europarat – zu schwächen oder sogar abzuschaffen.
Wir wollen einen Beitrag dazu leisten, dass es diesen radikalen
Kräften nicht gelingt, das demokratische Europa zu kapern und das
Friedensprojekt der europäischen Integration zu demontieren. Das
Argument, Deutschland solle aus der Europäischen Union austreten
oder sie ganz abschaffen, damit Nationalstaaten zu „alter Stärke“
zurückfinden ist heute so gefährlich wie in der Vergangenheit.
Dem stellen wir eine positive Vision entgegen: ein Europa
der Staaten, die sich freiwillig in Institutionen integrieren, um
einen Kontinent des demokratischen Friedens zu schaffen.
Wenn Sie mehr über dieses Projekt erfahren wollen, schreiben Sie
mir gerne. Ich habe das Gefühl, dass viele Menschen verstanden
haben, dass wir handeln müssen.
Ich wünsche Ihnen einen schönen Sonntagabend und dann einen guten
Start in die Woche.
Philipp Sandmann
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27.10.2025
13 Minuten
Liebe Leserinnen und Leser,
im Sommer 2024 saß ich mit dem Kommunikationschef einer Partei
beim Mittagessen in Berlin. Er sagte mir das, was man im Berliner
Politik- und Medienbetrieb zu diesem Zeitpunkt von vielen Seiten
hörte: Die nächste Regierung (damals war relativ klar, dass die
Ampel nicht mehr lange hält) ist die letzte Chance für die
Parteien der Mitte. Dieser „letzte Schuss“, der müsse sitzen.
Wie erwartet gewann die Union dann die Bundestagswahl. Die Ampel
und Olaf Scholz waren abgewählt, die FDP flog aus dem Bundestag.
Dem waren allerdings mehrere eigenartige Geschichten
vorausgegangen. So hatte Friedrich Merz, im Januar noch
Oppositionsführer im Deutschen Bundestag, bei einer Abstimmung
zum Thema Migration in Kauf genommen, dass erstmals eine Mehrheit
mit Hilfe der AfD erreicht wurde. Das Kalkül war: Deutschland
muss bei diesem so wichtigen Thema endlich handeln und der Wähler
sollte sehen, dass die Union hier handlungsfähig ist. Nur so
bekommt man die AfD klein, dachten sich Merz und sein engster
Kreis.
Der Plan ging grandios nach hinten los.
Die Union fuhr bei der vorgezogenen Bundestagswahl im Februar ihr
zweitschlechtestes Ergebnis aller Zeiten ein, die AfD verdoppelte
sich auf ihr bestes Ergebnis und die eigentlich schon in der
politischen Versenkung verschwundene Linke erlebte eine
Wiedergeburt. Und damit nicht genug: Als die Koalition aus Union
und SPD stand, bekam Friedrich Merz bei der Wahl des Kanzlers im
Bundestag im ersten Wahlgang keine Mehrheit. Ebenfalls ein
historischer Tiefpunkt. Heute wissen wir (mit großer Sicherheit),
dass die fehlenden Stimmen (zumindest teilweise) ein Signal aus
den eigenen Reihen der CDU/CSU in Richtung Merz gewesen waren.
Aber gut, nach diesem holprigen Start - dachten sich viele -
konnte es jetzt ja richtig losgehen. Pragmatische Politik,
Zukunft, entschiedenes Handeln. Doch es kam anders und nun steht
die AfD in Umfragen gleichauf oder sogar vor der Union.
Spätestens als es zum Debakel rund um die Wahl der
Verfassungsrichter-Kandidatin Frauke Brosius-Gersdorf kam, die
die Koalition an den Rand des Zusammenbruchs brachte, war klar:
hier läuft etwas gehörig schief. Der letzte Schuss? Womöglich
schon vergeben.
Unser politisches Personal Mist, Deutschland am Ende, die
AfD schon mit einem Bein im Kanzleramt. So könnte man gerade
denken. Ich rate allerdings davon ab und will erklären,
warum.
Kulturpessimismus als reichweitenstarker Selbstläufer
1961 erschien das Werk des US-amerikanischen Historikers Fritz
Stern „Kulturpessimismus als politische Gefahr“.
Stern wurde 1926 in Schlesien geboren. Im September 1938 flohen
er und seine Familie vor dem Nazi-Terror aus Deutschland und
wanderten in die USA aus. Das Buch, dessen Grundlage Sterns
Promotion Mitte der 50er-Jahre gewesen war, wurde zu einem seiner
wichtigsten Werke. Stern fokussierte sich darin auf drei
Personen: Paul de Lagarde, ein Orientalist (und
Antisemit); Julius Langbehn, ein Schriftsteller
und Kulturkritiker (und Nationalist); und Arthur Moeller
van den Bruck, ein völkisch-nationaler Staatstheoretiker
und Publizist, der 1923 ein Werk namens „Das dritte Reich“
veröffentlichte.
Sterns Hauptargument: Diese drei Personen, die alle im
19. Jahrhundert geboren wurden und den Aufstieg Adolf Hitlers an
die Macht dann gar nicht mehr miterlebten, bildeten ein Fundament
für den sogenannten Kulturpessimismus, der wiederum zur Basis für
den darauffolgenden Faschismus und die große Tragödie
wurde.
Kulturpessimismus, so Stern, war eine Form von ausgearteter
Kritik am vermeintlichen „Niedergang“ deutscher Kultur und Werte.
Stern schreibt:
„Alle drei schrieben mit großer Eindringlichkeit und
Leidenschaft. Ihnen ging es weniger um die Klarlegung und Analyse
von Tatbeständen als vielmehr darum, Verdammungsurteile zu fällen
und Prophezeiungen zu äußern. […] Jahrzehntelang wurden sie als
Zeitkritiker und Propheten deutschen Volkstums gefeiert. Ich habe
diese drei Männer nicht deshalb ausgewählt, weil ihre Ideen
besonders originell waren, sondern weil ihr Denken und ihr
Einfluss auf das deutsche Leben deutlich die Existenz einer
kulturellen Krise im modernen Deutschland erkennen lassen. Sie
waren – selbst krank – die Analytiker einer zumindest zum Teil
kranken Gesellschaft, und als solche spielten sie in der
deutschen Geschichte eine wesentliche, bisher nicht genügend
erkannte Rolle.“
Und an anderer Stelle schreibt der Autor:
„Gerade weil er so unlogisch ist, trifft der Ausdruck
‚konservative Revolution‘ genau den Kern der Sache, verkörpert
doch die Bewegung in der Tat ein Paradoxon: ihre Anhänger wollten
die von ihnen verachtete Gegenwart zerstören, um in einer
imaginären Zukunft eine idealisierte Vergangenheit
wiederzufinden.“
Warum ist das heute so relevant?
Sterns Buch ist nicht nur ein bemerkenswerter Rückblick und eine
Antwort auf die Frage, warum es zum Nationalsozialismus kam,
sondern in Teilen auch eine Vorausschau auf das, was noch kommen
würde. Und in der Tat, auch heute gibt es sie wieder, die
Kulturpessimisten. Natürlich nehmen sie eine andere Gestalt an
und vertreten (teils) andere Ideologien, doch es gibt viele
Parallelen.
Klar ist, dass die heutigen Kulturpessimisten und die Themen, die
sie setzen bzw. die Falschinformationen, die sie verbreiten, auf
eine empfängliche Masse treffen.
Eines sollten wir dabei wissen: Es ist die
ausgewiesene Strategie der politischen Rechtsradikalen und
Neo-Kulturpessimisten, Deutschland (und Europa) so schlecht wie
möglich zu reden. Es ist übrigens auch die ausgewiesene Strategie
von Wladimir Putin und seinen Geheimdiensten, genau das zu
unterstützen und noch zu befeuern. Und um auch das
klarzustellen: Mit „schlechtreden“ meine ich nicht
berechtigte und dringend notwendige Kritik an Politik, Wirtschaft
und politischen Entscheidern. Was ich meine, das sind die, die
den Untergang Deutschlands herbeischreiben und auf der Suche sind
nach einem Sündenbock. Klingt nach einem bekannten Muster in
Deutschland.
Ganz oben auf der Agenda der Kulturpessimisten steht in dem
Kontext natürlich das Thema Migration. Es ist mittlerweile zu
einem Selbstläufer geworden. Auf Basis von Fakten wird schon
lange nicht mehr argumentiert. Remigration ist
das neue Zauberwort, mit der die Rechtsradikalen in den
politischen Kampf ziehen. Vorbild: Die Politik
von US-Präsident Donald Trump. Eva Vlaardingerbroek, eine
Influencerin der katholischen Rechten, bezeichnet Remigration gar
als die „Mission unseres Lebens.“
Dabei werden in den sozialen Medien auch oft gezielte Kampagnen
vorbereitet und ausgespielt, die wiederum ein ganz bestimmtes und
negatives Bild über Deutschland und Europa darstellen sollen. Die
Strategie ist klar: Deutschland steht am Abgrund und ist im
Grunde bereits dem Niedergang geweiht.
Die Stern-Reporterin Miriam Hollstein schrieb darüber auf
X:
Wenn nicht gerade gegen Migranten und/oder Minderheiten
geschossen wird, dann werden wiederum politische Entscheiderinnen
und Entscheider verächtlich gemacht.
Hier geht es nicht um kritische Äußerungen oder berechtigte
Rücktrittsforderungen. Nein, diese Form der Kritik hat ein
anderes, ein viel zynischeres Level. Von Accounts mit vielen
Followern (viele davon werden aus dem Ausland gesteuert) werden
Ausschnitte aus Pressekonferenzen oder Bilder ohne Kontext
genommen und auf eine bestimmte Art und Weise „geframed“. Dabei
geht es ausschließlich darum, jemanden so schlecht wie möglich
aussehen zu lassen und eine Geschichte um ein Bild zu bauen -
natürlich frei von Fakten und Wahrheit.
So stand Friedrich Merz auf einer Konferenz mit internationalen
Regierungschefs für ein paar Momente allein auf der Bühne und
verschränkte die Arme. Diesen Moment nutzten hunderte Accounts
auf X, um den Bundeskanzler lächerlich aussehen zu lassen.
Bei dieser Herabwürdigung von Deutschland und seinem politischen
Personal machen aber nicht nur unbekannte Accounts mit. Es gibt
auch „Journalisten“ in Deutschland, die zunehmend eine Art
kulturpessimistische Kritik betreiben und damit bewusst oder
unbewusst die gleiche Agenda pushen. Dazu gehört z.B. der
ehemalige Chefredakteur der BILD Zeitung, Julian Reichelt.
Und dann gibt es natürlich auch offen rechtsextreme Akteure. Dazu
gehört z.B. der Aktivist und Publizist Jürgen Elsässer, Gründer
und Chefredakteur des rechtsextremen Magazins „Compact“, der
wiederum propagiert, dass Deutschland mehr Angst vor seinen
eigenen Politikern haben sollte, als z.B. vor Wladimir Putin.
Auch hier ist die Strategie klar: Deutschlands Regierung muss um
jeden Preis verunglimpft und geschwächt werden. Putin wiederum
wird als kluger Stratege dargestellt, der auf der Suche nach
Frieden sei.
Zu guter letzt sind da noch Kommentatoren wie Richard David
Precht, den ich zwar nicht per se als Kulturpessimisten
bezeichnen würde, der allerdings ebenfalls ein Geschäftsmodell
aus der Negativität gemacht hat. Ich habe darüber in meinem
Newsletter in der vergangenen Woche geschrieben.
Tatsächlich lassen sich in den Medien, und natürlich auch in
Podcasts, enorme Reichweiten mit dieser Art von negativer
Berichterstattung erzielen. Da sind Gäste wie Precht absolute
Klick-Garanten.
Meistens entstehen dann Headlines wie diese
hier:
Werden wir gerade alle zu Kulturpessimisten?
Verstehen Sie mich nicht falsch. Für mich ist es ein Unterschied,
ob man berechtigte und dringend notwendige Kritik an den teils
fragwürdigen Entscheidungen unserer politischen Akteure trifft,
oder ob man jeden Tag den Untergang unserer Kultur, unseres
Landes und der Wirtschaft herbeischreibt, ohne dabei auch nur
eine einzige konstruktive Lösung vorzuschlagen.
Und damit sind wir in diesem Artikel auch bei einem ganz
entscheidenden Punkt angekommen.
Viel wichtiger als die offensichtlichen Kulturpessimisten unserer
Zeit ist nämlich die Frage, wie die Mitte der Gesellschaft, die
immer kleiner wird, auf diese negative Dauerbeschallung reagiert.
Ich stelle fest, dass sich auch bei den moderaten und
diplomatischen Menschen im Land eine neue Negativität und ein
Pessimismus eingenistet hat. Das ist eine gefährliche
Entwicklung.
Hinzu kommt, dass Menschen in der Mitte der Gesellschaft
zunehmend verachtet werden. Sie werden von den Rändern als
haltungslos und ohne Rückgrat dargestellt. Dabei bildet die Mitte
einer Gesellschaft das Fundament einer funktionierenden
Demokratie und oft findet man genau hier die so wichtigen
Brückenbauer zwischen den verschiedenen Lagern.
Das Herbeischreiben und Herbeikommentieren des Untergangs
entwickelt sich wiederum gerade zum Bestseller: Alle sind gegen
die Regierung und wettern gegen unser Land, aber keiner ist
bereit, Kompromisse einzugehen. Wir schwächen uns selbst. Und
zwar auf grandiose Art und Weise. Die, die ein Interesse daran
haben, Deutschland und die EU zu zerstören, freuen sich dabei
diebisch!
Wenn wir dagegen ankommen wollen, dann brauchen wir bessere
Argumente. Wir müssen z.B. besser erklären, warum Institutionen
wie die Europäische Union so wichtig sind und warum wir sie
verteidigen müssen vor ihren Feinden. Und ja, auch unsere
gewählten Volksvertreter müssen erkennen, dass sie gerade eher
hilflos agieren. Es braucht eine neue Form der wahrhaftigen und
authentischen Kommunikation, damit wir endlich rauskommen aus
diesem teuflischen Kreis des Pessimismus.
Ideen? Her damit.
Ich wünsche Ihnen einen guten Start in die Woche.
Philipp Sandmann
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19.10.2025
9 Minuten
Liebe Leserinnen und Leser,
jeder hat gerade eine Meinung zum Thema Meinungsfreiheit.
Allerdings entsteht zugleich der Eindruck, dass es ja gar keine
Freiheit der Meinung mehr gibt. Wie passt das zusammen?
Es passt nicht zusammen. Es ist sogar ein bisschen albern.
Denn Deutschlands Medien und Kommentatoren sprechen und
diskutieren über Meinungsfreiheit, dabei meinen sie etwas
anderes. Das ist schlampig. Und gefährlich.
Da ist z.B. Richard David Precht, ein gern gesehener Gast in
Talkshows und generell ein Mann, der viel meint. Sein aktuelles
Buch heißt: Angststillstand - Warum die Meinungsfreiheit
schwindet. In der Sendung Maischberger erklärte Precht,
der von seinem Verlag als „Nr 1.-Podcaster“ angepriesen wird,
jüngst:
„Die Meinungsfreiheit ist eigentlich das, was das Gesetz regelt
und da hat sich eben gar nicht so viel verändert, bis auf ein
paar Kleinigkeiten. Aber die Meinungstoleranz ist geringer
geworden.“
Ich stimme Precht in diesem Punkt zu. Also: Meinungsfreiheit ist
das Gesetz, Meinungstoleranz ist die subjektive Wahrnehmung bzw.
das, was wir als Bürgerinnen und Bürger unter uns regeln. Der
Meinungs-Markt sozusagen.
Auch in der Beschreibung seines Buchs steht: „Beschleunigt durch
Social Media und die Möglichkeiten des Shitstorms wird das Risiko
freier Meinungsäußerungen immer größer und die sozialen Kosten
steigen gefährlich an.“
Auch hier würde ich Precht - zumindest teilweise - zustimmen.
Trotzdem bleibt ein Störfaktor: Der Untertitel von Prechts Buch
suggeriert, dass die Meinungsfreiheit schwindet und nicht etwa
die Meinungstoleranz. Natürlich ist mir klar, dass Precht
argumentiert, dass aufgrund der gesunkenen Meinungstoleranz auch
die Meinungsfreiheit leidet. Das ist aber falsch. Ich will es
erklären.
Zunächst einmal stelle ich fest, dass auch die Medien auf den
vermeintlichen Verlust der Meinungsfreiheit reagieren. Sie machen
das so, wie Medien das halt so machen. Auf ziemlich
offensichtliche Art und Weise. Ich will das gar nicht
kritisieren, es ist nur nicht sonderlich kreativ.
Bei ntv gibt es zum Beispiel nun eine Sendung mit den geschätzten
Kollegen Nikolaus Blome und Clara Pfeffer. „Klar, kantig,
kontrovers - mit Biss und Respekt“ ist das Motto des
Formats, in dem jeder Gast und auch die Moderatoren eine
kontroverse Meinung mitbringen sollen. Darüber wird dann
diskutiert. Man will zeigen: Hier wird Meinungsfreiheit gelebt
und gesendet.
Fast zeitgleich kündigte der Sender Welt an, dass er ab November
mit dem Format Meinungsfreiheit mit Nena Brockhaus an den Start
gehe. Laut Aussage der Moderatorin, wolle sich diese „streiten“.
Außerdem wolle sie, dass nicht nur ihre eigene Meinung gesendet
werde, sondern auch die „andere“ Meinung. Auch gut.
Aber das Problem ist auch hier: All diese neuen Formate und auch
die Diskussionen in den Talkshows senden am Kern der Debatte
vorbei. Sie suggerieren nämlich alle, dass wir dringend etwas
gegen die schwindende Meinungsfreiheit in Deutschland tun müssten
und uns deswegen jetzt bitte schnell streiten sollen, um zu
beweisen, dass das so noch in Deutschland geht.
Das ist deswegen albern, weil hier Meinungstoleranz mit
Meinungsfreiheit verwechselt (oder ganz bewusst gleichgesetzt)
wird. Denn wenn wir uns gegenseitig einschränken, weil wir, wie
Precht es formuliert, den „sozialen Preis“ für die
Meinungsäußerung erhöht haben, dann sind wir ja auch selbst
schuld. Mit anderen Worten: Dafür trägt die Politik oder der
Gesetzgeber keine Verantwortung.
Lassen Sie uns lieber nochmal definieren, was
Meinungsfreiheit wirklich ist. Ich habe, wie Sie
sicherlich merken, in meinen Newslettern oft den US-Historiker
Timothy Snyder zitiert und werde es auch an dieser Stelle tun. Er
macht einen wichtigen Punkt und unterscheidet im Englischen
klugerweise zwischen „free speech“ und „freedom of speech“:
„Der Begriff ‚freie Meinungsäußerung‘ (‚free speech‘) hat eine
sehr überhöhte Bedeutung erhalten und wird allzu oft nur noch
verwendet, um das Recht zu bezeichnen, jemanden zu beleidigen
oder durch bewusste Lügen Unruhe zu stiften, oft aus einer
Position der Macht und des Reichtums heraus.
Der Grund, warum uns die Meinungsfreiheit (‚freedom of speech‘)
am Herzen liegt, ist jedoch, dass wir die Würde des Einzelnen
schützen und den Einzelnen vor den Mächtigen schützen wollen.
Die Meinungsfreiheit wird geschützt, damit wir den Mächtigen
unsere Wahrheit sagen können, und nicht, damit die Mächtigen uns
ihre Lügen aufzwingen können. Mit anderen Worten: Sie muss ein
Recht sein, weil die Wahrheit riskant ist.
Als Selenskyj in Kiew blieb, veröffentlichte er ein Selfie-Video
mit Kollegen, in dem er den Menschen versicherte, dass ‚der
Präsident hier ist‘. Dies war ein Ausdruck der Meinungsfreiheit
im tieferen, richtigen Sinne. Er ging ein Risiko ein: Die
Attentäter suchten nach ihm, russische Truppen waren in der Nähe
von Kiew und die Stadt wurde bombardiert. Und er sagte die
Wahrheit. Das Risiko war die Wahrheit, und die Wahrheit war das
Risiko.“
Snyder macht deutlich, dass Meinungsfreiheit, also freedom of
speech, das wirkliche Elixir der Demokratie ist. Meinungsfreiheit
ist nämlich nicht, dass man eine Meinung rausposaunt (die
womöglich sogar beleidigend oder erniedrigend ist) und sich dann
wundert, wenn es Gegenwind gibt. Das ist die Meinungstoleranz.
Meinungsfreiheit ist das hier: In Deutschland können Sie 24
Stunden am Tag, sieben Tage die Woche die Regierung, den
Bundeskanzler, den Bundespräsidenten kritisieren (natürlich in
einem durchaus sinnvollen rechtlichen Rahmen), sich über diese
Personen lustig machen, sie lächerlich machen etc. Sie müssen
jedoch keine Konsequenzen fürchten.
Dürfen Sie das in China? Dürfen Sie das in Russland? Dürfen Sie
das in Saudi Arabien? Und mittlerweile muss man sich fragen:
Dürfen Sie das eigentlich noch in den USA? Die Antwort für die
ersten drei Länder ist ein deutliches Nein. Die Antwort mit Blick
auf die USA ist zumindest kein ganz klares Ja mehr.
Der ehemalige US-Präsident Ronald Reagan hat das Thema
Meinungsfreiheit mal in einem seiner legendären Witze so auf den
Punkt gebracht:
An American and a Russian were arguing about their two countries.
The American said: “Look, in my country I can walk into the Oval
Office, I can pound the president’s desk and say Mr. President, I
don’t like the way you’re running our country.” And the Russian
said: “I can do that.” The American said: “you can?” He says:
“yes, I can go into the Kremlin, to the General Secretary’s
office, pound his desk and say: Mr. General Secretary, I don’t
like the way President Reagan is running his country!”
Auf Deutsch:
Ein Amerikaner und ein Russe diskutieren über ihre beiden Länder.
Der Amerikaner sagte: „Schau mal, in meinem Land kann ich ins
Oval Office gehen, auf den Schreibtisch des Präsidenten schlagen
und sagen: Herr Präsident, mir gefällt nicht, wie Sie unser Land
regieren.“ Und der Russe sagte: „Das kann ich auch.“ Der
Amerikaner sagte: „Das kannst du?“ Er sagte: „Ja, ich kann in den
Kreml gehen, ins Büro des Generalsekretärs, auf seinen
Schreibtisch hauen und sagen: Herr Generalsekretär, mir gefällt
nicht, wie Präsident Reagan sein Land regiert!“
Wir halten also fest: Meinungsfreiheit ist u.a. das, was es
möglich macht, die Mächtigen, den Staat, die Regierenden zu
kritisieren und sie so unter Druck zu setzen, dass sie ihr Amt
verlieren oder zurücktreten müssen. Dabei müssen wir keine
Repressalien fürchten. DAS ist in der Tat ein entscheidender
Bestandteil unseres gesellschaftlichen Vertrags. Wenn der ins
Wanken gerät, dann sollten wir uns Sorgen machen.
Die freie Meinungsäußerung hingegen, wie Snyder sie bezeichnet,
ist etwas anderes. Wir sollten diese Dinge strikt voneinander
trennen.
Warum?
Weil wir uns selbst schaden, wenn wir suggerieren, dass die
gesetzlich geregelte Meinungsfreiheit in Gefahr sei. Das stärkt
nämlich genau die, die ein Interesse daran haben, unsere
Demokratie auseinanderzunehmen und ein Bild zu zeichnen, das so
aussieht: Die Mächtigen da oben unterdrücken die Kleinen da unten
und lassen sie gar ins Gefängnis werfen, wenn ihnen eine Meinung
oder Kritik an der Regierung nicht passt.
Das ist in Deutschland mitnichten so.
Und wenn eine Gesellschaft den sozialen Preis für die
Meinungsäußerung erhöht, dann ist das womöglich kein sonderlich
guter Trend, es ist aber am Ende des Tages eine Entscheidung der
Menschen innerhalb einer Gesellschaft.
Mit anderen Worten: Nein, die Meinungsfreiheit in
Deutschland ist nicht in Gefahr.
Wenn überhaupt haben wir es verlernt, andere Meinungen
auszuhalten. Das ist aber nicht das Problem der Politik, sondern
unser Problem. Wir sollten damit aufhören, diese beiden Dinge zu
verwechseln. Denn wenn wir das weiterhin tun, dann stärken wir
die, die eine ganz eigene Vorstellung von Meinungstoleranz haben
und am Ende die wirkliche Meinungsfreiheit per Gesetz
einschränken wollen.
Die USA sollten uns in diesem Punkt eine Warnung
sein.
Philipp Sandmann
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12.10.2025
26 Minuten
Liebe Leserinnen und Leser,
fragt man die Künstliche Intelligenz (also z.B. ChatGPT), ob wir
rote Linien und Regeln für KI brauchen, dann bekommt man eine
durchaus differenzierte Antwort, die ungefähr so lautet:
„Ja, es braucht aus meiner Sicht klare rote Linien und Regeln für
die Nutzung von künstlicher Intelligenz – und zwar aus mehreren
wichtigen Gründen: Schutz von Menschenrechten & Würde,
Transparenz und Nachvollziehbarkeit, Haftung und Verantwortung,
Vermeidung von Machtkonzentration und der Schutz demokratischer
Strukturen.“
Interessanterweise hebt die KI aber auch hervor, dass Regeln
nicht gleichbedeutend sein dürften mit einer „Innovationsbremse“.
ChatGPT sagt: „Die Kunst liegt darin, klare ethische und
rechtliche Leitplanken zu schaffen, ohne Innovation zu
blockieren. Eine verantwortungsvolle KI-Entwicklung kann und
sollte sowohl sicher als auch fortschrittlich sein.“
Ich würde noch einen Schritt weiter gehen und sagen, dass dies
womöglich eine der größten Herausforderungen unserer Zeit ist.
Die Frage ist: Auf welche Regeln können sich Staaten und
Unternehmen beim Thema KI überhaupt einigen? Wie schaffen wir
das?
Ein Moment für die Vereinten Nationen?
Diese und andere Fragen gewinnen gerade an Fahrt und bekamen
zuletzt vor den Vereinten Nationen (UN) eine große Bühne. Die
Rede ist vom „Global Call for AI Red Lines“ (Übersetzung:
Globaler Aufruf zu roten Linien bei Künstlicher Intelligenz), ein
Aufruf, der während der 80. Generalversammlung der Vereinten
Nationen vorgetragen wurde und von einer Vielzahl an
Nobelpreisträgern unterstützt wird. Dazu gehören u.a. Joseph
Stiglitz, Maria Ressa, Daron Acemoglu oder Geoffrey Hinton.
Maria Ressa, eine philippinische Journalistin, Autorin und
Friedensnobelpreisträgerin, sagte z.B.:
„Ohne Sicherheitsvorkehrungen für KI könnten wir bald mit
epistemischem Chaos, künstlich herbeigeführten Pandemien und
systematischen Menschenrechtsverletzungen konfrontiert sein. Die
Geschichte lehrt uns, dass angesichts irreversibler, grenzenloser
Bedrohungen Zusammenarbeit der einzige rationale Weg ist, um
nationale Interessen zu verfolgen.“
Ressa macht dabei einen ganz entscheidenden Punkt: Zusammenarbeit
zwischen Staaten bei dem Thema ist von großer Bedeutung. Kann
dies womöglich ein „neuer“ Moment für die UN sein? Ein Moment,
der vergleichbar ist mit den wegweisenden Entscheidungen nach dem
Zweiten Weltkrieg?
Ich wollte mehr über das Thema erfahren und habe das
Glück, dass ein ehemaliger Kommilitone von mir, Mehdi Kocakahya,
der ebenfalls an der Georgetown University studiert hat, derzeit
„Visiting Analyst“ bei der Denkfabrik „The
Future Society“ ist.
Mehdi hat mich wiederum mit Tereza Zoumpalova verbunden, die sich
bei der Future Society schwerpunktmäßig mit globaler
KI-Governance beschäftigt. Die Future Society ist eine
unabhängige gemeinnützige Organisation, die 2014 gegründet wurde.
Mit einem Team von KI-Experten aus aller Welt berät die
Denkfabrik regelmäßig politische Entscheidungsträger in den USA,
der EU und weltweit dazu, wie sie den aktuellen Herausforderungen
begegnen können. Zudem war die Future Society einer der
Ideengeber der Initiative „AI Red Lines“.
Das ganze Interview mit der Expertin Tereza Zoumpalova
können Sie hier im Podcast (Englisch) auf Substack oder auch
bei Spotify und
iTunes hören.
Philipp Sandmann
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05.10.2025
12 Minuten
Liebe Leserinnen und Leser,
im Jahr 2021 veröffentlichte eine angehende amerikanische
Juristin, damals Kandidatin für einen Doctor of Jurisprudence
(J.D., Rechtswissenschaft) an der University of San Diego School
of Law, eine Abschlussarbeit mit der Überschrift:
Applying the “War on Terror” to the “War on Drugs:” The
Legal Implications and Benefits of Recategorizing Latin American
Drug Cartels as Foreign Terrorist Organizations. Die
ungefähre Übersetzung: Anwendung des „Kriegs gegen Terror“ auf
den „Krieg gegen Drogen“: Rechtliche Auswirkungen und Vorteile
einer Neukategorisierung lateinamerikanischer Drogenkartelle als
ausländische terroristische Organisationen.
In ihrer Arbeit schrieb die damalige Studentin über die
Parallelen zwischen dem „War on Terror“ (George W. Bush) und dem
„War on Drugs“ (Richard Nixon). Sie stellte diese beiden „Kriege“
in den Kontext von nationalem und internationalem Recht und wies
auf die rechtlichen Implikationen einer Einstufung von
Drogenkartellen als ausländische Terrororganisationen hin. Zum
Schluss nannte die Juristin die Vor- und Nachteile einer solchen
(damals noch nicht geschehenen) Kategorisierung und kam zu einer
Empfehlung. Sie schrieb wörtlich:
„Der [damals] ehemalige Präsident Trump und andere glauben, dass
die Umkategorisierung von lateinamerikanischen Drogenkartellen
(LADCs) zu ausländischen Terrororganisationen (FTOs) und der
Krieg gegen den Drogenterrorismus die richtige Lösung für die
sich entwickelnden LADC-Probleme seien.
Obwohl eine Umkategorisierung eine Aufstockung der Mittel für den
Krieg gegen Drogen, den Einsatz von Drohnenangriffen und die
Anwendung von Gesetzen zur nationalen Sicherheit wie dem PATRIOT
Act ermöglichen würde, ist dieser Ansatz kurzsichtig.
Ein Krieg gegen den Drogenterrorismus würde die Probleme des
Krieges gegen den Terror und des Krieges gegen die Drogen
verschärfen, indem er Mittel aus anderen notwendigen Bereichen
der Regierung abziehen, die Außenbeziehungen belasten und viele
weitere Probleme schaffen würde.
Stattdessen sollte die US-Regierung die innerstaatlichen
Drogengesetze überdenken und das Verbot durch die Regulierung
illegaler Substanzen ersetzen.“
Der „ehemalige“ US-Präsident Donald Trump wurde dann wieder zum
aktuellen US-Präsident. Er hörte nicht auf die Studentin von 2021
und verlor wenig Zeit, genau das umzusetzen, wovor in der
obengenannten Abschlussarbeit gewarnt worden war.
Am 20. Januar 2025, dem Tag der erneuten Amtseinführung Trumps,
erließ dieser eine Präsidialanordnung mit der Überschrift:
Kartelle und andere Organisationen als ausländische
terroristische Organisationen und speziell benannte globale
Terroristen einstufen
Somit bekam der Krieg gegen die Drogen einen neuen Stempel.
Drogenkartelle sollten fortan ganz offiziell als
Terrororganisationen behandelt werden.
Es war somit der Beginn einer neuen Strategie von Trump, die in
der Tat den Krieg gegen Terror (George W. Bush nach 9/11) als
Vorlage nahm, um eine nahezu beispiellose Ausweitung präsidialer
Macht voranzutreiben. Ich schreibe „nahezu“, weil es für diese
Art der Ausweitung präsidialer Exekutivmacht tatsächlich eine
Blaupause gibt, die sich in der Präsidentschaft von George W.
Bush und seinem Vizepräsidenten Dick Cheney finden lässt. Ich
habe darüber geschrieben und argumentiert, dass das Gesetz,
damals wie heute, zu einer Art Steigbügelhalter für einen
rechtsfreien Raum wurde.
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Über diesen Podcast
Mein Podcast aus Europa. Aktuell, exklusiv und modern. Ich bin
Philipp Sandmann, ehemals politischer Korrespondent bei RTL/ntv in
Berlin. Von 2023 bis 2025 war ich Master-Student (Studienfach
“Foreign Service”) an der Georgetown Universität in Washington D.C.
In dieser Zeit habe ich meinen ersten Newsletter, “Gedanken aus
Washington D.C.”, gestartet. Nun schreibe ich aus Europa über ganz
unterschiedliche Themen. Hier gibt es exklusive Interviews,
investigative Themen und knackige Kommentare. Danke für Ihre
Unterstützung!
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