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vor 3 Monaten
Die aktuellen Wirtschaftsnachrichten mit Michael
Weyland
Thema heute:
EU will Fluggastrechte ändern – Zwölf Millionen
Passagiere könnten Entschädigung verlieren
Zwölf Millionen Fluggäste in Europa könnten jedes Jahr um
ihre Entschädigung gebracht werden – durch eine Reform der
europäischen Fluggastrechte. Das ergab eine Anfrage des
unabhängigen Geldratgebers Finanztip an mehrere
Fluggasthelfer-Portale. Fluggäste sind in Europa bislang gut
geschützt, wenn sich ihr Flug mehr als drei Stunden verspätet
oder ganz ausfällt. Die Europäische Union will die Fluggastechte
ändern, wodurch eine Schlechterstellung der Verbraucher
droht.
„Die Reform der Verordnung wäre bedauerlich, da die aktuellen
Fluggastrechte eine echte europäische Errungenschaft für
Verbraucherinnen und Verbraucher sind“, so Dr. Britta Schön,
Rechtsexpertin bei Finanztip. Seit 2005 haben Fluggäste einen
Anspruch auf bis zu 600 Euro Ausgleichszahlung, wenn der Flug
ausfällt oder sich um mehr als drei Stunden verspätet. Die EU
will diese Verordnung seit Jahren reformieren. Der Rat der
europäischen Verkehrsminister einigte sich im Juni 2025 auf einen
Vorschlag, der die Verbraucherrechte massiv einschränkt. Das
Europäische Parlament will nach der Sommerpause dazu beraten. Es
kann den Vorschlag ablehnen, annehmen oder abändern.
Welche Reformpläne werden von der EU diskutiert?
Erst ab vier Stunden Verspätung soll es künftig eine
Ausgleichszahlung bei Flügen innerhalb Europas und bei Flügen bis
3.500 Kilometer geben, ab sechs Stunden Verspätung bei Flügen mit
größerer Flugdistanz. Bisher liegt die Grenze nach der
Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshofs einheitlich bei drei
Stunden.
Die Höhe der Entschädigung wird bei Langstreckenflügen von mehr
als 3.500 Kilometern von 600 Euro auf 500 Euro gekürzt.
Zudem sollen Fluggäste bei Flügen unter 3.500 Kilometern
einheitlich 300 Euro bekommen, statt bisher 250 Euro bei Flügen
bis zu 1.500 Kilometern und 400 Euro für Flüge bis zu 3.500
Kilometern.
Die Folge dieses Vorschlags: 60 Prozent der Fluggäste werden
trotz Verspätung keine oder weniger Entschädigung bekommen. „Viele
Reisende müssen Verspätungen ihres Fliegers dann einfach hinnehmen.
Und selbst wenn die Voraussetzungen für eine Zahlung erfüllt sind,
gibt es weniger Geld“, so Dr. Britta Schön „Positiv an der Reform
ist nur der Plan, Fluggäste finanziell abzusichern für den Fall,
dass eine Airline Insolvenz anmeldet.“ In diesem Sommer gelten aber
noch die alten Regeln. Finanztip bietet einen kostenfreien
Online-Entschädigungsrechner.
Diesen Beitrag können Sie nachhören oder downloaden
unter:
https://www.was-audio.de/aanews/News20250812_kvp.mp3
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