Friedrich Merz und die glorreichen 61 | Von Bodo Schickentanz

Friedrich Merz und die glorreichen 61 | Von Bodo Schickentanz

14 Minuten

Beschreibung

vor 4 Monaten

Ein Kommentar von Bodo Schickentanz. 


„Made for Germany“ ist der klangvolle, wenn auch nicht sonderlich
einfallsreiche Name der Initiative aus der deutschen und
internationalen Wirtschaft, die sich nun mit Friedrich Merz
getroffen hat, zum „Investitionsgipfel“, um die „große Wende“ in
der wirtschaftlichen Entwicklung am Standort Deutschland
einzuläuten. Die Initiative, die vom Vorstandsvorsitzenden der
Deutschen Bank, Christian Sewing, und dem Siemens CEO Roland
Busch geleitet wird kündigt ein Investitionsvolumen von 631 Mrd.
Euro bis 2028 an, das man von wirtschaftlicher Seite beisteuern
wolle, um der andauernden Rezession in Deutschland
entgegenzuwirken und damit zum „Wachstumsmotor“ der EU werden
wolle, so Sewing bei seiner Einführungsrede auf besagtem Gipfel
im Kanzleramt.


Ist das nun der „große Aufbruch in bessere Zeiten“ oder doch nur
eine PR-Veranstaltung, um den angeschlagenen Kanzler Friedrich
„Black Rock“ Merz wieder etwas Beton in das Fundament seiner
Regierung zu giessen? In Anbetracht der Abschlusserklärungen zu
diesem Gipfeltreffen der Initiative „Made for Germany“ stellen
sich einfach die obigen Fragen. Aber lassen wir das mal Revue
passieren, was am 21. Juli im Jahre des Herrn 2025 im
Bundeskanzleramt der Bundesrepublik Deutschland stattgefunden
hat, indem wir die Protagonisten dieses denkwürdigen Tages zu
Wort kommen lassen. Unser Kanzler Friedrich Merz äusserte sich so
zu den Ergebnissen des Tages:
„Wir freuen uns über das Vertrauen, das die Unternehmen nicht
uns, der Bundesregierung, sondern unserem Wirtschaftsstandort
entgegen bringen und auch seinen Arbeitnehmerinnen und
Arbeitnehmern. Ich kann ihnen das berichten, es hat immer auch
wieder in den Beiträgen eine Rolle gespielt, wie wichtig das ist,
dass wir leistungsfähige Unternehmen haben und leistungsfähig sind
in erster Linie leistungsfähige und arbeitsbereite
Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in den Betrieben.Wir wollen mit
dieser Initiative ein Signal setzen für Wirtschaftswachstum und
Zukunftsfähigkeit des Standortes. Die Wachstumsschwäche der letzten
Jahre hat uns ja gezeigt, dass wir bessere Rahmenbedingungen für
die Wirtschaft brauchen. Die Investitionen dieser Initiative sind
dafür eben ein sehr starkes Signal, dass wir gerade einen
Stimmungswechsel erleben aber diesen auch „verstätigen“."

Gut, das letzte war offenbar ein Versprecher, aber ansonsten muss
die Frage erlaubt sein. Was hat Merz uns mit diesen Worten
gesagt? Im Grunde nichts, was wir uns nicht ohnehin hätten denken
können, bei Merz’ besonderer Gabe mit vielen Worten absolut
nichts inhaltlich Relevantes von sich zu geben, darum beschränkte
man sich bei der Tagesschau auch auf den, diesen Ausführungen
folgenden O-Ton aus der Pressekonferenz, welchen Merz noch mit
einer Floskel einleitete, die selbst der Tagesschau zu
„abgedroschen“ war und so setzte der Cutter den Schnitt hart nach
besagter „Einleitungsfloskel“, der dann die Worte folgten:
„Deutschland ist zurück! Es lohnt sich wieder in Deutschland zu
investieren. Wir sind kein Standort der Vergangenheit, sondern ein
Standort der Gegenwart und vor allem der Zukunft.“

Cut, Ende des O-Tons von Merz. Denn mehr war auch nicht zu holen,
kein genaueres Wie?, Wodurch? und ab Wann? Einfach mal PR-wirksam
ein paar Sprechblasen abgesondert und weiter gehts mit dem
Sprecher der Tagesschau zum „Thema des Tages“: „Made for
Germany“, was auch nur die armselige Version von „Make Germany
great again!“ ist.


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