#156 mit Luitgard Hagl, CCO von Saatchi & Saatchi Germany

#156 mit Luitgard Hagl, CCO von Saatchi & Saatchi Germany

45 Minuten

Beschreibung

vor 4 Monaten
„Wenn das Wort Mut fällt, werde ich inzwischen skeptisch. Denn wer
wirklich mutig ist, fragt nicht danach. Er macht einfach.“ Alle
rufen nach Mut, aber wenn’s konkret wird, will ihn keiner sehen.
Luitgard Hagl, Chief Creative Officer von Saatchi & Saatchi
Germany, spricht in dieser Folge von #WhatsNextCreatives mit Kim
Alexandra Notz und Bärbel Egli-Unckrich von Campaign Germany über
ein Wort, das in Pitches, auf Awardbühnen und in Agenturclaims
ständig beschworen wird, aber kaum jemand wirklich einlöst: Mut.
Für Lu ist das längst kein Qualitätsmerkmal mehr, sondern ein
Buzzword, das kreative Substanz eher überdeckt als fördert. Sie
sagt klar: Mut ist kein Selbstzweck. Und vor allem keine Ausrede.
Wirklich mutige Kampagnen sind nicht laut, schrill oder disruptiv,
sondern überraschend, berührend, relevant. Sie entstehen aus echten
Beobachtungen, nicht aus Testingverfahren oder Plattformlogiken.
Für Lu ist Relevanz kein Gegensatz zur Kreativität, sondern ihr
stärkster Verbündeter. In der Folge geht es um die kreative
Gleichförmigkeit der Branche, um KPI-Dominanz, Tool-Gläubigkeit und
Meeting-Wahnsinn. Es geht darum, warum das Internet für sie längst
kein inspirierender Ort mehr ist und weshalb echte Ideen heute
offline entstehen, in Cafés, Museen oder auf dem Fußballplatz. Lu
plädiert für mehr Vertrauen in kreative Prozesse, für mehr Zeit zum
Denken, für mehr Offenheit gegenüber dem Zufall. Und sie fordert
eine Branche, die sich wieder traut, unperfekt zu sein, weil wahre
Originalität nicht aus Sicherheitslogik, sondern aus Haltung
entsteht.

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