Bis tief nach Russland schießen | Von Paul Clemente
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vor 4 Monaten
Bundeswehr-Major: Bis in die Tiefe des russischen Raumes
schießen
Ein Kommentar von Paul Clemente.
Man stelle sich vor: Zwei Gladiatoren kämpfen unaufhörlich.
Tagelang. Wochenlang. Sie hören einfach nicht auf. Beide sind
grenzwertig erschöpft, ihre Körper mit Wunden übersät - aber der
der Kampf kann nicht enden. Hinter der Abzäunung stehen nämlich
Verbündete. Die drücken den Kämpfern regelmäßig frische Waffen in
die Hand, sobald die alten stumpf, zerschlagen oder zerbrochen
sind. Außerdem reichen sie Aufputschmittel und versprechen ihrem
Favoriten den baldigen Sieg: Jetzt bloß nicht aufhören! Dein
Gegner macht nicht mehr lange. Dann bekommst du alles. - So
ähnlich ließe sich der Russland-Ukraine-Konflikt beschreiben. Und
nein, es sind nicht bloß westliche Regierungen, die solche
Sprüche klopfen.
Vor wenigen Tagen empfing Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un den
russischen Außenminister Sergej Lawrow. Laut der
Nachrichtenagentur KCNA habe er dem Gast versichert, dass man „in
allen strategischen Fragen die gleichen Ansichten" habe und er
„die von der russischen Führung getroffenen Maßnahmen zur
Beseitigung der Ursachen der Ukraine-Krise (...) auch in Zukunft
bedingungslos unterstützen" werde. Der Diktator sei der festen
Überzeugung, „dass die russische Armee und das russische Volk bei
der Realisierung der heiligen Sache, die Würde und die
grundlegenden Interessen des Landes zu verteidigen, mit
Sicherheit siegen werden.“ Und um diesen Sieg zu beschleunigen,
will er gerne weitere Soldaten als Kanonenfutter an die Front
senden. Gerne bis zu 30.000.
Daraufhin versprach Lawrow, Nordkoreas verheizten Soldaten in
Kursk ein Denkmal zu errichten. Nein, das ist kein Witz. Und was
springt noch für Nordkorea raus? Genannt werden: Lebensmittel und
Unterstützung beim Raketenprogramm. Bleiben wir beim Stichwort
Lebensmittel! Laut der Welthungerhilfe ist die Ernährungslage in
Nordkorea weiterhin gefährdet. Das heißt: Eine Regierung, die
keine ausreichende Versorgung ihrer Bürger hinbekommt, verschickt
sie als Kanonenfutter. Aber der Kuhhandel verrät noch mehr:
Anscheinend hat die russische Armee einen gewaltige Aderlass
erlitten. So dass sie jetzt Kim Jong Un erneut um Nachschub
fragen muss.
Auch die USA plant ein Comeback auf dem osteuropäischen
Schlachtfeld. Noch während des Wahlkampfes 2024 hatte Trump
geprotzt: Wäre er Präsident, er würde den
Russland-Ukraine-Konflikt in 24 Stunden beenden. Nun ist er schon
ein halbes Jahr im Amt. Resultat: Null. Der Ex-Baulöwe ist über
Putin verärgert, erklärt ihn für „verrückt“ und will wieder
Waffen an die Ukraine senden. Wer die finanziert? Nein, nicht der
US-Steuerzahler, sondern die Nato, sprich: Ihre europäischen
Mitgliedsstaaten. Gegenüber dem Sender NBC-News bekannte der
sprunghafte US-Präsident:
„Wir schicken Waffen an die Nato, und die Nato wird die vollen
Kosten für diese Waffen erstatten.“
Eine solche Hilfslieferung könne laut Spiegel-Bericht Patriot-
und Mittelstreckenwaffen beinhalten. Bundeskanzler Friedrich Merz
bestätigte Trumps Aussage: Die deutsche Regierung wolle
Luftverteidigungssysteme kaufen, und sie anschließend die Ukraine
weiterreichen.
Ins gleiche Horn blies am Wochenende auch Bundeswehr-Generalmajor
Christian Freuding, Leiter des Sonderstabs Ukraine im
Verteidigungsministerium. Der 53-jährige reist in regelmäßigen
Abständen nach Kiew zur Besprechung gemeinsamer Militär-Projekte.
Für Youtube-User ist Freuding kein Unbekannter: In „Nachgefragt“,
einem Videoformat der Bundeswehr, hatte er regelmäßig den
Ukraine-Krieg analysiert – und eine Klickzahl von einer Millionen
erreicht.
...https://apolut.net/bis-tief-nach-russland-schiessen-von-paul-clemente/
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