Kein Märchen: Trumpelstilz im Weißen Haus | Von Tilo Gräser

Kein Märchen: Trumpelstilz im Weißen Haus | Von Tilo Gräser

13 Minuten

Beschreibung

vor 4 Monaten

US-Präsident Donald Trump will Krieg in der Ukraine
weiter befördern – aus Frust über Wladimir Putin


Ein Kommentar von Tilo Gräser.


Es gibt ein Märchen von einem kleinen hässlichen Männlein, dass
einer jungen Müllerin hilft, aus der Geiselhaft eines Königs zu
entkommen und diesen dann aber zu heiraten, indem es für sie aus
Stroh Gold spann. Das hässliche Männlein wollte dafür belohnt
werden und forderte als Gegenleistung das Kind der nunmehrigen
Königin ein, das diese ihm in ihrer Not versprochen hatte. Sie
hatte nur eine Chance: innerhalb von drei Tagen den Namen des
Männleins herauszufinden. Das gelang ihr mit Hilfe eines Dieners,
der es beobachtete, wie es um ein Feuer tanzt und meinte: „Ach,
wie gut, dass niemand weiß, dass ich Rumpelstilzchen heiß!“ Als
die Königin ihm nun seinen Namen nannte, „schrie das Männlein und
stieß mit dem rechten Fuß vor Zorn so tief in die Erde, dass es
bis an den Leib hineinfuhr, dann packte es in seiner Wut den
linken Fuß mit beiden Händen und riss sich selbst mitten
entzwei“. Soweit das Märchen vom Rumpelstilzchen.


Wieso erzähle ich das? Weil mich aktuelle Ereignisse an das
Märchen erinnern, auch wenn ich weiß, dass Vergleiche hinken
können und nicht alles, was hinkt, auch ein Vergleich ist. Aber
es scheint mir, als sei das hässliche Männlein als hässlicher
Mann wiederaufgetaucht und ins Weiße Haus eingezogen. Dort
vollführt es heimlich Tänze um die medialen verwirrenden Feuer,
die es entfacht, und freut sich, dass niemand seinen wahren Namen
weiß oder erkennt. Aber sein realer Name könnte ein Hinweis sein:
Donald Trump. Ist er Rumpelstilzchens Reinkarnation als
Trumpelstilz?


Die Frage mag absurd klingen, aber was ist von dem Treiben des
US-Präsidenten zu halten? Auf jeden Fall ist es gefährlicher als
das der Märchenfigur, weil es reale Folgen für reale Menschen
hat, die das mit ihrem Leben bezahlen. Aber der Reihe nach:


Am Montag erklärte der US-Präsident mit dem an das Märchen
erinnernden Namen und Verhalten, dass er entgegen aller
vorherigen Ankündigungen den Krieg in der Ukraine fortsetzen
wird. Er hat den Berichten nach nun weiteren Waffenlieferungen,
vor allem Patriot-Luftabwehrsysteme, an die Ukraine zugestimmt –
die aber die kriegswilligen Europäer bezahlen sollen.
NATO-Generalsekretär Mark Rutte saß neben Trump, als dieser das
ankündigte, und war ganz erfreut. Der US-Präsident zeigt sich
damit als das, was er angeblich nicht sein will, aber es
gewissermaßen schon qua Amt nur sein kann: Ein Kriegstreiber. Der
ein Geschäft betreibt, das Friedrich Schiller in seinem Stück
„Demetriu“ eine Figur so beschreiben lässt:
„Der beste Landwirt ist der Krieg; er macht aus Eisen Gold.“

Rumpelstilzchen soll aus Stroh Gold gemacht haben … Und Trump
freute sich über das „gute Geschäft“, dass er da verkündete.


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