Folge 120: Gute Organisation ist alles

Folge 120: Gute Organisation ist alles

28 Minuten

Beschreibung

vor 4 Monaten

Wenn es heiß ist, kann es in den langen Schlangen am Freibadkiosk
schon mal zu Rangeleien kommen. Gut, wenn das wie im Berliner
Kombibad Seestraße alles bestens organisiert ist. Und der Chef
auf alle ein zusätzliches Auge hat! Wir haben Ersan Gümüsboga in
seinem Restaurant „Seepferdchen“ vor anderthalb Jahren schon
einmal getroffen - damals aber war Winter und alles entsprechend
gut geregelt.


Im Sommer sieht das schon anders aus. Wenn es heiß ist, ist der
Druck groß, so schnell wie möglich an
Getränke/Pommes/Eis/Süßigkeiten ranzukommen. Zu Hochzeiten können
hier auch schon mal 12.000 Menschen gleichzeitig im Bad sein.
Ersan hat das perfekt im Griff. Auf der Außenterasse seines
„Seepferdchens“ gibt es alles außer Pommes, am Kiosk weiter
hinter auf dem Gelände gleich drei Möglichkeiten, sich was zu
kaufen: Ein Fenster für Pommes und Getränke und gleich zwei
Fenster für Getränke und alles andere. Entsprechend gesittet geht
es hier zu, die Schlangen sind kurz, die Wartenden geduldig und
die Verkäufer:innen äußerst freundlich. Man kennt sich - und wenn
Zeit ist, wird auch mal zusammen Ball gespielt oder einfach nur
ein Schwätzchen gehalten.


Auch mit uns hält Ersan ein kurzes Schwätzchen. Das größte
Problem für ihn in diesem Sommer bisher: Das ausgesprochen
wechselhafte Wetter. So weiß er nie so richtig, wieviel er
tatsächlich anbieten muss. Allerdings: Wenn es Ende des Monats
ist, rechnet er immer mit weniger Besucher:innen. Denn dann haben
die meisten einfach nicht mehr genug Geld, um mit der Familie ins
Freibad zu gehen, so seine Erfahrung. Auch größere Zusammenstöße
gab es bislang im Freibad nicht.


Überhaupt ist es im Kombibad Seestraße alles sehr gut geregelt.
An den Fußbecken, durch die man durch muss, um zum eigentlichen
Schwimmbecken zu kommen, stehen jeweils ein bis zwei Menschen,
die nochmal in die Taschen schauen - „Glas ist hier nicht
erlaubt!“ - und darauf achten, dass niemand mit Straßenkleidung
das Areal betritt. Burkini ist erlaubt, Kleider und Hosen nicht.
Und so muss sich der Kontrolleur auch noch mal vergewissern, dass
das tatsächlich ein Badeponcho ist, mit dem eine von uns durch
das Becken marschiert, und nicht etwa eine Tunika.


Im Schwimmerbecken gibt es genau eine geleinte Bahn - am
Wochenende allerdings nur bis 11 Uhr, in der Woche auch schon mal
länger, je nachdem, was so los ist. Eine von uns war schon
ziemlich entsetzt, als die Leine einfach abgezogen wurde, obwohl
sie sich gerade eingeschwommen hatte. Aber, so die
nachvollziehbare Antwort des Bademeisters: Es sei einfach zu
gefährlich, wenn sich bei zunehmender Fülle immer mehr Menschen
an die Leine hängen oder sich einfach drüberwerfen. Abgesehen
davon - was viele nicht wissen - dass man sich da ordentlich
verletzen kann, auch die Leine selbst geht auf Dauer davon
kaputt. Und das könne man einfach nicht die ganze Zeit im Blick
behalten, so der Bäderangestellte. Findet nicht jeder gut - ist
aber absolut nachvollziehbar.


Wer Bahnen ziehen will, ist hier also im Sommer nicht an der
richtigen Stelle, ansonsten geht es hier aber sehr unaufgeregt
zu.












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