Krieg oder Wohlstand | Von Peter Haisenko
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vor 5 Monaten
Ein Kommentar von Peter Haisenko.
Krieg vernichtet immer Wohlstand. Schon die Vorbereitungen dazu.
Es wird Arbeitskraft und Material verbraucht, die für den
allgemeinen Wohlstand besser eingesetzt wären. Man muss aber auch
die Frage stellen, ob Krieg ohne einen gewissen Wohlstand möglich
ist.
In klimatisch günstigen Regionen sorgt die Natur großzügig für
das Überleben der Menschen. So großzügig, dass nicht alle
Arbeitskraft für die Grundversorgung verwendet werden muss. Es
gibt Phasen, die gekennzeichnet sind vom Müßiggang. Und wie sagt
man? Müßiggang ist aller Laster Anfang. Man könnte auch von
Langeweile sprechen, wenn es gerade nichts zu tun gibt, was das
Überleben, die Versorgung mit Lebensmitteln oder Kleidung und
Wohnraum für den Klimaschutz betrifft. Also nicht den „Schutz des
Klimas“, sondern den Schutz vor den Unbilden des Klimas. Je
weiter die Technik fortgeschritten ist, die Techniken des
Agraranbaus, desto mehr freie Zeit bleibt den Menschen und das
wird zum Problem.
Faulheit, oder besser Bequemlichkeit, und auch Langeweile sind
entscheidende Faktoren für die Entwicklung neuer Hilfsmittel und
Techniken. Klugen Leuten gibt diese Freizeit den Freiraum, über
fortschrittliche Entwicklungen nachzudenken und diese in die Tat
umzusetzen. Leider sind diese Fortschritte nicht nur positiv. Es
muss in der Natur mancher Menschen liegen, dass jede neue
Erfindung sofort für die Verwendung als Waffen missbraucht wird.
Wahrscheinlich gab es schon immer Psychopathen unter den
Menschen, die Macht über andere ausüben wollen. Die sich mit
Gewaltausübung andere zum Untertan machen und so deren
Arbeitsleistung für ihren persönlichen Luxus abgreifen wollen. So
ist zu beobachten, dass von Urzeiten an Sklaven erobert und
gehalten wurden. Erst mit dem Beginn der Aufklärung wurde
das geächtet. In den USA war die Sklavenhaltung die Grundlage für
den Reichtum der Farmer in den Südstaaten.
Brot und Spiele
Bevor im 20. Jahrhundert allgegenwärtige Medien die Freizeit der
Menschen ausgefüllt haben, war die Freizeitgestaltung
eingeschränkt. Man beschäftigte sich mit Handarbeiten und bei
Kerzenlicht waren Geschichten- und Märchenerzähler gefragte
Zeitgenossen. Aber schon die alten Römer wussten, wie man das
Volk davon abhalten konnte, auf dumme Gedanken zu kommen. Brot
und Spiele waren das Mittel. Das war aber aufwändig und in
weniger entwickelten Gegenden nicht einfach. Es gab Bauernmärkte
und Festtage der Kirchen, teilweise mit Musik, die auch als
Hochzeitsmärkte dienten. Dennoch mussten die Menschen auch anders
beschäftigt werden. Es wurden Kathedralen gebaut und prunkvolle
Paläste. Das Volk hatte Arbeit und Beschäftigung. Das war
sinnvoll. Allerdings gab es auch Herrscher, die auf dümmere,
destruktive Methoden zurückgriffen. Sie zettelten Kriege an.
Zumeist mit dem Ziel, sich am „Reichtum“ anderer zu bereichern.
In jedem Krieg gibt es Tote und Zerstörungen. Auf allen Seiten.
So kann man sagen, Krieg ist die schnellste Methode, Wohlstand zu
zerstören. Aus dem Mittelalter ist der Begriff „Brandschatzen“
bekannt. Da wurden Wohngebäude zerstört ebenso wie lebenswichtige
Vorräte. Die moderne Form davon, nicht weniger niederträchtig,
ist die Bombardierung von Städten aus der Luft. Man könnte es
einen positiven Effekt dieser Barbarei nennen, dass anschließend
Vollbeschäftigung herrscht, um die Schäden zu reparieren. Die
betroffene Gegend hat so keine Kapazitäten übrig, um Krieg zu
führen. Man denke an Deutschland nach 1945. Aber eines sollte
klar sein: Mit Krieg zwingt man den Feind, Arbeiten zu
verrichten, die ansonsten unnötig wären. So ist es eingänglich,
dass Krieg Wohlstand zerstört. Das aber ist eines der Ziele des
Angreifers. Dem Feind soll es anschließend schlechter gehen als
dem eigenen Land.
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