Die missachtete Sternstunde der Menschheit | Von Tilo Gräser
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vor 5 Monaten
Ein Kommentar von Tilo Gräser.
Vor 80 Jahren, am 26. Juni 1945, wurde die Charta der Vereinten
Nationen, der UNO, verabschiedet. In ihrem Artikel 1 sind ihre
Ziele so beschrieben:
„1. den Weltfrieden und die internationale Sicherheit zu wahren
und zu diesem Zweck wirksame Kollektivmaßnahmen zu treffen, um
Bedrohungen des Friedens zu verhüten und zu beseitigen,
Angriffshandlungen und andere Friedensbrüche zu unterdrücken und
internationale Streitigkeiten oder Situationen, die zu einem
Friedensbruch führen könnten, durch friedliche Mittel nach den
Grundsätzen der Gerechtigkeit und des Völkerrechts zu bereinigen
oder beizulegen;
2. freundschaftliche, auf der Achtung vor dem Grundsatz der
Gleichberechtigung und Selbstbestimmung der Völker beruhende
Beziehungen zwischen den Nationen zu entwickeln und andere
geeignete Maßnahmen zur Festigung des Weltfriedens zu treffen;
3. eine internationale Zusammenarbeit herbeizuführen, um
internationale Probleme wirtschaftlicher, sozialer, kultureller
und humanitärer Art zu lösen und die Achtung vor den
Menschenrechten und Grundfreiheiten für alle ohne Unterschied der
Rasse, des Geschlechts, der Sprache oder der Religion zu fördern
und zu festigen;
4. ein Mittelpunkt zu sein, in dem die Bemühungen der Nationen
zur Verwirklichung dieser gemeinsamen Ziele aufeinander
abgestimmt werden.“
Was inzwischen von 193 Staaten unterschrieben und ratifiziert
wurde, das entstand als Ergebnis des Schreckens, des Leidens und
der Zerstörungen, die zwei Weltkriege zuvor innerhalb von 30
Jahren angerichtet hatten. Der Zweite Weltkrieg war zumindest in
Europa am 8. Mai 1945 gerade erst beendet worden, mit dem Sieg
der sowjetischen Roten Armee und ihrer Alliierten über den
deutschen Faschismus. Doch global war dieser Krieg erst am 2.
September mit der japanischen Kapitulation offiziell zu Ende.
Die UNO-Charta hatte eine Hauptbotschaft: „Nie wieder Krieg!“ Sie
wurde damals als Gründungstext der Vereinten Nationen auf einer
Konferenz in San Francisco von 50 Staaten unterschrieben und trat
am 24. Oktober 1945 als wichtigstes Dokument des Völkerrechts in
Kraft. Noch immer ist sie gültig, aber sie scheint in den 80
Jahren öfter ignoriert worden zu sein, als dass sich die Staaten
an ihre Vorgaben hielten. Und immer weniger Menschen wissen, um
was es dabei eigentlich geht, wenn in den Nachrichten im
Zusammenhang mit Konflikten und Kriegen gemeldet wird, dass ein
weiteres Mal gegen die UNO-Charta verstoßen werde.
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