Politik mit Haltung: Winfried Hermann, dienstältester Verkehrsminister Deutschlands, im Rück- und Ausblick.
Winfried Hermann, dienstältester Verkehrsminister Deutschlands,
spricht mit mir über seine politische Motivation, die
Herausforderungen einer autozentrierten Gesellschaft und seinen
strategischen Ansatz zur sozial-ökologischen Verkehrswende.
47 Minuten
Podcast
Podcaster
On the way to new mobility: Katja Diehl spricht alle 14 Tage mit Gästen über Mobilität statt Verkehr, Diversität, New Work, Inklusion, kindergerechte Stadt und das Mobilisieren auf dem Land.
Beschreibung
vor 5 Monaten
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Interviewpartner*innen aus „Raus aus der AUTOkratie – rein in die
Mobilität von morgen!“ exklusiv für meine Abonnent*innen zur
Verfügung stelle. Seit dem 27. Mai gibt es mein erstes Kinderbuch!
Und ab sofort vorbestellbar: „Picknick auf der Autobahn.“ In
unserem hoffnungsfrohen Buch bieten wir konkrete und detaillierte
Antworten und somit Doping für unsere Vorstellungskraft.Meinen
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gefällt, lass´ gern eine Bewertung da und/oder supporte mich per
Ko-Fi oder PayPal. Anfragen an backoffice@katja-diehl.de. Ein
politischer Lebensweg mit klarer Haltung Winfried Hermann
beschreibt seinen Weg in die Politik als Reaktion auf
Umweltzerstörung in den 1970er-Jahren. Es war nicht
Karriereambition, sondern die Sorge um Natur, Lebensqualität und
demokratische Beteiligung, die ihn motivierte: „Ich möchte diese
Welt nicht den Leuten überlassen, die alles falsch machen.“ Er
plädiert für einen werteorientierten Politikstil – gerade in einer
Zeit, in der Vertrauen in politische Institutionen unter Druck
steht. Verkehrswende im Herzen der Automobilindustrie Dass
ausgerechnet in einem Bundesland wie Baden-Württemberg die
verkehrspolitischen Weichen neu gestellt wurden, gilt in der
Bundesrepublik als Signal: Es geht – wenn der politische Wille da
ist. Hermann berichtet von anfänglichem Spott und Widerstand, aber
auch von einem gewandelten Bewusstsein in Bevölkerung und
Wirtschaft: „Heute wissen viele: Ich bin kein Autogegner – aber ich
glaube an eine andere Mischung der Verkehrsmittel.“ Was nachhaltige
Mobilität wirklich bedeutet Der Begriff ist oft schwammig – Hermann
verleiht ihm Substanz: Nachhaltige Mobilität bedeutet für ihn, dass
Verkehr ökologisch tragfähig, sozial gerecht und ökonomisch
effizient gestaltet wird. Der ÖPNV, Rad- und Fußverkehr spielen
dabei eine zentrale Rolle – nicht nur ökologisch, sondern auch als
Voraussetzung für Teilhabe. „Verkehr darf nicht auf Kosten des
Planeten oder sozialer Gerechtigkeit organisiert sein.“
Transformation mit Strategie und Realismus Hermann betont immer
wieder die Notwendigkeit strategischer Zielsysteme und
wissenschaftlicher Fundierung. Er beschreibt konkrete Fortschritte
im Land – von Echtzeitdaten über eine stärkere Verzahnung von
Verkehrsträgern bis hin zu modernen Schienenfahrzeugen. Zugleich
warnt er vor Rückschritten und Verzögerungen: „Wenn wir so
weitermachen, erreichen wir unsere Klimaziele im Verkehr nicht. Wir
müssen nachschärfen – und zwar jetzt.“ Kritik an politischer
Mutlosigkeit und wirtschaftlicher Zögerlichkeit Besonders scharf
kritisiert Hermann die Rolle von Teilen der Bundespolitik beim
Thema E-Mobilität. Die „Technologieoffenheit“ sei oft ein Vorwand,
um überfällige Entscheidungen zu vermeiden: „Die Industrie war auf
dem Weg, sich neu zu erfinden – und dann hat die Politik sie wieder
verunsichert.“ Er fordert ein entschlosseneres Zusammenspiel von
Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft. Zukunftsbilder für Stadt
und Land: kollektive Mobilität neu denken Mit Blick auf ländliche
Räume und Randlagen spricht Hermann über das Potenzial autonomer,
gemeinschaftlich genutzter Fahrzeuge. Gerade hier liege der
Schlüssel zur Verbindung von Klimaschutz, Daseinsvorsorge und
Lebensqualität: „Autonomes Fahren macht dann Sinn, wenn es
kollektive Mobilität stärkt – nicht den Individualverkehr.“ Appell:
Die Verkehrswende braucht viele Schultern Zum Schluss richtet
Hermann einen Appell an Bürger*innen, Verwaltungen und Politik:
Verkehrswende sei kein Top-down-Projekt, sondern ein gemeinsames
Gestaltungsfeld. „Demokratie lebt vom Mitmachen. Es reicht nicht,
gute Ideen zu fordern – man muss sie auch mittragen.“
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Interviewpartner*innen aus „Raus aus der AUTOkratie – rein in die
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politischer Lebensweg mit klarer Haltung Winfried Hermann
beschreibt seinen Weg in die Politik als Reaktion auf
Umweltzerstörung in den 1970er-Jahren. Es war nicht
Karriereambition, sondern die Sorge um Natur, Lebensqualität und
demokratische Beteiligung, die ihn motivierte: „Ich möchte diese
Welt nicht den Leuten überlassen, die alles falsch machen.“ Er
plädiert für einen werteorientierten Politikstil – gerade in einer
Zeit, in der Vertrauen in politische Institutionen unter Druck
steht. Verkehrswende im Herzen der Automobilindustrie Dass
ausgerechnet in einem Bundesland wie Baden-Württemberg die
verkehrspolitischen Weichen neu gestellt wurden, gilt in der
Bundesrepublik als Signal: Es geht – wenn der politische Wille da
ist. Hermann berichtet von anfänglichem Spott und Widerstand, aber
auch von einem gewandelten Bewusstsein in Bevölkerung und
Wirtschaft: „Heute wissen viele: Ich bin kein Autogegner – aber ich
glaube an eine andere Mischung der Verkehrsmittel.“ Was nachhaltige
Mobilität wirklich bedeutet Der Begriff ist oft schwammig – Hermann
verleiht ihm Substanz: Nachhaltige Mobilität bedeutet für ihn, dass
Verkehr ökologisch tragfähig, sozial gerecht und ökonomisch
effizient gestaltet wird. Der ÖPNV, Rad- und Fußverkehr spielen
dabei eine zentrale Rolle – nicht nur ökologisch, sondern auch als
Voraussetzung für Teilhabe. „Verkehr darf nicht auf Kosten des
Planeten oder sozialer Gerechtigkeit organisiert sein.“
Transformation mit Strategie und Realismus Hermann betont immer
wieder die Notwendigkeit strategischer Zielsysteme und
wissenschaftlicher Fundierung. Er beschreibt konkrete Fortschritte
im Land – von Echtzeitdaten über eine stärkere Verzahnung von
Verkehrsträgern bis hin zu modernen Schienenfahrzeugen. Zugleich
warnt er vor Rückschritten und Verzögerungen: „Wenn wir so
weitermachen, erreichen wir unsere Klimaziele im Verkehr nicht. Wir
müssen nachschärfen – und zwar jetzt.“ Kritik an politischer
Mutlosigkeit und wirtschaftlicher Zögerlichkeit Besonders scharf
kritisiert Hermann die Rolle von Teilen der Bundespolitik beim
Thema E-Mobilität. Die „Technologieoffenheit“ sei oft ein Vorwand,
um überfällige Entscheidungen zu vermeiden: „Die Industrie war auf
dem Weg, sich neu zu erfinden – und dann hat die Politik sie wieder
verunsichert.“ Er fordert ein entschlosseneres Zusammenspiel von
Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft. Zukunftsbilder für Stadt
und Land: kollektive Mobilität neu denken Mit Blick auf ländliche
Räume und Randlagen spricht Hermann über das Potenzial autonomer,
gemeinschaftlich genutzter Fahrzeuge. Gerade hier liege der
Schlüssel zur Verbindung von Klimaschutz, Daseinsvorsorge und
Lebensqualität: „Autonomes Fahren macht dann Sinn, wenn es
kollektive Mobilität stärkt – nicht den Individualverkehr.“ Appell:
Die Verkehrswende braucht viele Schultern Zum Schluss richtet
Hermann einen Appell an Bürger*innen, Verwaltungen und Politik:
Verkehrswende sei kein Top-down-Projekt, sondern ein gemeinsames
Gestaltungsfeld. „Demokratie lebt vom Mitmachen. Es reicht nicht,
gute Ideen zu fordern – man muss sie auch mittragen.“
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