Drecksarbeit für uns alle? | Von Sabiene Jahn

Drecksarbeit für uns alle? | Von Sabiene Jahn

12 Minuten

Beschreibung

vor 5 Monaten

Nahost-Experte Lüders übt scharfe Kritik an Kanzler
Merz


Nahost-Experte Michael Lüders analysiert in einem Vortrag
den Israel-Iran-Konflikt mit einer Schärfe, die westliche
Narrative und politische Doppelmoral schonungslos entlarvt. Seine
Thesen fordern eine dringende Debatte über Völkerrecht,
geopolitische Verantwortung und die Rolle Deutschlands in einer
sich zuspitzenden globalen Krise. Lüders kritisiert die
Äußerungen des Bundeskanzlers Friedrich Merz und hinterfragt die
Staatsräson sowie die Risiken einer Eskalation, die bis hin zu
einem "Dritten Weltkrieg“ reichen könnten. Und er entlarvt, der
„War of Choice“ wurde seit Jahren vorbereitet und es sei
Heuchelei, dass „nicht existente Atombomben in den Händen
fanatischer Mullahs“ als gefährlicher gelten als „real
existierende Atombomben in den Händen fanatischer
Groß-Israel-Ideologen“.


Ein Kommentar von Sabiene Jahn.


Lüders beginnt mit einer klaren Einordnung:
„Israel führt einen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen
den Iran.“

Er widerlegt die offizielle israelische Begründung, es handle
sich um einen Präventivschlag, um eine drohende iranische
Atombombe zu verhindern. Diese Darstellung sei „eine reine
Propagandalüge“, die mit der Realität „nichts aber auch nichts zu
tun“ habe. Lüders stützt sich auf den Annual Threat Assessment
vom 18. März 2025, in dem 18 US-Geheimdienste festhalten:
„We continue to assess Iran is not building a nuclear weapon.“

Selbst bei einem hypothetischen Entschluss, eine Atombombe zu
bauen, wäre der Iran laut US-Quellen mindestens drei Jahre von
deren Fertigstellung entfernt. Lüders verweist zudem auf die
Geschichte des iranischen Atomprogramms: Nach Bestrebungen in den
1990er Jahren wurde es 2003 eingestellt, was die Internationale
Atomenergiebehörde (IAEA) zwischen 2015 und 2018 durch
Inspektionen bestätigte. Die einseitige Aufkündigung des
Atomabkommens (JCPOA) durch die USA unter Donald Trump 2018
führte dazu, dass der Iran seine Urananreicherung erhöhte – nicht
mit dem Ziel, eine Bombe zu bauen, sondern als Druckmittel für
neue Verhandlungen. „Die Iraner haben sich nie verweigert einer
Verhandlungslösung“, betont Lüders, und unterstreicht, dass die
iranische Strategie auf diplomatischen Druck, nicht auf
militärische Eskalation abzielt.


Die schärfste Kritik richtet Lüders an die deutsche Politik,
insbesondere an Bundeskanzler Friedrich Merz, dessen Äußerungen
am Rande des G7-Gipfels in Kanada er als „ungeheuerlich“
bezeichnet. Merz nannte den israelischen Angriff „die
Drecksarbeit, die Israel macht für uns alle“ und lobte die
„israelische Staatsführung“ für ihren „Mut“. Für Lüders ist dies
eine „geistig-moralische Bankrotterklärung“, die das Völkerrecht
„in die Tonne tritt“. Er argumentiert, dass Merz’ Aussage das
Recht des Stärkeren legitimiere und eine gefährliche Doppelmoral
offenbare:
„Mit dieser Aussage hat Russland alles Recht der Welt,
völkerrechtswidrig die Ukraine anzugreifen.“

Während Deutschland Russlands Krieg in der Ukraine als
völkerrechtswidrig verurteilt, wird Israels Angriff auf den Iran
toleriert oder gar unterstützt. Lüders sieht darin eine
Verabschiedung von internationalen Rechtsnormen, die Deutschland
zur Zielscheibe möglicher Gegenangriffe machen könnte, falls der
Konflikt eskaliert. Besonders alarmierend findet er die
Implikation, dass Merz’ Worte auf eine mögliche weitere
Beteiligung der USA an diesem Krieg hindeuten könnten, was die
Situation „brandgefährlich“ mache.


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