Die 2,1%-Lüge – Wie der Staat uns arm rechnet | Von Julian Marius Plutz

Die 2,1%-Lüge – Wie der Staat uns arm rechnet | Von Julian Marius Plutz

10 Minuten

Beschreibung

vor 6 Monaten

Was wie eine harmlose Zahl klingt, ist der Schlüssel zur
Täuschung: Eine Schönrechnung, die gezielt verschleiert, wie
brutal die Lebenshaltungskosten wirklich steigen.


Ein Kommentar von Julian Marius Plutz.


„2,1 Prozent", das ist die Zahl, mit der die EZB und die Politik
uns dieser Tage einlullen. „Alles unter Kontrolle“, „Inflation
fast wieder im Zielkorridor“, „Stabilität kehrt zurück“ – so der
Tenor der üblichen Verdächtigen. Und weil man ja gute Nachrichten
nicht allein feiern möchte, hat die Europäische Zentralbank nun
auch gleich den Leitzins gesenkt. Als sei das Problem gelöst, als
könnten wir zurück zur Normalität des billigen Geldes. Doch das
Gegenteil ist der Fall: Diese „2,1 Prozent“ sind keine
Beruhigung, sondern eine Verhöhnung. Sie sind eine bewusste
statistische Täuschung, die verschleiert, wie tief die
Geldentwertung in die Lebensrealität der Menschen einschlägt.


Wer wirklich glaubt, dass das Leben sich „nur um zwei Prozent“
verteuert hat, sollte vielleicht mal wieder selbst einkaufen
gehen oder die Heizkostenabrechnung öffnen. Oder er sollte
versuchen, eine Mietwohnung in der Stadt zu finden. Die Wahrheit
sieht so aus:


Zucker: 70 Prozent Steigerung in nur vier Jahren

Speiseöl: knapp 35 Prozent Steigerung innerhalb eines Jahres

Butter: mehr als 40 Prozent in vier Jahren

Strompreise: fast 42 Prozent von 2020 bis 2024



Der Sparer zahlt die Zeche


Das sind keine Lifestyle-Produkte. Es sind Grundbedürfnisse und
Dinge, die sich nicht einfach „wegverzichten“ lassen. Genau hier
liegt die Perfidie: Die offizielle Inflationsrate ist ein
Durchschnittswert über einen „Warenkorb“, in dem Fernseher,
E-Bikes und Spotify-Abos genauso zählen wie Butter und Heizung.
Das Ergebnis: Die Teuerung bei lebensnotwendigen Gütern wird
kleingerechnet – und damit politisch entschärft. Für
Statistikakrobaten eine hübsche Leistung, für alle anderen eine
tägliche Zumutung.


Vor diesem Hintergrund ist die jüngste Leitzinssenkung der EZB
nichts anderes als ein wirtschaftspolitisches Eigentor, und zwar
mit Ansage. Zinsen sind schließlich nicht irgendein technisches
Detail, sondern das Preisetikett fürs Geld. Wenn dieser Preis
künstlich gedrückt wird, wird Geld billig, Kredite fließen, die
Nachfrage steigt – und mit ihr die Preise. Das wäre in einer
echten Deflationsphase vielleicht sinnvoll. Aber bei real
zweistelligen Preissteigerungen in den entscheidenden
Lebensbereichen wirkt es wie eine Einladung zur weiteren
Geldentwertung.


...hier weiterlesen:
https://apolut.net/die-2-1-luge-wie-der-staat-uns-arm-rechnet-von-julian-marius-plutz/


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