Ende einer Männerfreundschaft | Von Hermann Ploppa

Ende einer Männerfreundschaft | Von Hermann Ploppa

14 Minuten

Beschreibung

vor 5 Monaten

Die einstigen Verbündeten Donald Trump und Elon Musk
drohen sich jetzt gegenseitig mit der Totalvernichtung. Das
Lehrstück aus einem scheiternden Staat.


Ein Standpunkt von Hermann Ploppa.


Noch vor Kurzem waren sie die dicksten Freunde. Der reichste Mann
der Welt, Elon Musk, konnte in Freizeitkleidung und mit Sohnemann
auf den Schultern im Allerheiligsten der US-Regierungsmacht, dem
Oval Office antanzen. Stehend stahl Musk dem amtierenden
Präsidenten Donald John Trump die Show, wenn er den Reportern
erklärte, auf welche Weise er Staatsausgaben mit seiner
Pseudo-Behörde DOGE einzusparen gedenkt. Trump saß derweil
schmorend an seinem Schreibtisch und ließ sich von Musks
Sohnemann sagen: „Du bist doof!“ Trump bewundert Männer, die mehr
Vermögen haben als er. Mit seinen lumpigen paar Milliarden Dollar
Privatvermögen ist Trump natürlich ein Winzling, verglichen mit
Musk mit seinen zuletzt geschätzten 420 Milliarden Dollar auf der
hohen Kante . Trump vertraute seinem Buddy Elon total.
Denn Musk hatte alleine geschätzte 250 Millionen Dollar spendiert
für den Wahlkampf von Trump.


Doch jetzt fliegen die Tassen extrem tief. Musk hatte vor kurzem
noch seine Leitungsfunktion bei DOGE verabredungsgemäß nach 130
Tagen beendet. Trump hatte dem Musk einen goldenen Schlüssel als
Abschiedsgeschenk vermacht. Sollte heißen: „Du kannst jederzeit
im Weißen Haus vorbeischauen!“ Nun begab es sich aber, dass
Präsident Trump ein Mega-Gesetzespaket durch beide Häuser des
Washingtoner Kongresses peitschen will, das er zärtlich „The Big
Beautiful Bill“ zu nennen pflegt. Dieses „Große Wunderschöne
Gesetz“ ist explosiv. Es soll nicht nur gigantische Geldmittel
aus den Bereichen Soziales, Bildung, Gesundheit und Umweltschutz
umschichten in die Aufrüstung und die Errichtung einer
gigantischen Mauer an der Grenze zu Mexiko. Das Gesetz soll zudem
eine erneute Anhebung der Schuldenobergrenze für die US-Regierung
von jetzt 36,1 Billionen Dollar auf etwa 40 Billionen Dollar
legalisieren.


Da schwoll Elon Musk der Haarkamm. Denn das Unterhaus des
Washingtoner Kongresses, das Repräsentantenhaus, stimmte denkbar
knapp mit 215 zu 214 Stimmen für das Wunderschöne Gesetz. Musk
textete auf seinem Kurznachrichtendienst X (ehemals Twitter):
„Es tut mir leid. Aber das kann ich nicht länger ertragen.
Dieser massive, unverschämte und mit Wahlgeschenken vollgestopfte
Haushaltsentwurf des Kongresses ist eine widerliche
Abscheulichkeit. Schande für jene, die dafür gestimmt haben. Ihr
wisst, dass Ihr falsch handelt. Ihr wisst es genau.“

Und Musk deutete später noch an, er werde Abgeordneten das Leben
schwer machen, falls sie bei den kommenden Zwischenwahlen im
Jahre 2026 wiedergewählt werden wollen.


Aus dem Weißen Haus war ein laut vernehmliches Schweigen zu
hören. Es war eigentlich schon immer allen klar: zwei Alphas –
das kann auf die Dauer nicht gutgehen. Irgendwann würde der eine
Vierundzwanzigender den anderen Vierundzwanzigender aus dem
Revier vertreiben. Nun haben sich die beiden Leithirsche
allerdings dummerweise mit ihren Geweihen ineinander verhakt.
Ohne massiven Schaden kommen die beiden nicht wieder aus der
Nummer heraus.


...hier weiterlesen:
https://apolut.net/ende-einer-mannerfreundschaft-von-hermann-ploppa/


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