Wir gehen nach drüben. DDR-Flüchtlinge in der Bundesrepublik

Wir gehen nach drüben. DDR-Flüchtlinge in der Bundesrepublik

4,4: Heiner Wember im Gespräch mit Helge Heidemeyer
33 Minuten

Beschreibung

vor 5 Monaten
"Rüber machen" von Ost- nach Westdeutschland, das war ein
Massenphänomen. Bis zu vier Millionen Menschen machten sich auf den
Weg, die meisten vor dem Mauerbau 1961. Zunächst bekam ein großer
Teil von ihnen keine Anerkennung als politisch Verfolgte und musste
sich in der Bundesrepublik ohne Unterstützung durchschlagen. Sie
galten als sogenannte Wirtschaftsflüchtlinge. Als im
wirtschaftlichen Aufschwung Arbeitskräftemangel einsetzte, wurden
DDR-Flüchtlinge dann allerdings zu begehrten Fachkräften.
Schließlich wurden politische Häftlinge von der Bundesrepublik
gegen hohe Devisenzahlungen sogar freigekauft. Der Historiker Helge
Heidemeyer benennt im historycast drei Gründe für Fluchtbewegungen
nach Deutschland, die bis heute wichtig seien: "Dass seit nunmehr
75 Jahren die Menschen in die Bundesrepublik oder jetzt ins
vereinte Deutschland streben, ist doch ein wunderbares Zeichen,
dass man hier sicher, dass man hier freiheitlich und dass man hier
auch wirtschaftlich gut leben kann." Allerdings beschreibt
Heidemeyer auch, dass viele DDR-Geflüchtete in der Bundesrepublik
auf wenig Anerkennung stießen und lange brauchten, um sich im
Westen heimisch zu fühlen. Vor allem in den 70er und 80er Jahren,
als wieder eine hohe Arbeitslosigkeit die Integration erschwerte.

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