USA haben militärische Überlegenheit verloren | Von Rainer Rupp

USA haben militärische Überlegenheit verloren | Von Rainer Rupp

14 Minuten

Beschreibung

vor 6 Monaten

Späte Einsicht. Der Verlust der militärischen
Überlegenheit der USA in allen Waffengattungen ist die zentrale
Erkenntnis der hiernach diskutierten neuen RAND-Studie. Das Fazit
ist ein dringender Appell an die Sicherheitspolitiker in
Washington, in der sich schnell verändernden globalen Landschaft
die bisherige US-Verteidigungsstrategie komplett zu
überdenken.


Ein Kommentar von Rainer Rupp.


In meiner Tagesdosis „Russlands militär-technische Revolution
stellt NATO in den Schatten“[i] vom 2. Mai 2025 hatte ich
geschrieben, dass „früher oder später auch bei den US-Politikern
und ihren NATO-Vasallen in Europa die Erkenntnis einsickern wird,
dass trotz des gigantischen US/NATO-Militärapparats die
Vereinigten Staaten gegenüber Russland ihre militärische
Überlegenheit bereits verloren haben und dabei sind, diese auch
gegenüber China zu verlieren".


Bereits in umfangreichen Simulationen im Jahr 2016 eines
nicht-nuklearen US/NATO-Kriegs in den Baltischen Staaten gegen
Russland erlitt die westliche Seite bereits nach wenigen Tagen
eine vernichtende Niederlage. Selbst unter günstigsten Annahmen
für die eigene US-Seite, z.B. haben die Amerikaner in einigen
dieser Kriegsspiele mit hochmodernen Waffen gekämpft, die erst im
Planungsstadium sind und deren Fähigkeiten den US-Streitkräften
erst in vielen Jahren – wenn überhaupt – zur Verfügung stehen
würde.


Tatsächlich sind die Ergebnisse der neuen RAND-Studie „It's Time
to Rethink U.S. Defense Strategy“ (Es ist Zeit, die
US-Verteidigungsstrategie zu überdenken“ ein scharfer Schuss vor
den Bug der europäischen EU-Kriegstreiber, die in der Hoffnung
auf einen robusten Wiedereinstieg des US-Militärs in den
Ukraine-Krieg immer noch von einem Sieg über Russland träumen.
Dieser Artikel fast die Diskussion zwischen RAND's bekanntem
Experten David Ochmanek und der RAND-Direktorin Deanna Lee über
die wichtigsten Ergebnisse der Studie zusammen, die am 22. Mai
auf der Webseite des größten militärischen Think Tanks der USA
veröffentlicht wurde und in der es nicht nur um die Erosion der
US-Militärmacht, sondern auch um ihre politischen
Einflussmöglichkeiten geht.


Ochmanek, der eine glänzende Karriere hinter sich hat, er war
zuvor u.a. als stellvertretender US-Verteidigungsminister unter
zwei verschiedenen US-Regierungen tätig, erklärt warum die
US-Verteidigungsstrategie und -aufstellung "insolvent“, also
bankrott gegangen sind. Zugleich empfiehlt er, von den Lehren aus
dem Krieg in der Ukraine zu lernen, denn diese könnten die
Vereinigten Staaten in zukünftigen Konflikten anwenden. Sein
Fazit: Das US-Militär müsse lernen, "anders zu kämpfen".


In einer Welt, in der sich das geopolitische Schachbrett rasant
verändert, stünden die Vereinigten Staaten vor der ernüchternden
Realität: Ihre einst unangefochtene militärische Überlegenheit
schwindet, so Ochmanek. Seine Analyse unterstreicht die dringende
Notwendigkeit einer grundlegenden Überarbeitung der Art und
Weise, „wie die USA bisher Macht projiziert, ihre Streitkräfte
ausgerüstet und ihre Rolle als globaler Sicherheitsgarant
wahrgenommen haben“.


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