Als das Blutbad ausblieb
Im Oktober 1989 gehen in Leipzig Tausende gegen die DDR auf die
Straße. Viele fürchten, dass das Regime die Proteste gewaltsam
niederschlägt. Doch sie irren sich.
1 Stunde 2 Minuten
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Beschreibung
vor 6 Monaten
Anspannung herrscht in Leipzig, als sich am 9. Oktober 1989 die
Menschen zur Montagsdemonstration versammeln. Gerüchte wabern durch
die Stadt: Krankenhäuser hätten Betten frei gemacht und
Blutkonserven aufgestockt. Trotzdem strömen immer mehr Menschen auf
die Straßen, 70.000 sollen es am Ende sein. Groß ist ihre Angst und
die vieler anderer Menschen im Land, dass es zu schweren
Zusammenstößen mit den Sicherheitskräften kommen könnte. Nicht ohne
Grund. Schon bei den Feierlichkeiten zum 40. Jahrestag der Gründung
der DDR zwei Tage zuvor sind Polizei und Staatssicherheit massiv
gegen Protestierende vorgegangen. "Ich bin angenehm
enttäuscht worden von der Geschichte", sagt der Historiker und
Zeitzeuge Stefan Wolle in unserem Podcast über den Herbst 1989.
Denn das, was die Menschen für wahrscheinlich halten, passiert
nicht. Die Staatsmacht greift nicht ein. 70.000 Menschen
demonstrieren friedlich in Leipzig, einen Monat später fällt die
Mauer. Um Geschichte, die nicht geworden ist, aber gut
vorstellbar war, geht es in dieser Folge von Wie war das nochmal?
Warum und wie wurde die Revolution der Menschen in der DDR eine
friedliche, obwohl das Gegenteil vielleicht sogar wahrscheinlicher
war? War es Glück? Und kann das Verhalten Einzelner, können
einzelne Entscheidungen dieses Glück erklären? Auch das aktuelle
Heft von ZEIT Geschichte befasst sich mit der nicht gewordenen
Geschichte. "Was wäre gewesen, wenn ..." heißt es und fragt
nach Schlüsselmomenten, in denen die Geschichte auch eine andere
Abzweigung hätte nehmen können. Folgendes Buch haben wir für
den Podcast verwendet und wollen es gerne empfehlen: -
Ilko-Sascha Kowalczuk: Endspiel, C.H.Beck Verlag 2015
Die Redaktion erreichen Sie per Mail
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Menschen zur Montagsdemonstration versammeln. Gerüchte wabern durch
die Stadt: Krankenhäuser hätten Betten frei gemacht und
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Denn das, was die Menschen für wahrscheinlich halten, passiert
nicht. Die Staatsmacht greift nicht ein. 70.000 Menschen
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