"Rule Britannia": Queen Victoria, das Empire und der Imperialismus
Nie war das britische Weltreich so mächtig wie unter Queen
Victoria. Wer war die Königin, die bis heute ebenso für Glanz wie
für koloniale Gewalt und Ausbeutung steht?
1 Stunde 17 Minuten
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Beschreibung
vor 3 Monaten
Es ist ein echter Hochkaräter, der kurz vor der Weltausstellung im
Jahr 1851 in London ankommt: der Koh-i-Noor, einer der berühmtesten
Diamanten der Welt. Während der Kriege gegen die Sikh im
nordindischen Punjab war er der Britischen Ostindien-Kompanie in
die Hände gefallen und kam kurz darauf in den Besitz von Königin
Victoria. Der Stein wird zum Prunkstück der Great Exhibition, in
Scharen strömen die Besucher in den Kristallpalast, den Crystal
Palace, im Hyde Park. Sie wollen den Schatz des Empires bewundern.
Dass Königin Victoria das kostbare Stück jedoch bald umschleifen
lässt, hinterlässt aus heutiger Sicht einen Beigeschmack: Die
Königin formt sich ihr neues Kronjuwel, wie es ihr behagt – ganz so
wie Großbritannien im Viktorianischen Zeitalter meint, sich Indien
als "Kronjuwel des Empires" untertan machen und ausbeuten zu
können. In unserer neuen Folge stellen wir die britische Königin
vor, der das Viktorianische Zeitalter seinen Namen verdankt. Am
Beispiel Indiens, des "Kronjuwels" des Empires, diskutieren wir,
welchen Einfluss Victoria in den 64 Jahren ihrer Herrschaft auf den
britischen Imperialismus hatte. Wir reisen in die Zeit des
Sepoy-Aufstandes, als indische Soldaten in britischen Diensten sich
1857 im Norden des Subkontinents gegen die Machthaber auflehnen und
es kurz den Anschein hat, als könne die britische Herrschaft in
Indien ernsthaft ins Wanken geraten. Wir erzählen, wie
Großbritannien die Kolonie nach der Niederschlagung des Aufstandes
im Namen Ihrer Majestät noch enger an sich bindet, und fragen,
warum Königin Victoria sich 1877 – aller englischen Tradition zum
Trotz – zur Kaiserin krönen lässt, zur Kaiserin von Indien. Dazu
haben wir mit Benedikt Stuchtey gesprochen, Professor für Neuere
und Neueste Geschichte in Marburg. Er ist Experte für die
Geschichte des Britischen Empires, seinen bei C. H. Beck
erschienenen Band empfehlen wir sehr. Auch das aktuelle Heft von
ZEIT Geschichte hat den Imperialismus zum Thema: Darin erläutert
der Historiker Jürgen Osterhammel, warum keine überzeitliche
Kontinuität von den alten zu den neuen Imperien führt. Die künftige
Leiterin des Deutschen Historischen Instituts in Washington, D. C.,
Ulrike von Hirschhausen, fragt nach den Herausforderungen, vor
denen ehemalige Kolonialmächte nach dem Ende ihrer Herrschaft
stehen, und der USA-Kenner Bernd Greiner spürt den Folgen des
amerikanischen Imperialismus nach. Sie bekommen das Heft online im
ZEIT Shop oder im Handel. Unter diesem Link können Sie eine
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Redaktion erreichen Sie per Mail unter zeitgeschichte@zeit.de. Ab
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Jahr 1851 in London ankommt: der Koh-i-Noor, einer der berühmtesten
Diamanten der Welt. Während der Kriege gegen die Sikh im
nordindischen Punjab war er der Britischen Ostindien-Kompanie in
die Hände gefallen und kam kurz darauf in den Besitz von Königin
Victoria. Der Stein wird zum Prunkstück der Great Exhibition, in
Scharen strömen die Besucher in den Kristallpalast, den Crystal
Palace, im Hyde Park. Sie wollen den Schatz des Empires bewundern.
Dass Königin Victoria das kostbare Stück jedoch bald umschleifen
lässt, hinterlässt aus heutiger Sicht einen Beigeschmack: Die
Königin formt sich ihr neues Kronjuwel, wie es ihr behagt – ganz so
wie Großbritannien im Viktorianischen Zeitalter meint, sich Indien
als "Kronjuwel des Empires" untertan machen und ausbeuten zu
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Beispiel Indiens, des "Kronjuwels" des Empires, diskutieren wir,
welchen Einfluss Victoria in den 64 Jahren ihrer Herrschaft auf den
britischen Imperialismus hatte. Wir reisen in die Zeit des
Sepoy-Aufstandes, als indische Soldaten in britischen Diensten sich
1857 im Norden des Subkontinents gegen die Machthaber auflehnen und
es kurz den Anschein hat, als könne die britische Herrschaft in
Indien ernsthaft ins Wanken geraten. Wir erzählen, wie
Großbritannien die Kolonie nach der Niederschlagung des Aufstandes
im Namen Ihrer Majestät noch enger an sich bindet, und fragen,
warum Königin Victoria sich 1877 – aller englischen Tradition zum
Trotz – zur Kaiserin krönen lässt, zur Kaiserin von Indien. Dazu
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