Der Starfighter-Skandal

Der Starfighter-Skandal

Ein Überschalljäger für die Luftwaffe: Ende der Fünfzigerjahre beginnt die Bundesrepublik, Hunderte US-Kampfjets anzuschaffen, die Atombomben abwerfen können. Bald beginnt eine unheimliche Absturzserie. Ist die junge deutsche Armee überfordert?
1 Stunde 15 Minuten

Beschreibung

vor 2 Monaten
Am 19. Juni 1962 stürzen vier Piloten westlich von Köln mit ihren
Kampfflugzeugen ab. Gerade erst hat die Luftwaffe die Maschinen
eingeführt, die Piloten trainieren für eine Flugshow am nächsten
Tag. Alle vier Männer sterben bei dem Absturz unweit des
Luftwaffen-Stützpunkts Nörvenich. Es ist die erste Katastrophe
dieser Art in der Bundesrepublik. Die Flugshow am Folgetag wird
abgesagt. Eigentlich sollte gefeiert werden, dass an diesem
Standort der neue Allzweck-Kampfjet der Bundeswehr in Dienst
gestellt wird: der Starfighter. Nun liegen vier Exemplare zerstört
am Boden.  In der neuen Folge von "Wie war das noch mal?"
nehmen wir Platz in einem aufregenden Flugzeug, das mit doppelter
Schallgeschwindigkeit flog, der Bundeswehr Schlagkraft und
Modernität bringen sollte und geradezu sinnbildlich für die
Nachkriegs-Allianz mit den USA stand. Doch der Starfighter war auch
bald berüchtigt für seine Abstürze und Pannen. Er kostete viel zu
viele junge Piloten das Leben. Zudem sorgte er für eine
aufsehenerregende Schmiergeld-Affäre. Es gibt kein Flugzeug der
Bundeswehr, das so bekannt ist, keines hat einen so ambivalenten
Ruf.  Wir zeichnen die Geschichte des Starfighters nach und
begeben uns in die Zeit kurz nach der Gründung der Bundeswehr.
Warum entschied der CSU-Verteidigungsminister Franz Josef Strauß im
Jahr 1958, ausgerechnet diesen Kampfjet zu kaufen? Wir
rekapitulieren die Pannenserie und die zahlreichen Abstürze, die
1965 und 1966 zu einer heftigen politischen Krise in Regierung und
Parlament in Bonn führten. Wir lassen uns vom Starfighter-Piloten
Klaus Sommer erzählen, wie schwierig es wirklich war, diesen Jet zu
fliegen, und wie es sich anfühlte, im Cockpit zu sitzen – mit einer
Atombombe unter dem Rumpf. Sommer erinnert sich wie die meisten
Starfighter-Piloten trotz allem gerne an den Kampfjet: Er war "das
Beste, was einem passieren konnte", sagt er, "wenn man es
überlebte". Auch das aktuelle Heft von ZEIT Geschichte widmet sich
der Bundeswehr, die im November ihren 70. Geburtstag feiert: Darin
analysiert der Militärhistoriker Sönke Neitzel, dass die deutsche
Armee wieder zu ihrer ursprünglichen Aufgabe der Landesverteidigung
zurückfinden muss. Der Historiker und ZEIT-Geschichte-Autor Norbert
Frei erzählt, wie Konrad Adenauer den Alliierten die
Wiederbewaffnung abgerungen hat. Moritz Gerlach geht der Frage
nach, ob und wann die Bundeswehr eigentlich in der Lage war, das
Land zu verteidigen. Und unsere Autorin Magdalena Gräfe hat die
Geschichte des Hauptgefreiten Sergej Motz nachgezeichnet, der 2009
in Afghanistan starb – als erster deutscher Soldat, der nach 1945
in einem Feuergefecht bei einem Kampfeinsatz ums Leben kam. 
Sie erhalten das Heft online im ZEIT Shop oder im Handel. Unter
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Sie hier. Die Redaktion erreichen Sie per Mail
unter zeitgeschichte@zeit.de. Für unsere Sendung haben wir uns
Rat und Auskunft beim Deutschen Museum in München geholt. Dort hat
uns der Kurator Andreas Hempfer aus der Hauptabteilung Verkehr,
Mobilität, Transport viele wertvolle Hinweise gegeben. Das Deutsche
Museum zeigt in seiner Hauptausstellung auf der Museumsinsel einen
Starfighter sowie einen weiteren in seiner Außenstelle in
Oberschleißheim.  www.deutsches-museum.de Die Plenarsitzungen
des Deutschen Bundestags sind in Text, Bild und Ton auf seiner
Internetseite dokumentiert und recherchierbar: 
www.bundestag.de/mediathek/plenarsitzungen  Ab sofort sind
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