#70 Vom Azubi zur Führungskraft

#70 Vom Azubi zur Führungskraft

Ein Gespräch mit Nico Lindstädt über Führung & Selbstreflexion
37 Minuten

Beschreibung

vor 6 Monaten
In dieser Folge von Freiraum für Führungskräfte spricht Nicole
Zätzsch mit Nico Lindstädt – langjähriger Hörer des Podcasts, der
sich mehr Stimmen aus der Führungspraxis gewünscht hat. Heute ist
er selbst zu Gast, denn sein Weg vom Azubi bis in die
Geschäftsleitung zeigt eindrucksvoll, wie kontinuierliche
Entwicklung, Verantwortungsübernahme und Selbstreflexion
zusammenwirken können. Im Gespräch geht es um
Karriereentscheidungen, prägende Erfahrungen und eine
Führungshaltung, die auf Empathie, Klarheit und Zusammenarbeit
basiert. Vom Azubi zur Führungskraft – ein ungewöhnlicher
Karriereweg Nico startete mit 16 Jahren als
Fluggerätmechaniker-Azubi bei einem großen Flugzeugbauer in
Hamburg. Durch ein berufsbegleitendes Maschinenbau-Studium und
seine Neugier auf Gestaltung übernahm er früh Verantwortung. Mit 25
Jahren führte ihn eine erste Führungsrolle nach Toulouse, später
folgten weitere Stationen im Konzern. Nach 20 Jahren entschied er
sich bewusst für den Wechsel in den Mittelstand und ist heute
Standortleiter in der Bahnbranche. Herausforderungen, Rückschläge
und der Wechsel in den Mittelstand Ein beruflicher Einschnitt – der
Verlust einer Führungsposition – wurde für Nico zur persönlichen
Lernchance. Statt die Schuld bei anderen zu suchen, richtete er den
Blick auf sich selbst und entwickelte sich weiter. Der Wechsel aus
dem Konzernumfeld in den Mittelstand war eine bewusste Entscheidung
für mehr Gestaltungsfreiheit. Auch wenn Strukturen dort oft weniger
stabil sind, sieht er darin große Chancen für wirksame Führung.
Führungsphilosophie: Warum, Empathie und Teamarbeit Nico orientiert
sich am „Golden Circle“ von Simon Sinek: Er beginnt mit dem Warum,
gestaltet das Wie im Team und sorgt für Klarheit im Was. Seine
Führung basiert auf Empathie, echter Beteiligung und dem Vertrauen
in unterschiedliche Lösungswege. Konsensorientierung ist für ihn
kein Widerspruch zu Klarheit, sondern fördert Geschwindigkeit und
Verbindlichkeit. Besonders in Veränderungsprozessen achtet er
darauf, Menschen mitzunehmen. Selbstreflexion und Arbeit mit den
eigenen Stärken Selbstreflexion ist für Nico ein zentrales
Führungsinstrument. Regelmäßige Feedbackschleifen und Coachings
helfen ihm, blinde Flecken zu erkennen und gezielt an sich zu
arbeiten. Besonders wirkungsvoll erlebt er die Arbeit mit den
CliftonStrengths, die er alle zwei Jahre aktualisiert. Zu seinen
Stärken zählen unter anderem Zukunftsorientierung,
Einfühlungsvermögen und Harmoniestreben – letzteres hat er gelernt,
bewusst zu steuern, um Konflikte nicht zu vermeiden. Fazit Nico
Lindstädts Weg zeigt, dass Führung nicht mit Hierarchie beginnt,
sondern mit Haltung. Wer bereit ist, sich zu reflektieren, aus
Rückschlägen zu lernen und Verantwortung zu übernehmen, kann viel
bewegen. Seine Geschichte inspiriert – als Einladung, Führung mutig
und menschenorientiert zu gestalten.

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