Wirtschaftsnews vom 20. Mai 2025

Wirtschaftsnews vom 20. Mai 2025

Wirtschaftsnews

Beschreibung

vor 6 Monaten

Die aktuellen Wirtschaftsnachrichten mit Michael
Weyland


 


Thema heute:  


Recherche von Finanztip und CORRECTIV: Hunderte vermeintlich
grüne Fonds müssen sich umbenennen


 


 


Fondsanbieter mussten bei Hunderten vermeintlich „grünen“
Fonds und ETFs Begriffe wie „Klima“ oder „nachhaltig“ aus dem
Namen streichen – weil die Inhalte oft nicht hielten, was die
Titel versprachen. In den betroffenen Fonds stecken mindestens
150 Milliarden Euro Anlegergeld. Das zeigt eine gemeinsame
Recherche von CORRECTIV und Finanztip.


Und so ist das Beben bei der grünen Geldanlage groß: Viele aktive
und passive Fonds versprechen Anlegenden nachhaltiges Investieren
und tragen entsprechende Begriffe wie Transformation, Umwelt oder
Nachhaltigkeit in ihren Namen. Aufgrund einer neuen EU-Verordnung
müssen sie ab dem 21. Mai 2025 bestimmte Kriterien in ihrer
Anlagestrategie erfüllen, wenn sie die gewünschten
Nachhaltigkeitsbegriffe weiter im Namen nutzen wollen. Mindestens
220 ETFs und 60 aktive Fonds passten bereits ihre Bezeichnung an
und strichen die Nachhaltigkeitsbegriffe entweder komplett aus
ihren Fondsnamen oder ersetzten sie durch weniger strenge
Begriffe.


 


Nachhaltige Fonds nicht wirklich grün?


Die Verordnung soll eine Lücke schließen: Bisher fehlten
verbindliche Standards, die genau festlegen, welche Anforderungen
eine Geldanlage erfüllen muss, um als nachhaltig zu gelten.
“Viele klimabewusste Anlegerinnen und Anleger wollen ihr Geld
renditestark anlegen und dabei ein Zeichen gegen Umweltskandale,
Kinderarbeit oder Dumpinglöhne setzen. Investieren sie deshalb in
einen nachhaltigen Fonds, sollte dieser auch dem Anspruch gerecht
werden. Wenn ein Fonds zum Beispiel ‘grün’ im Namen trägt, aber
trotzdem in Unternehmen investiert, die Kohle oder Erdöl fördern,
werden Anlegerinnen und Anleger ziemlich getäuscht”, sagt man bei
Finanztip.


Hinzu komme, dass jeder etwas anderes unter Nachhaltigkeit
versteht. “Fondsanbieter haben das ausgenutzt und sind sehr
großzügig mit Nachhaltigkeitsbegriffen in den Namen ihrer
Anlageprodukte umgegangen”, so Finanztip. “Das zeigt die hohe
Anzahl an Fonds, die jetzt umbenannt werden musste.”


 


Bei den ETFs fielen 712 von über 2.300 Titeln, die auf Xetra
handelbar sind, zum Stichtag Ende November unter die Leitlinien
zu Fondsnamen der Europäischen Wertpapier- und
Marktaufsichtsbehörde (ESMA). Bei fast jedem dritten davon steht
nun keiner der in den Leitlinien genannten Begriffe mehr im
Namen.  Gemessen am investierten Geld sind besonders ETFs
von den Anbietern iShares (Fondsvolumen der umbenannten ETFs: 33
Milliarden Euro), J.P. Morgan (22,2 Milliarden Euro) und Amundi
(12,3 Milliarden Euro) betroffen.  


 





 


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