Fast garantiert zum Scheitern verurteilt | Von Sabiene Jahn
17 Minuten
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vor 7 Monaten
Friedensgespräche in Istanbul: Ein fragiles Unterfangen
mit pessimistischen Aussichten
Ein Kommentar von Sabiene Jahn.
„Die Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine in Istanbul
sind fast garantiert zum Scheitern verurteilt“, warnt der
russische Journalist Vitaly Ryumshin in einem scharfen Kommentar
auf Gazeta.ru. Mit dieser düsteren Prognose beginnen heute die
ersten direkten Gespräche zwischen den beiden Ländern seit über
drei Jahren. Ein historischer Moment, der die Welt in Atem hält.
Unter der Moderation der Türkei, angeführt von Präsident Recep
Tayyip Erdoğan, treffen die Delegationen in einer Atmosphäre ein,
die von Misstrauen, widersprüchlichen Interessen und
geopolitischen Spannungen geprägt ist. Die Verhandlungen stehen
vor enormen Herausforderungen: unvereinbare Positionen, eine
chaotische Vorbereitung und konträre US-Vermittler.
Die Verhandlungen wurden durch einen überraschenden Vorschlag des
russischen Präsidenten Wladimir Putin am 12. Mai 2025 ausgelöst,
der direkte Gespräche ohne Vorbedingungen forderte. Die Ukraine
unter Präsident Wolodymyr Selenskyj hat ihre Teilnahme zugesagt,
doch Selenskyj besteht darauf, nur persönlich mit Putin zu
verhandeln – eine Forderung, die Russland als performative Geste
bewertet. Die Vereinigten Staaten, vertreten durch die konträren
Gesandten Steve Witkoff und General Keith Kellogg, drängen auf
Fortschritte, drohen aber bei ausbleibendem Erfolg mit einem
Rückzug aus dem Prozess. Die Europäische Union, angeführt von
EU-Chefdiplomatin Kaja Kallas fordert einen 30-tägigen
Waffenstillstand und droht Russland mit weiteren Sanktionen,
obwohl diese möglicherweise kaum noch umsetzbar sind. Der
russische Analyst Ryumshin sieht in der europäischen Haltung ein
zentrales Hindernis: „Die Ukraine wird von der ‚europäischen
Troika‘ – Großbritannien, Frankreich, Deutschland – unterstützt,
die erfolgreich jede amerikanische Initiative für ein schnelles
Ende des Konflikts blockiert.“ Diese Spannungen prägen die
Ausgangslage, während die Welt auf einen möglichen Durchbruch
hofft – oder ein weiteres Scheitern fürchtet.
Die Voraussetzungen für die Gespräche sind alles andere als
vielversprechend. Die ukrainische Position ist von Widersprüchen
geprägt. Selenskyj unterstützt öffentlich einen „vollständigen
und bedingungslosen Waffenstillstand“, wie er in den Sozialen
Medien erklärte, doch Ryumshin wertet dies als taktisches
Manöver: „Selenskyjs Strategie ist, Trump gerade genug zu
appeasieren, um seinen Zorn zu vermeiden, ohne sich zu
Verpflichtungen für eine Friedenslösung zu binden.“ In einem
Interview räumte Selenskyj ein, dass die seit 2014 verlorenen
Gebiete wie die Krim oder Teile von Donezk und Luhansk
militärisch nicht zurückzuerobern seien, lehnt aber ihre
Anerkennung als russisch ab. Ein ukrainisches Gesetz von Oktober
2022 verbietet Verhandlungen mit Russland, doch Selenskyj umgeht
dies, indem er sich selbst als alleinigen Verhandlungsführer
definiert, wie Anti-Spiegel berichtet. Gleichzeitig zeigt die
Ukraine militärische Aggression: Während einer russischen
Waffenpause vom 8. bis 10. Mai 2025 griff sie ein russisches
Grenzdorf an, was Ryumshin als Beleg für mangelnde
Verhandlungsbereitschaft wertet...hier weiterlesen:
https://apolut.net/fast-garantiert-zum-scheitern-verurteilt-von-sabiene-jahn/
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