Immer im Kampf

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Immer im Kampf
3 Minuten

Beschreibung

vor 7 Monaten
Vor unserer Haustür haben wir meistens eine Schale mit Blumen oder
Grünpflanzen, die so der Jahreszeit entsprechend schön sind. Im
Moment blühen noch ein paar Stiefmütterchen und zwei richtig üppige
Tulpen. Sie strömen einen betörenden Duft aus und man schaut
automatisch zur Quelle dieses Duftes. Und mittendrin steckt ein Ast
mit schönen bemalten bunten Ostereiern. Manchmal fragen dann
Passanten: "Ach, Sie haben ja noch Osterdeko hier. Ostern ist doch
schon lange vorbei."Und dann kommen wir, wenn Zeit ist, in die
schönste Plauderei über Ostern und seine Zeit, über die Neigung
vieler Leute, zwar vieles schon lange vorher zu schmücken und es
dann spätestens am zweiten Tag wegzuwerfen und auch darüber, was es
denn heißt, wenn wir sieben Wochen Ostern feiern. Meist ist dann
komplette Verwirrung angesagt und die Frage nach dem Sinn des
Osterfestes und des Glaubens an die Auferstehung.In einem unserer
Osterlieder im Gotteslob steht eine witzige Zeile, über die ich
immer lachen muss, weil es so drastisch ist. Da heißt es zunächst:
"Der Glaube ist nun fest verbürgt, die Hölle ist bezwungen." Aber
dann heißt die zweite Zeile: "Das Leben hat den Tod erwürgt, das
Lamm den Sieg errungen." Oh je, denke ich dann beim Singen, weil
ich mir das dann immer bildlich vorstelle und völlig aus dem
gesungenen Takt gerate. Oh je, wenn schon wir, die wir in den
Dingen des Glaubens altmodische Texte gewohnt und der
Kirchensprache mächtig sind, ziemlich verwundert sind, wie klingt
das für heutige Menschen?Die Gegenüberstellung des Lebens und des
Todes als zwei miteinander kämpfende Personen stammt aus alter Zeit
damit den Menschen deutlich wird, dass Leben und Tod real und
wirklich sind und gegeneinander um das je einzelne Leben kämpfen.
Mir ist bei aller komischen Formulierung und Wortbildung der
Gedanke schon sehr sympathisch, dass Leben und Tod immer im Kampf
sind und dass es aber durch Jesu Tod und Auferstehung gelungen ist,
dem Tod ein Schnippchen zu schlagen und ihn auf keinen Fall mehr
gewinnen zu lassen.Franz von Assisi würde sagen: Wer an den
Auferstandenen glaubt, dem wird der ewige, der zweite Tod nichts
anhaben. Und für solche Überlegungen und Gespräche lasse ich die
Ostereier noch eine Weile am Strauß vor der Haustür hängen.

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