8. Mai 1945 – Tag der Befreiung? - Teil 1 | Von Wolfgang Effenberger

8. Mai 1945 – Tag der Befreiung? - Teil 1 | Von Wolfgang Effenberger

45 Minuten

Beschreibung

vor 7 Monaten

Das Kriegsende 1945 sollte Anlass zum umfassenden
Gedenken sein, vor allem da Europa nach zwei Weltkriegen kurz vor
der Vernichtung steht.


Ein Standpunkt von Wolfgang Effenberger.


Am 8. Mai 2025 wird vielerorts an den 80. Jahrestag der Befreiung
vom Nationalsozialismus und das Ende des Zweiten Weltkriegs in
Europa erinnert. Die Hauptakteure dieses historischen Ereignisses
lassen sich zunächst in zwei Hauptgruppen gliedern: Die Befreier
und die Kapitulierenden. Bei den Befreiern sind es auf westlicher
Seite vor allem die USA, die im eigenen Land eine profitable
Wirtschaft aufbauen, viel Geld generieren konnten und sogar
weniger Tote hatten als im US-Bürgerkrieg, während die damalige
Sowjetunion unendliches Leid durch die Nationalsozialisten
erfahren mussten. 27 Millionen Opfer, zerstörte Regionen bis
Moskau und Stalingrad und in Leningrad über eine Millionen
Verhungerte in den fast 900 Tagen der Belagerung. Das Leid in den
Konzentrationslagern und die Ermordung der Millionen zu Feinden
gemachten angeblich "Minderwertigen" – darunter 6 Millionen Juden
– darf nie vergessen werden. Und die Opfer des verbrecherischen
NS-Regimes wollten bestimmt nicht, dass in den Erinnerungs- und
Gedenkveranstaltungen nur einer Gruppe gedacht wird. So soll hier
auch an die annähernd 3 Millionen russischen Kriegsgefangenen,
die in Deutschland durch Vernichtung durch Arbeit oder
Genickschuss ermordet worden sind, erinnert werden. Während die
US-Armee maßgeblich an der Befreiung Westeuropas beteiligt war,
spielte die Rote Armee eine zentrale Rolle bei der Befreiung
Berlins und der endgültigen Niederlage des NS-Regimes. Am 7. Mai
unterzeichnete im US-Hauptquartier von General Dwigth D.
Eisenhower in Reims Generaloberst Alfred Jodl – Chef des
Wehrmachtsführungsstabs eine Kapitulationsurkunde. Die Waffen
sollten am nächsten Tag schweigen. Am 9. Mai 1945 – kurz nach
Null Uhr – unterschrieben im sowjetischen Hauptquartier in
Berlin-Karlshorst (1) Generalfeldmarschall Wilhelm Keitel als
ranghöchster deutscher Soldat sowie die Befehlshaber der
Teilstreitkräfte vor den 4 Siegermächten die unterzeichnete die
bedingungslose Kapitulation.


Nach dem 8. Mai schwiegen zwar die Waffen, aber der britische
Premier Churchill hatte schon unter dem Namen "Operation
Unthinkable" die Planung eines Angriffs auf die Rote Armee für
den 1. Juli 1945 befohlen – es wurde also schon am "Tag der
Befreiung" die Fortsetzung des Krieges zur Befreiung des durch
die Rote Armee besetzten Polen geplant. Daneben gab es in Polen
auch Kreise, die sich von der Roten Armee befreit
fühlten. Nach dem 8. Mai 1945 gerieten deutsche
Bevölkerungsteile unter fremde Herrschaft. Die Zahl der
Todesopfer im Zusammenhang mit der Vertreibung der Deutschen nach
dem 8. Mai 1945 wird in der Forschung kontrovers diskutiert.
Historiker unterscheiden zwischen zwischenstaatlich
organisierten Vertreibungen und spontanen
Gewaltakten in der unmittelbaren Nachkriegszeit. Aus den
Ostgebieten des Deutschen Reiches (Schlesien, Ostpreußen,
Pommern) sowie aus Ostmittel-, Ost- und Südosteuropa
(Tschechoslowakei, Ungarn, Jugoslawien) werden 12-14 Millionen
Vertriebene angegeben. (2) ...hier weiterlesen:
https://apolut.net/8-mai-1945-tag-der-befreiung-teil-1-von-wolfgang-effenberger/


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