Aktivist Thomas Mann: "Was ihm da entgegenschlug, war Hass"
Thomas Mann war nicht nur ein berühmter Schriftsteller – sondern
auch ein entschiedener Gegner des Nationalsozialismus. Das
verziehen ihm die Deutschen nicht.
1 Stunde 2 Minuten
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Beschreibung
vor 7 Monaten
Oktober 1922, Beethovensaal in Berlin. Der berühmte Thomas Mann
spricht, und das, was er zu sagen hat, dürfte kaum einer der
Studenten aus dem nationalkonservativen Lager im Publikum erwartet
haben. Der Schriftsteller, der sich im Ersten Weltkrieg mit seinen
Betrachtungen eines Unpolitischen noch mit der national-deutschen
Sache gemeingemacht hatte, der mindestens als Konservativer gilt,
bekennt sich vor aller Augen und Ohren öffentlich zur Weimarer
Republik. Die reaktionäre Rechte wendet sich von ihm ab,
"Mann über Bord" lautet nur eine der Schlagzeilen der folgenden
Tage und Wochen. Doch Mann wird nicht nur einer der entschiedensten
öffentlichen Fürsprecher der Demokratie, sondern auch einer der
unermüdlichsten Warner vor dem Nationalsozialismus. Mit allen
Mitteln seiner Sprache führt er nun "das deutsche Wort in aller
Freiheit", wie er später einmal schreibt – und benennt klar, wo
seine Feinde stehen. Das nehmen ihm später viele Deutsche sehr
übel. "Was ihm da entgegenschlug, das war nicht nur
Ablehnung, sondern Hass", das sagt der Thomas-Mann-Kenner Kai Sina
in unserem Podcast. Woher kam dieser Hass, diese Unversöhnlichkeit?
Dieser Frage gehen wir in dieser Ausgabe von Wie war das noch mal?
nach – und blicken auf das lange vergessene politische Engagement
von Thomas Mann. Kai Sina hat uns in Hamburg besucht, und wir haben
mit ihm ausführlich über das politische Leben des großen
Schriftstellers gesprochen: Wie denkt Thomas Mann vor dem Ersten
Weltkrieg über die Gesellschaft des Kaiserreichs? Ist er als junger
Mann wirklich noch unpolitisch? Wie passen seine Schriften aus dem
Ersten Weltkrieg dazu und zu seiner späteren Haltung? Wie wird er
zur wichtigsten Stimme des deutschen Exils? Und wie würde der
politische Thomas Mann wohl auf unsere Gegenwart blicken?
Zu seinem 150. Geburtstag entdeckt auch das aktuelle Heft
von ZEIT Geschichte den politischen Thomas Mann wieder. Darin hat
Kai Sina über den Hass geschrieben, der Thomas Mann nach dem Krieg
in Westdeutschland entgegenschlug. Hier können Sie eine
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spricht, und das, was er zu sagen hat, dürfte kaum einer der
Studenten aus dem nationalkonservativen Lager im Publikum erwartet
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Freiheit", wie er später einmal schreibt – und benennt klar, wo
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Weltkrieg über die Gesellschaft des Kaiserreichs? Ist er als junger
Mann wirklich noch unpolitisch? Wie passen seine Schriften aus dem
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