Trumps Strafzölle: Ein ökonomischer Harakiri? | Von Paul Clemente

Trumps Strafzölle: Ein ökonomischer Harakiri? | Von Paul Clemente

10 Minuten

Beschreibung

vor 8 Monaten

Ein Kommentar von Paul Clemente.


Wie kaum ein anderer Politiker arbeitet Donald Trump
mit Schockeffekten und Irritation. Seine Amtskollegen drehen
jedes Mal am Rad, wenn der Ex-Baulöwe nach kürzester Zeit den
Standpunkt wechselt, plötzlich das Gegenteil vom zuvor Gesagten
behauptet. Nein, das ist weder Wirrnis noch
Charakterschwäche. Das ist Taktik. Das kocht den härtesten Gegner
weich. Nicht umsonst hat der Maler Jonathan Meese den
US-Präsidenten zum weltbesten Performance-Künstler erklärt. Ein
weiteres Stilelement von Trump: Sein maßloses Übertreiben. Etwa
bei seiner aktuellen Ankündigung von Strafzöllen. Dazu kreiert er
ein dramatisches Narrativ, das nach Rache schreit. Diesmal
bekommt die Weltmacht USA eine Opferrolle zugewiesen. Eine, die
jede Notwehr rechtfertigt. O-Ton Trump:
„Jahrzehntelang wurde unser Land geplündert, ausgebeutet,
vergewaltigt und beraubt, von Nationen nah und fern, sowohl von
Freund als auch von Feind.“

Das müsse ein Ende haben: Dank seiner Zollbarriere, so verspricht
der Ex-Baulöwe, würden Jobs, Firmen und Geschäfte in die USA
zurückkehren. Und zwar so viele wie nie zuvor.
„Dies ist eine wirtschaftliche Revolution, und wir werden
siegen." Die EU, so der US-Präsident, sei gegründet worden, „um die
USA über den Tisch zu ziehen!“

Diesem Missbrauch stelle er sich entgegen. Die Strafzölle als
Aufstand der geknechteten Amis! Der Tag, an dem sie in Kraft
treten, gilt Trump als „Tag der Befreiung“. Ganz so, als sei
die USA keine Supermacht, sondern ein kolonialisiertes
Entwicklungsland. In einer Kabinettssitzung gab Trump die Höhe
seiner Strafzölle bekannt,
„Es werden 25 Prozent sein, allgemein gesprochen, und zwar für
Autos und alle anderen Dinge.“

Damit lasse sich die Handelsbilanz zwischen USA und der EU wieder
ins Lot bringen. Aber nicht nur die EU muss in den kommenden vier
Jahren mit einem Verlust von 180 Milliarden Euro rechnen. Auch
Kanada, Mexiko und China dürfen sich auf 25 prozentigen
Importzoll freuen. Das Mainstream-Magazin Die Zeit deutet die
Handlung des US-Präsidenten als pure Willkür,
„Donald Trumps Strafzölle erschüttern die Weltwirtschaft – auch
in den USA versteht kaum noch jemand, was der Präsident tut und
will. Doch niemand stoppt ihn.“

Wie denn auch? Womit könnte man ihm drohen? Etwa nach dem Vorbild
des englischen Autoherstellers Jaguar Land Rover? Der will aus
Protest seine US-Exporte einstellen. Vorerst. In der
Stellungnahme des Konzerns heißt es:
„Die USA sind ein wichtiger Markt für die Luxusmarken von JLR.“

Ein Embargo von Luxusartikeln dürfte Trump allerdings kaum
beeindrucken...hier weiterlesen:
https://apolut.net/trumps-strafzolle-ein-okonomischer-harakiri-von-paul-clemente/


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