Über die russisch-amerikanischen Gespräche in Riad | Von Thomas Röper

Über die russisch-amerikanischen Gespräche in Riad | Von Thomas Röper

15 Minuten

Beschreibung

vor 8 Monaten

Nach den Verhandlungen in Saudi-Arabien hat der russische
Außenminister Lawrow sich dazu in einem Interview geäußert. Ich
werde seine wichtigsten Aussagen in einer Artikelserie
übersetzen, hier geht es um die generelle russische Einschätzung
der Gespräche.


Ein Kommentar von Thomas Röper.


Nach den Verhandlungen in Saudi-Arabien über eine Lösung des
Ukraine-Konfliktes hat der russische Außenminister Lawrow einem
staatlichen russischen Fernsehsender
ein Interview gegeben, in dem er über die Gespräche
zwischen Russland und den USA, die offizielle Position Russlands
zum neuen außenpolitischen Kurs der USA unter der Regierung Trump
und die Aussichten auf einen Friedensvertrag mit der Ukraine
gesprochen hat.


Das Interview war sehr interessant, dauerte aber fast eine
Stunde, weshalb ich es nicht komplett übersetze, sondern mich auf
die interessantesten Fragen und Lawrows Antworten darauf
beschränke. Hier übersetze ich die generelle Frage nach Lawrows
Einschätzung der Verhandlungen in Saudi-Arabien und seine Antwort
darauf.


Frage: Die Verhandlungen in Riad sind eine wichtige
Angelegenheit. Welches Ziel verfolgten sie, und womit endeten
sie? Bitte kommentieren Sie das.


Lawrow: Die Verhandlungen endeten damit, dass die
vorläufigen Ergebnisse, die dort erzielt wurden, nun dem
russischen Präsidenten Putin und dem US-Präsidenten Trump
berichtet werden. Wie von den Präsidenten vereinbart, standen vor
allem Fragen der sicheren Schifffahrt im Schwarzen Meer auf der
Tagesordnung. Das war ja nicht der erste Versuch.


Der erste Versuch fand bereits im Juli 2022 statt. Damals
vermittelten UN-Generalsekretär Guterres und der türkische
Präsident Erdogan zwischen Fachleuten, die die jeweiligen
ukrainischen und russischen Strukturen vertraten, und einigten
sich auf eine Vereinbarung. Sie bestand aus zwei Teilen.


Der erste Teil betraf die Schaffung vereinfachter Methoden für
den Transport ukrainischen Getreides über das Schwarze Meer durch
die Meerengen unter gleichzeitiger Kontrolle der Schiffe. Ziel
war es, Manipulationen zu verhindern, sodass, wenn ein Schiff mit
Getreide in sein Bestimmungsland fährt, die leere Rückfahrt nicht
für die Lieferung von Waffen genutzt wird.


Es wurden Inspektionsverfahren vereinbart, die ein ganzes Jahr
lang funktionierten. Doch danach waren wir gezwungen, diesen
Prozess zu stoppen, zumindest eine Pause einzulegen. Denn der
zweite unverzichtbare Teil der Vereinbarung wurde vollständig
sabotiert. Dabei ging es um die Aufhebung aller Beschränkungen
für den Export von russischem Getreide und Düngemitteln.


Der Grund war, dass sämtliche Schiffe, die russische
Agrarprodukte, einschließlich Düngemittel, transportierten, auf
Sanktionslisten gesetzt waren. Die Versicherungsgesellschaft
Lloyd’s erhöhte daraufhin drastisch ihre Tarife. Auch die
Zahlungen für unsere Lieferungen wurden erschwert. Die
Rosselchosbank (Anm. d. Übers.: Russische Landwirtschaftsbank,
über die russische landwirtschaftliche Exporte abgewickelt
werden) wurde vom SWIFT-System ausgeschlossen. Es gab zahlreiche
Maßnahmen, die darauf abzielten, die Preise künstlich in die Höhe
zu treiben.


Europäische Landwirte verschafften sich damit unlautere
Wettbewerbsvorteile. Gleichzeitig zeigte sich die
Voreingenommenheit unserer westlichen Partner darin, dass
ukrainisches Getreide zu Dumpingpreisen auf die europäischen
Märkte geworfen wurde, obwohl seine Qualität keineswegs den
geltenden Standards in diesem Bereich entsprach....hier
weiterlesen:
https://apolut.net/uber-die-russisch-amerikanischen-gesprache-in-riad-von-thomas-roper/


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