Chronisten der Gewalt: Kriegs- und Einsatztagebücher
Kriegs- und Einsatztagebücher
37 Minuten
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Interviews des ZMSBw zu Militärgeschichte, Militärsoziologie und Sicherheitspolitik: für Wissenschaft, Bundeswehr und Gesellschaft
Beschreibung
vor 8 Monaten
In dieser Folge von "Zugehört" gehen Major der Reserve
Timon Radicke und Oberstleutnant der Reserve Dr. Peter Tauber der
Geschichte von Kriegstagebüchern auf den Grund. Sie sprechen über
Tagebücher, die Soldaten während des Krieges geschrieben haben,
um ihre Erlebnisse festzuhalten, und über Niederschriften von
Heerführern und Politikern, die ihr Handeln vor der Nachwelt zu
legitimieren und erklären versuchten.
TAGEBUCH IST NICHT GLEICH TAGEBUCH
Wer das Tagebuch der Eltern oder Großeltern in die Hand nimmt,
taucht häufig ein in eine andere Welt und eine andere Zeit.
Tagebücher sind unschätzbar wertvolle Dokumente. Nicht nur in
Familien, auch für Historiker. Kriegstagebücher stechen hier noch
einmal besonders hervor. Major d.R. Timon Radicke und
Oberstleutnant d.R. Dr. Peter Tauber widmen sich vor allem den
offiziellen Niederschriften, die Truppenverbände, Armeen oder
Streitkräfte verfasst haben, um den Verlauf eines Krieges oder
einer Schlacht zu dokumentieren. Tagebücher sind oft subjektive
Dokumente, die unter dem Eindruck direkter Erfahrungen entstehen.
Im militärischen Sinne sind sie aber auch offizielle Dokumente,
die den Zweck haben, militärische Entscheidungsfindung,
chronologische Abläufe und Ereignisse rekonstruierbar zu machen
und möglichst objektiv wiederzugeben. Hier ergänzen sich
Kriegstagebücher als literarische Werke und Kriegstagebücher als
offizielle Dokumente gerade mit Blick auf die historische
Bewertung.
Von "STAHLGEWITTERN" BIS AN DEN HINDUKUSCH
In einem historischen Abriss werden literarische Werke wie Ernst
Jüngers -"In Stahlgewittern"- bis hin zu Markus Götz -"Hier ist
Krieg" als Erfahrungsberichte und Editionen den offiziellen
Einsatz- und Kriegstagebüchern gegenübergestellt. Dabei wird
besonderes Augenmerk auf die Stilistik und auf die nachträgliche
Edition gelegt: dem Hauptunterschied zwischen
militärisch-offiziellen Kriegstagebüchern und literarischen
Tagebüchern.
AKTUELLE RELEVANZ IN DER ZEITENWENDE
Dass die Bundeswehr inzwischen wieder gezielt Einsatz- und
Kriegstagebuchführer ausbildet, ist ein Beispiel für die
Zeitenwende. Dass zu diesem Zweck eine entsprechende Vorschrift
abgefasst wurde, daher auch nur konsequent. In dieser Folge von
"Zugehört" wird die Entwicklung der militärischen
Kriegstagebücher bis ins 19. Jahrhundert zurückverfolgt. Was
blieb im Kern unverändert und wo wurden Anpassungen vorgenommen,
die verdeutlichen, dass die Bundeswehr als Parlamentsarmee
Kriegstagebücher und Einsatztagebücher unter dem Aspekt
einer Rechtfertigung oder Nachvollziehbarkeit militärischen
Handelns gegenüber dem Parlament und damit der Öffentlichkeit
verfasst?
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