Massaker in Syrien: Die Mitschuld des Westens | Von Tilo Gräser

Massaker in Syrien: Die Mitschuld des Westens | Von Tilo Gräser

18 Minuten

Beschreibung

vor 8 Monaten

Ein Kommentar von Tilo Gräser.


In Syrien zeigen die mit westlicher, israelischer und türkischer
Hilfe an die Macht gekommenen Dschihadisten, wessen Geistes Kind
sie sind. Berichten zufolge massakrierten sie in den letzten
Tagen mehr als 1.000 Menschen im Westen Syriens, zumeist
Alawiten, töteten Frauen und Kinder, misshandelten und erschossen
Männer. Die Gewalt traf aber auch die christliche Minderheit, wie
berichtet wurde. Die Verbrecher haben sich noch dabei gefilmt und
die Videos auf Online-Plattformen hochgeladen.


Es ist unerträglich und menschenverachtend, was da in aller
Offenheit geschieht – und doch war es absehbar. Die Gewalt
konzentriert sich auf das Kernland der alawitischen Gemeinschaft,
ein Ableger des schiitischen Islam, der etwa zehn Prozent der
Syrer zugerechnet werden. Alawiten dominierten die herrschende
Klasse und die oberen Ränge des syrischen Militärs unter den
Assads, die von 1970 bis 2024 das Land regierten.


Nun geben sich alle entsetzt, auch jene, die den Sieg der
Islamisten im vergangenen Jahr bejubelten und überhaupt erst
ermöglichten. Selbst die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ)
meldete am Sonntag, die Gewalt gegen Alawiten in Syrien sei
„außer Kontrolle“ geraten. Das würde eigentlich zu der Frage
führen, ob vorher die Gewalt der herrschenden Islamisten gegen
Andersgläubige und Minderheiten „unter Kontrolle“ war, die aber
nicht gestellt wird. Das hatten sich jene im Westen gewünscht,
die den Siegeszug der islamistischen Terror-Miliz Haiat Tahrir
al-Scham (HTS), hervorgegangen aus der terroristischen Al
Nusra-Front als Zweig von Al Qaida, und den Sturz von Präsident
Bashar al Assad im Dezember 2024 als „fundamentalen Akt der
Gerechtigkeit“ (Joseph Biden), „gute Nachricht“ (Olaf Scholz) und
„ein erstes großes Aufatmen nach einer Ewigkeit der Gräuel des
Assad-Regimes“ (Annalena Baerbock) begrüßten.


So unerträglich und verabscheuungswürdig die Gewalt ist, so
abstoßend sind die heuchlerischen Krokodilstränen jener im
Westen, die fast 13 Jahre lang alles dafür taten, den syrischen
Präsidenten Assad zu stürzen. Nun fordern sie die
Übergangsregierung in Damaskus auf, „weitere Übergriffe zu
verhindern, die Vorfälle aufzuklären und die Verantwortlichen zur
Rechenschaft zu ziehen“, wie unter anderem das Auswärtige Amt am
Sonntag erklären ließ. Dabei waren es allen Informationen nach
die Truppen dieser neuen Machthaber in Syrien, die die Verbrechen
begingen und begehen, in Uniform, und nicht irgendwelche
versprengten Milizen. Sie mordeten und folterten im Rahmen einer
offiziellen „Militäroperation“ gegen Aufständische. ...hier
weiterlesen:
https://apolut.net/massaker-in-syrien-die-mitschuld-des-westens-von-tilo-graser/


Hosted on Acast. See acast.com/privacy for more information.

Kommentare (0)

Lade Inhalte...

Abonnenten

15
15