„Eine neue Zeit der Ruchlosigkeit“ | Von Paul Clemente
9 Minuten
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vor 9 Monaten
Ein Kommentar von Paul Clemente.
Das war komödienreif: Schließlich ist der ukrainische Präsident
Selenkskyj gewohnt, dass die Europäer ihm den Allerwertesten
pudern, ihm alle Forderungen postwendend erfüllen: Das
Soldatensterben im Ukrainekrieg verlängern? - Aber gerne doch.
Und schon fließen weitere Milliarden ins bodenlose Ukraine-Fass.
Wie hatte ein grüner Politiker so schön formuliert: Ohne
Rohstoffe aus der Ukraine schaffen wir die Energiewende nicht.
Also wird Selenskyj von der westlichen Wertegemeinschaft
aufgerüstet und geschützt: Ein Panzer hier, ein Bömbchen da.
Ein ähnliches Ziel verfolgt der Bundeskanzler in spe, Friedrich
Merz. Als Ex-Vorsitzender der BlackRocker weiß er: US-Interessen
haben auch in Europa Priorität. Und jahrelang wollte Amerika die
Ukraine dem eigenen Macht- und Kontrollbereich hinzufügen.
Außerdem käme ein geschwächtes oder gar besiegtes Russland nicht
ungelegen. Schließlich konkurriert es bei der Energieversorgung
mit preiswertem Erdgas. - So lautete das Programm unter Präsident
Joe Biden. Aber seit dem Amtsantritt von Donald Trump erkennen
Transatlantiker ihr gutes altes Amerika nicht mehr. Diese
Wende bekam auch Selenskyj zu spüren. Vor wenigen Tagen flog
er nach Washington, um einen Rohstoff-Deal zu fixen. Schon nach
wenigen Minuten erlaubte sich Selenskyj einen unverschämten
Vorwurf: Putin habe ukrainische Gebiete besetzt, erst die Krim
2014, dann den Osten. Und jetzt kommt’s.
„Niemand hat ihn damals gestoppt, nicht unter Obama, nicht
unter Ihnen, nicht unter Biden.“
Trump erwiderte, er sei 2014 noch nicht im Amt gewesen. Folglich
konnte er Putin damals nicht stoppen. Im Übrigen sei Frieden nur
mit Kompromissen möglich. Dann meldete sich US-Vizepräsident J.
D. Vance zu Wort. Der hatte erst kürzlich auf der Münchener
Sicherheitskonferenz den Polit-Hühnerstall aufgewirbelt.
Gegenüber Selenksy sagte Vance,
„Herr Präsident, bei allem Respekt – ich finde es respektlos,
dass Sie ins Oval Office kommen und vor den amerikanischen Medien
verhandeln wollen. Haben Sie überhaupt einmal ‚Danke‘ gesagt? Wir
versuchen, Ihr Land zu retten, und Sie sitzen hier mit
verschränkten Armen und reden über Putin, als ob wir das Problem
wären. (…) Vielleicht sollten Sie erst mal dem Präsidenten danken,
dass er einen Ausweg sucht.“
Was muss Selenskyj in diesem Moment durch den Sinn gegangen sein?
Ist er doch von devoten Westpolitikern kaum Widerspruch gewöhnt.
Trump dagegen verlangte sogar, dass er sich mit Putin an einen
Tisch setze. Sich kompromissbereit zeige! Nein, erwiderte der
ukrainische Präsident. Er werde dem Ruski niemals die Hand
schütteln. Da platzte Trump endgültig der Kragen. Er erinnerte
den Gast daran, dass er nicht in der Position sei, Forderungen zu
stellen. Außerdem riskiere er mit seiner Weigerung den dritten
Weltkrieg. Alsdann beendete Trump das Gespräch, ließ den Gast
hinauswerfen. Vor laufender Kamera. Eine baldige Wiederaufnahme
der Gespräche schloss er aus. ...hier weiterlesen:
https://apolut.net/eine-neue-zeit-der-ruchlosigkeit-von-paul-clemente/
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