Ruth Conrad: Warum wir mit dem Predigen noch lange nicht am Ende sind

Ruth Conrad: Warum wir mit dem Predigen noch lange nicht am Ende sind

Die Predigt als Hoffnungsquelle bewahren
53 Minuten

Beschreibung

vor 9 Monaten
Sie gehört zu jedem evangelischen Gottesdienst, aber aus
unerfindlichen Gründen war sie noch nie ein Thema in diesem
Podcast. Nun gibt es einen guten Anlass, dies zu ändern. Ruth
Conrad, Professorin für Praktische Theologie in Berlin, hat gerade
ein Kompendium zur Homiletik veröffentlicht. Aber keine Angst, es
ist kein kiloschweres Handbuch, sondern ein sehr gut lesbares
Essay. Darin zeigt sie, warum die Predigt immer noch wichtig ist,
was Menschen von ihr erwarten und was die Bedingungen für ihr
Gelingen sind. Als Motto dient ihr ein Satz des ukrainischen
Schriftstellers Zhadan: „Das Herz der kleinsten Schwalbe ist
stärker als der Nebel. Die Seele des hoffnungslosesten Vogels
verdient unsere Sorge.“ Eine Predigt kann wie das Herz einer
Schwalbe sein – ohne äußere Macht, aber voller Lebendigkeit, eine
Kraft der Hoffnung. Die Predigt als Hoffnungsquelle zu bewahren, zu
pflegen und zu lehren, ist für die Kirche unverzichtbar. Aber wie
die Reaktion auf die Predigt von Mariann Budde zur Amtseinführung
des neuen Präsidenten der USA gezeigt hat, kann sie auch viele
Menschen jenseits der Kirchen ansprechen, anrühren, aufrütteln oder
auch verärgern. Fast komisch aber ist dieser Widerspruch: Es sind
so viele feste und negative Klischees über die Predigt im Umlauf –
das war übrigens schon früher so –, aber die tatsächliche
Predigtkultur ist kaum erforscht. Die Predigt – ein unbekannter
Kontinent? Es lohnt, ihn zu erkunden, um so eine eigene Haltung zum
und beim Predigen zu entwickeln. Ruth Conrad gibt dafür wertvolle
Denkhinweise.

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