Europa und Bundestagswahlen aus russischer Sicht | Von Thomas Röper

Europa und Bundestagswahlen aus russischer Sicht | Von Thomas Röper

13 Minuten

Beschreibung

vor 9 Monaten

Natürlich wurden die Bundestagswahlen auch in Russland
mit Interesse verfolgt. Hier zeige ich eine erste Reaktion aus
dem russischen Fernsehen.


Ein Standpunkt von Thomas Röper.


Die Bundestagswahl wurde auch in Russland verfolgt und war am
Sonntagabend natürlich Thema im wöchentlichen
Nachrichtenrückblick des russischen Fernsehens. Der
Deutschland-Korrespondent hat in seinem Bericht über die
politische Woche in Europa auch schon über die ersten
Hochrechnungen aus Deutschland berichtet. Ich habe
seinen Bericht wie jeden Sonntag übersetzt.


Beginn der Übersetzung:


Trump stellt die alten westlichen Prinzipien in Frage und
versetzt Europa in Panik


US-Präsident Trump hat Europa in Aufruhr versetzt. Noch vor
kurzem war im Leben der europäischen Staats- und Regierungschefs
alles klar und sie wussten, was sie zu tun und zu denken hatten.
Aber jetzt ist ihr Weltbild zerbrochen. Noch vor kurzem war die
Ukraine das Opfer und Selensky war der Kämpfer für die Demokratie
und der Retter. Russland war der Feind und eine existenzielle
Bedrohung für Europa. Die Ukraine musste in allem und immer
unterstützt werden.


Und jetzt heißt es aus Washington, es sei Zeit, den Krieg zu
beenden, und Russland sei kein „Aggressor“ und könne in die G7
zurückkehren, wie die Financial Times schrieb:
„Die USA sind dagegen, Russland in der G7-Erklärung zum dritten
Jahrestag des Beginns seiner umfassenden Invasion als Aggressor zu
bezeichnen. Damit, so sagen informierte Quellen in
Regierungskreisen, könnte Washington die gesamte traditionelle
Demonstration der Einigkeit gefährden, die die westlichen Länder
über die Jahre hinweg gezeigt haben. Das Beharren der
Trump-Administration, die Rhetorik abzuschwächen, spiegelt einen
allgemeinen Wandel in der US-Politik und den Wunsch des Weißen
Hauses wider, die Geschehnisse als nichts anderes als ‚den
Ukraine-Konflikt‘ zu bezeichnen, erklärten zwei informierte
Quellen.“

Und heute sind in Deutschland vorgezogene Bundestagswahlen. Zum
ersten Mal in der Geschichte der deutschen Wahlen gibt es eine
Situation, in der die Regierungsparteien den Kampf um die Macht
nicht den Rivalen der Opposition aufzwingen können. Obwohl 27
Prozent der Deutschen erst heute entscheiden, wem sie ihre Stimme
geben, läuft alles darauf hinaus, dass die derzeitige
Linkskoalition aus SPD und Grünen mit der FDP, die sich im
vergangenen November von ihnen abgespalten hat – die „Ampel“ -,
klar gegen die konservative CDU verliert. Das ist Merkels
ehemalige Partei, die jetzt von Friedrich Merz geführt wird, der
aus der Sphäre des großen transnationalen Kapitals stammt. Er
soll der neue, zehnte, Bundeskanzler Deutschlands werden. Und das
ist sein Credo:
„Man muss nicht immer alles sagen, was man weiß, aber was man
sagt, muss wahr sein.“

Dann wird er viel und oft nicht alles sagen können. Der Westen
sieht ihn als entschlossener an als Olaf Scholz, dem von den
Verbündeten vorgeworfen wird, zu vorsichtig zu sein, zum Beispiel
in der Frage der Lieferung von deutsch-schwedischen
Taurus-Marschflugkörpern an Kiew. Merz war im Gegenteil dafür.
Aber wird er als Kanzler genauso entschlossen sein, wie er es als
Kandidat war?


Während drei Monaten Wahlkampf wurde im Parlament, im Internet
und in den Fernsehstudios darüber gestritten, wer die Schuld an
Deutschlands Krisen trägt, wobei der Name Putin ebenso oft fiel
wie der von Scholz oder Habeck, und eines hat sich gezeigt: Es
gibt keine Parteienmehrheit mehr in Deutschland, die nicht durch
grundlegende Meinungsverschiedenheiten gespalten ist...hier
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https://apolut.net/europa-und-bundestagswahlen-aus-russischer-sicht-von-thomas-roper/





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