Auschwitz – und das Leben danach
Eine deutsche Jüdin überlebt Auschwitz, weil sie Cello spielen
kann. Sie beginnt ein neues Leben in England und verheimlicht ihrer
Tochter, was sie durchlitten hat. Doch das Trauma des Holocaust
überträgt sich im Stillen. Wie geht eine Familie damit um?
1 Stunde 10 Minuten
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Beschreibung
vor 10 Monaten
"Die Auschwitzer Häftlinge", spricht Anita Lasker ins Mikrofon der
BBC, "fürchten alle, dass die Welt nicht glauben wird, was dort
geschehen ist." Es ist Mitte April 1945, Anita Lasker ist wenige
Wochen zuvor aus Auschwitz nach Bergen Belsen verschleppt worden.
Am 15. April 1945 haben britische Truppen Bergen Belsen befreit und
einige Tage später hat ein Reporter der BBC die junge Überlebende
gebeten, in ein Mikrofon zu sprechen und zu erzählen, was sie
erlebt hat. Anita Lasker hat gemeinsam mit ihrer Schwester
Renate Auschwitz überlebt. Weil Anita Cello spielen konnte, wurde
sie Mitglied im Mädchenorchester des Lagers, das war ihre Rettung.
Nach ihrem Interview mit der BBC sagte sie noch in einem frühen
Prozess gegen das Lagerpersonal im Herbst 1945 aus. Dann ging sie
nach London, wurde eine erfolgreiche Musikerin, gründete eine
Familie – und begann zu schweigen. Warum Anita eine Nummer auf dem
Arm hatte, und warum sie mit ihrem Mann Deutsch sprach, mit den
Kindern aber nicht, erfuhr ihre Tochter Maya erst Jahrzehnte
später. Da war das Trauma ihrer Mutter längst auch ihres geworden.
In unserer Sendung zum 80. Jahrestag der Befreiung von Auschwitz
zeichnen wir die Geschichte von Anita Lasker-Wallfisch, ihrer
Schwester Renate und ihrer Familie nach. Wir hören sie selbst
erzählen, von der Aufnahme der BBC aus dem Jahr 1945 bis zu ihrer
Rede vor dem Bundestag im Januar 2018 anlässlich des
Holocaustgedenktages. Und wir sprechen mit ihrer Tochter Maya
Jacobs Lasker-Wallfisch darüber, wie sich das Trauma des Holocausts
in ihrer Familie einschrieb – wie sie es aber auch als Auftrag
annahm, an diese Menschheitsverbrechen zu erinnern und für eine
bessere Gesellschaft zu kämpfen. Mehr zum Thema, zum Beispiel
ein Gespräch mit dem Historiker Michael Wildt über die Debatte um
die Singularität des Holocausts, eine Reportage aus der Gegenwart
der Gedenkstätte Auschwitz und einen Besuch bei den Überlebenden
Eva Szepesi und Albrecht Weinberg finden Sie in der neuen Ausgabe
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BBC, "fürchten alle, dass die Welt nicht glauben wird, was dort
geschehen ist." Es ist Mitte April 1945, Anita Lasker ist wenige
Wochen zuvor aus Auschwitz nach Bergen Belsen verschleppt worden.
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einige Tage später hat ein Reporter der BBC die junge Überlebende
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