Arbeit und Reichtum
2 Stunden 15 Minuten
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Beschreibung
vor 20 Jahren
Aus gegebenem Anlass eine etwas andere - Einführung in die Kritik
der politischen Ökonomie des Kapitalismus
Es ist ungerecht, die Montagsdemonstranten als die „Jammerlappen
der Nation“ abzustempeln. Gejammert wird allenthalben.
Unzufriedenheit stellt sich nicht nur bei jenen ein, die gegen
Hartz IV protestieren und Arbeit fordern. Ebenso unzufrieden sind
Unternehmer, denen Arbeit zu teuer ist, die über
Absatzschwierigkeiten klagen, weil sie nicht wissen, wie sie ihre
Produkte loswerden sollen, und auf Insolvenzen von Betrieben
verweisen, die sich in der Konkurrenz auf dem Markt nicht mehr
behaupten können. Die Gewerkschaften beschweren sich über
Angriffe auf den geliebten Sozialstaat, den sie doch zur Lösung
der sozialen Frage erkämpft haben, sehen die Tarifautonomie
gefährdet und möchten die Unternehmer davon überzeugen, dass
weitere Lohnsenkungen der Kaufkraft schaden. Aber auch die
Regierung stöhnt, weil Wachstum ausbleibt, weil nur ihre Schulden
wachsen, die Gesellschaft sich in eine Freizeitgesellschaft zu
verwandeln droht und die Bürger einfach zu wenig konsumieren.
Eigentlich findet sich auch bei den Säulen dieser Gesellschaft
überhaupt nur Unzufriedenheit und Wehklagen.
Beschwichtigende Töne hört man überraschenderweise nur von
Kritikern der Marktwirtschaft. Die gehen mit der Parole
hausieren, dass alles gar nicht so schlimm sei, dass sich alles
zum Guten wenden ließe, denn, sagt Attac, Reichtum ist genug
da!
Irgendwie steht die Welt da auf dem Kopf. Grund genug, sich
einmal etwas genauer mit diesen Beschwerden, aber auch mit der
Beschwichtigung zu befassen. Es stellen sich nämlich einige
Fragen:
Wieso erklären Menschen Arbeit zu einem Bedürfnis?
Sollten sie nicht froh darüber sein, dass sie von Arbeit befreit
sind?
Warum kritisieren Unternehmer an Arbeit den Preis? Kommt es bei
Arbeit nicht auf Zweckmäßigkeit, Qualität und auf Bequemlichkeit
bei ihrer Verrichtung an?
Was sind eigentlich die Schwierigkeiten beim Absatz von lauter
prächtigen Gebrauchsartikeln?
Wieso gilt ausgerechnet zuviel Reichtum als Mangel?
Ist die Menschheit übersättigt, wird sie vom Überfluss
belästigt?
Irgendwie kann das die Sache nicht ganz treffen, wenn zugleich
Betriebsschließungen beklagt werden.
Was hat es mit dem Wachstum auf sich, das besonders dem Staat so
fehlt und das immer nur mehr werden soll?
Wieso fehlt es überhaupt, wenn Unternehmer nicht einmal wissen,
wohin mit dem ganzen produzierten Krempel?
Oder kann man vielleicht einmal erfahren, was da nicht wächst,
und warum dieses Ding namens Wachstum nichts taugt, wenn’s nicht
ständig mehr wird?
Wieso rühmen sich unsere leitenden Demokraten nicht damit, die
Gesellschaft zur Freizeitgesellschaft ausgebaut zu haben?
Wieso ist so etwas ein Beschwerdetitel?
Und warum findet es die Gewerkschaft umgekehrt klasse, dass die
soziale Frage hierzulande immer noch nicht gelöst ist?
Wieso soll der Sozialstaat ein Ruhmesblatt sein?
All das ist ziemlich verrückt, aber leider mit System!
Gliederung des Vortrags:
Oben und unten lauter Kummer mit dem Stand der Wirtschaft und
der Beschäftigung"Freizeitgesellschaft": Eine absurde
Beschwerde, die Auskunft gibt über den Zweck der Arbeit im Dienste
des Kapitals"Absatzprobleme": Eine Auskunft über Produktion und
Verteilung im Kapitalismus"Arbeit, Arbeit, Arbeit" : Eine absurde
Forderung, die Auskunft gibt über die Macht des Kapitals über die
Arbeiter / FazitDer Fehler von Attac: der kapitalistische Reichtum
ist nicht falsch verteilt, er ist falsch.DiskussionDiskussion
Veranstalter: KK Gruppe Berlin
Weitere Publikationen zum Thema von argudiss oder von anderen:
Das Buch „Beschäftigung“ – „Globalisierung“ – „Standort“
Anmerkungen zum kapitalistischen Verhältnis zwischen Arbeit und
Reichtum
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