Gesundheit im Kapitalismus – in jedem Sinne ein teures Gut
1 Stunde 44 Minuten
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Beschreibung
vor 18 Jahren
Der Staat lässt sein Volk durch ein Gesundheitswesen umfassend
medizinisch betreuen. Dass er sich um die Volksgesundheit
kümmert, wird ihm hoch angerechnet, weil jedermann auf Gesundheit
aus ist; denn wenn die leidet, leidet in dieser Gesellschaft
regelmäßig mehr als nur das Wohlbefinden. Also geht es dem Staat
mit seiner Sorge um den Gesundheitszustand des Volks und den
Volksmitgliedern mit ihren Sorgen bezüglich der eigenen
körperlichen Befindlichkeit auch um mehr.
Das Gesundheitswesen muss, so will es der Staat, wie alles in
dieser Gesellschaft bezahlt werden. Das erlegt der Staat der
Mehrheit seines Volks als Pflicht auf, die sie mit
Zwangsbeiträgen zu den Kassen zu erfüllen hat. Er geht nicht
zufällig davon aus, dass sie sich diese Kost von sich aus nicht
leisten kann und will. Also sorgt er dafür, dass das
Gesundheitswesen bezahlbar wird, und stiftet die notwendige
Finanzmasse - zu Lasten der Einkommen seiner Bevölkerung.
Die Kosten, die aus diesem so gestifteten Gesundheitsfonds
finanziert werden müssen, sind nicht gering. Auch dafür sorgt der
Staat. Denn die Betreuung der Volksgesundheit nährt nicht nur
besser gestellte medizinische Stände, die sich mit ihren Diensten
nach politischen Vorgaben an dieser Finanzmasse bedienen. Sie
bereichert auch national bedeutsame und geschätzte geschäftliche
‚Wachstumsbranchen’: eine Apparate- und Pharmaindustrie, die
längst dem nationalen Rahmen entwachsen sind und als ‚global
player’ mit ihren ‚Innovationen’ den Standort Deutschland
voranbringen.
Jetzt hat der staatliche Veranstalter wieder einmal eine große
Gesundheitsreform beschlossen. ‚Unser Gesundheitssystem’ ist nach
offizieller Auskunft nämlich einfach zu teuer – für wen, ist
keine Frage: Für die Kassen, die mit ihren Einnahmen nicht
nachkommen, für die Wirtschaft, die unter den Lohnkosten leidet,
und damit überhaupt für den Standort Deutschland. Eine der
‚reichsten Gesellschaften der Welt’ kann sich also, das der
gültige Standpunkt, die Pflege der Gesundheit der Bevölkerung so
nicht mehr leisten. Andererseits soll sie sein; und Verdienst und
Wirtschaftswachstum stiften soll der Bedarf nach ‚Gesundheit’
weiterhin schon gleich.
Das alles will also bedacht sein, wenn die politischen
Organisatoren dieses Gesundheitswesens sich an seine
‚Effektivierung’ machen. Dementsprechend fällt sie aus.
Warum das gepriesene wie kritisierte Gesundheitswesen zugleich
unentbehrlich und immer zu teuer ist, was Grund und Ziele seiner
aktuellen Reform sind, das ist Thema der Veranstaltung
Teil 1: Gesundheit als gesellschaftlicher Bedarf im Kapitalismus
- staatlich dekretiert
Teil 2: Das staatliche Gesundheitswesen - seine Finanzierung und
Agenten
Teil 3: Der prinzipielle Reformbedarf: Warum Gesundheit permanent
zu teuer ist
Teil 4: Die Prinzipien der aktuellen Reform
Teil 5: Die Fortschreibung des Prinzips des Gesundheitswesens zur
Klassenmedizin - Zusätze zu den Ideologien
Weitere Publikationen zum Thema:
Anmerkungen zur politischen Ökonomie der Wachstumsbranche
Volksgesundheit - sowie zu Grund und Zielen der aktuellen Reform
des bundesdeutschen Gesundheitswesens, GegenStandpunkt 1-07
Das Buch "Gesundheit - ein Gut und sein Preis" vom
GegenStandpunkt-Verlag
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