Die Krise der 'Realwirtschaft' - bringt die Kritik der kapitalistischen Produktionsweise zur Anschauung

Die Krise der 'Realwirtschaft' - bringt die Kritik der kapitalistischen Produktionsweise zur Anschauung

1 Stunde 59 Minuten

Beschreibung

vor 16 Jahren

Zu Beginn der Finanzkrise versicherten Politiker und
Wirtschaftsführer unisono, dass von dem Crash der Finanzwerte für
die „Realwirtschaft“ nichts zu befürchten sei; die sei kerngesund
und robust. Seit Herbst letzten Jahres ist sie da: die Krise des
Teils der Wirtschaft, in der es um die Produktion und den Handel
von Gütern und Dienstleistungen geht. Und dieselben Politiker und
Wirtschaftsführer verkünden jetzt, dass es sich dabei um die
„größte Krise seit der Großen Depression der 30er Jahre des
vergangenen Jahrhunderts“ handelt, viel schlimmer als die
diversen periodischen „Rezessionen“ der nachkriegsdeutschen
Wirtschaft.
Es ist also wieder einmal so weit. Die Wirtschaft wächst nicht
mehr, sie schrumpft. Na und? Muss denn von allem immerzu immer
mehr hergestellt und verkauft werden? Die Frage erscheint bei uns
naiv und findet ihre Antwort in den Wirtschaftsnachrichten: Alle
deutschen Großbanken, Versicherungskonzerne, Chipproduzenten und
Kommunikationsunternehmen, Autokonzerne, Maschinen- und
Anlagenbauer und und und ... entlassen zwischen 1000 und 10000
Leute je Firma. Diese Arbeitnehmer dürfen ihr Monat für Monat und
Jahr für Jahr zur Bestreitung ihrer Lebensnotwendigkeiten
erforderliches Einkommen nur erarbeiten, wenn sie mit ihrer
Tätigkeit ein stets wachsendes Geschäft in Bewegung setzen und
ein wachsendes Eigentum in den Händen seiner Besitzer schaffen.
Ihr Einkommen, das wird daran deutlich, verdienen sich die Leute
dadurch, dass sie ihre Arbeitgeber immer reicher machen, während
sie selbst dabei gleich arm, auf Arbeit und Lohn angewiesen
bleiben. Sie werden für Dienste an der Akkumulation des Kapitals
bezahlt – wenn sie das nicht leisten, können sie ihr Einkommen
vergessen. Deshalb ist es in dieser Wirtschaftsweise schon eine
Katastrophe, wenn alles eine Weile einfach nur weitergeht wie
vorher: Dass genauso viel Arbeit verrichtet, dasselbe Quantum
Nahrungsmittel, Wohnungen, Autos, PCs produziert und konsumiert
wird wie in der Periode davor, - die Menschen also nicht ärmer
und nicht reicher würden, das geht in einer Wirtschaft nicht, in
der nicht für den Bedarf produziert wird, sondern für die
Bereicherung derer, die Kapital besitzen. Wenn “es” nur
weitergeht wie vorher, geht nichts mehr – und erst recht geht
nichts mehr, wenn „die Wirtschaft“ schrumpft.
Wenn schon alle an der Wirtschaft Beteiligten entweder am
Wachstum interessiert oder von ihm abhängig sind wie vom
täglichen Brot, wenn alle Wachstum wollen und sich anstrengen, es
zu erzielen, warum bleibt es dann aus? Was ist das für ein
Wirtschaftssystem, in dem die Akteure das Gegenteil von dem
erreichen, was sie zu erreichen suchen? 
Der Vortrag will aufklären über:
- den „Übergriff“ der Finanzkrise auf die „Realökonomie“: Warum
der Bankencrash die Krise der Industrie einläutet und deren
Wachstum zum Erliegen bringt
- die Rolle des Finanzkapitals: Sein Dienst für das produktive
Kapital, seine Macht über es, und seine Rolle als Exekutor der
Krise des produktiven Kapitals
- die Krise: Was sie ist und woher sie kommt - Wie die
Unternehmen der „Realwirtschaft“ mit dem Kredit ihr Wachstum –
und periodisch ein „Zuviel“ an Wachstum produzieren -
Nebeneinander von stillgelegten Produktionsanlagen und
überflüssiger Arbeiterbevölkerung
- die Abwicklung der Krise: Vernichtung des kapitalistischen
Reichtums in allen seinen Formen – bis derselbe absurde Kreislauf
von Akkumulation und Überakkumulation wieder aufs Neue in Gang
kommt


Teil 1: Vorbemerkung
Teil 2+3: Warum greift die Finanzkrise auf die Realökonomie über?
Warum läutet der Bankencrash auch die Krise der Industrie ein und
bringt deren Wachstum zum Erliegen?  Was zeigt sich daran
über die Rolle des Finanzkapitals?
Teil 4: Was also ist der Begriff der Krise des Kapitals? Es ist
zu viel Kapital da.
Teil 5+6: Diskussion - Wie bewältigt das Kapital seine Krise?


Varanstalter: AK Gegenargumente


Weitere Publikationen zum Thema von argudiss oder von anderen:


Artikel zum Thema Finanzkapital im Archiv vom
GegenStandpunkt-Verlag


Artikel zum Thema Krise im Archiv vom GegenStandpunkt-Verlag


Das Buch "Das Finanzkapital" vom GegenStandpunkt-Verlag


Das Buch „Beschäftigung“ – „Globalisierung“ – „Standort“
Anmerkungen zum kapitalistischen Verhältnis zwischen Arbeit und
Reichtum vom GegenStandpunkt-Verlag

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