Griechenland ist pleite, Politik und Medien seifen die Leute ein: Wie das Volk geistig die Krise wegstecken soll, für die es praktisch haften muss

Griechenland ist pleite, Politik und Medien seifen die Leute ein: Wie das Volk geistig die Krise wegstecken soll, für die es praktisch haften muss

1 Stunde 10 Minuten

Beschreibung

vor 13 Jahren

Die staatlichen Rettungsaktionen, die das Finanzgewerbe vor dem
Kollaps bewahren sollten, haben sich zu einem Schuldenvolumen in
den Staatshaushalten addiert, dem die vorerst geretteten
Finanzinvestoren zunehmend ihr Vertrauen entziehen. Sie verlangen
höhere Zinsen auf manche Staatsanleihen, einige kaufen sie gar
nicht mehr. Griechenland ist darüber endgültig zahlungsunfähig
geworden, andere Länder stehen kurz vor dem Bankrott.

Was die Krise beim Gros der arbeitenden Bevölkerung längst
angerichtet hat, ist das eine. Löhne wurden ebenso zusammen
gestrichen wie Arbeitsplätze. Manch einer hat seine Ersparnisse
oder gleich sein Eigenheim verloren, weil er den Kredit nicht
länger bedienen kann. Aber Verarmung tritt nicht nur als Wirkung
der Krise ein, sie kommt auf Ansage und als politische Strategie
daher, mit der die maroden Staatshaushalte das Vertrauen des
Finanzgewerbes in ihre Anleihen und das Geld, auf das sie lauten,
den Euro, zurück gewinnen wollen. Der Sozialabbau im großen Stil
wird in so gut wie allen EU-Staaten dafür voran getrieben, Löhne
wie Renten drastisch gekürzt. Deutschland brüstet sich damit, das
Meiste dieser sozialen Abbrucharbeiten mit der Agenda 2010 der
rot-grünen Ära bereits erledigt zu haben. Aber auch das muss
gesichert und ausgebaut werden.


Veranstalter: Forum Kritik Regensburg.


Der Vortrag bei Forum Kritik Regensburg findet sich hier.


Weitere Publikationen zum Thema:


Artikel zur Finanzkrise gibt es beim GegenStandpunkt-Verlag
im Archiv.


Weitere Argumente zu Europa in der Finanzkrise finden
sich auch bei argudiss im Archiv.

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