Weltflüchtlingsmacht Deutschland
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Beschreibung
vor 10 Jahren
Merkel sagt: „Wenn wir jetzt anfangen, uns noch
entschuldigen zu müssen dafür, dass wir in Notsituationen ein
freundliches Gesicht zeigen, dann ist das nicht mein Land.“
Eben doch! Exakt dieses Land regiert Merkel seit über 10 Jahren
– nach guter demokratischer Sitte mit Zustimmung ihrer
Wähler. Sie soll also nicht so tun, als ob „mein
Land“ und die Politik, mit der sie es machtvoll „gestaltet“,
mit der Ablehnungsfront nichts zu tun haben, auf die
ihr „freundliches Gesicht“deutschlandweit trifft. Sie weiß
es auch besser: Täglich entschuldigt sie sich seit ihrer forschen
Äußerung für das, was sie also selbst für eine Zumutung
für „mein Land“ hält, das man offensichtlich nicht so
leicht lieben kann ohne Missgunst gegenüber Fremden. Die Gründe
dafür kennt sie nicht nur – gemeinhin ist sie auf die auch sehr
stolz. Sie sind nämlich ihr Werk:
Sie hat ihr Land kompromisslos und erfolgreich auf den Anspruch
getrimmt, einen ganzen Kontinent ökonomisch und politisch
anzuführen und auf dieser Basis in der ersten Liga der Weltmächte
mitzuspielen. Dem sind unter ihrer Führung alle
Lebensverhältnisse unterworfen worden – mit den bekannten
Resultaten, zu denen u.a. gehört,
dass die staatliche Festlegung eines Mindestlohns als soziale
Wohltat gefeiert wird, weil das Ergattern irgendeines
sozialversicherungsträchtigen Tariflohn-Jobs inzwischen als
Inbegriff eines seltenen Glücks gilt;
dass die Aussicht auf einen finanziell abgesicherten
Lebensabend als Traum vergangener Generationen ad acta gelegt
ist;
dass die zunehmende Not ihres vollbeschäftigten Volkes, sich
irgendeine bezahlbare Wohnung leisten zu können, zum Dauerbrenner
aller Wahlkämpfe wird; dass die Drangsal von Eltern mit zwei bis
drei Jobs, ihre Kinder irgendwo abzustellen, den Staat zur
Formulierung eines Rechts auf einen Kita-Platz nötigt…
Aber nicht nur die Leistung, ihre lieben Deutschen systematisch
in eine immer gnadenlosere Konkurrenz um immer härtere Lebens-
und Arbeitsbedingungen gehetzt zu haben, darf sich die Kanzlerin
zurechnen. Auch für die Erziehung dieses Volks von erbitterten
Konkurrenten zu einem Haufen von Nationalisten, die allen anderen
noch viel weniger gönnen, als sich gegenseitig, hat sie viel
getan: Spätestens seit der Euro-Krise hetzt sie die Deutschen
permanent dazu auf, sich die erzwungenen Glanzleistungen in
Sachen Arbeiten, Verzichten, Sparen als das Recht auf ein
deutsches Regiment über den Rest der europäischen Staaten
einzubilden, also die imperialistische Führungsrolle der Nation
als Überlegenheit ihrer tugendhaften Herrenmenschen über die
minderwertigen europäischen Völker abzufeiern Diese Kanzlerin
soll jetzt nicht so tun, als ob sie sich darüber wundert, dass
ihr Volk sich nun auch gegenüber den Flüchtlingen genauso
aufführt, wie es gute deutsche Sitte ist: sie als Konkurrenten um
schlecht bezahlte Arbeit und kaum bezahlbare Wohnungen beargwöhnt
und als unerträgliche Fremdkörper im nationalen Herrenkollektiv
verachtet.
Für wohlmeinende Flüchtlingsfreunde sollte die unglaubwürdige
Weigerung Merkels, sich zu der hässlichen nationalistischen
Gesinnung als ihrem Werk zu bekennen, also kein Grund dafür sein,
diese Figur sympathisch zu finden, nur weil ihnen das Gros der
deutschen Patrioten aktuell noch ganz anders Angst macht als
deren verlogene Kanzlerin. Denn nur im Vergleich zu dieser gegen
die neuen Fremden nationalistisch aufgehetzten Meute von
Konkurrenten ist Merkels „Gesicht“ überhaupt so etwas
wie „freundlich“ – und billig zu haben ist es
obendrein. Als ihre moralische Haltung besteht es
nämlich bloß darin, die herrenmäßige Verachtung fremder
Elendsgestalten in die von der gleichen herrenmäßigen Warte aus
gefühlte mitleidige Herablassung gegenüber diesen Elenden
umzupolen. Und als ihre praktische Politik ist es
sofort alles andere als einfach nur „freundlich“:
Unübersehbar geht das „freundliche Gesicht“ mit dem
Auftrumpfen der deutschen Macht in und über Europa einher, die an
den Flüchtlingen den unerbittlichen Wille vorführt, die Agenda zu
definieren, um die sich Europa- und Weltpolitik gefälligst zu
drehen haben.
Für uns ist es jedenfalls der Grund, danach zu fragen, für welche
Zwecke die Führungsriege Deutschlands sich und ihrem Volk
dermaßen viele Fremde zumutet – schon weil wir keinen
Anhaltspunkt dafür haben zu glauben, dass dieses Deutschland
angesichts von ein paar Hunderttausend Flüchtlingen von seinem
Nationalismus und seinem Imperialismus auch nur einen Deut
abrückt.
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