Die Dieselaffäre: Vom imperialistischen Charakter von Stickoxidwerten, Betrugssoftware und Fahrverboten

Die Dieselaffäre: Vom imperialistischen Charakter von Stickoxidwerten, Betrugssoftware und Fahrverboten

1 Stunde 51 Minuten

Beschreibung

vor 7 Jahren

Im Herbst 2015 erwischt die US-Umweltbehörde einen VW-Diesel mit
dem 30-fachen der vom US-Umweltrecht erlaubten Stickoxid-Menge.
Im Sommer 2017 wird in Deutschland ein Autogipfel anberaumt, den
Politik und Industrie für dringend nötig halten, weil das
„Vertrauen“ in die deutsche Schlüsselindustrie und damit in den
Industriestandort überhaupt beschädigt ist.
Um wessen „Gesundheit“ soll man sich da Sorgen machen?


Die Nation ist sich einigermaßen einig, dass als Grund der
Malaise auf Seiten der Vorzeigeindustrie beispielloses
„Fehlverhalten“ bzw. „Versagen“ inklusive „krimineller Energie“
vorliegt, begleitet von großen „Versäumnissen“ der Regierung
wegen „zu großer Nähe“ zur Industrie, so dass die nötige
Kontrolle und Aufsicht über die Automanager durch verantwortliche
Politiker fehlt.
Wo kommt bloß die Macht und Wirksamkeit der deutschen
Autoindustrie her, die die deutsche Politik kontrollieren soll?


All die Vorwürfe münden einsinnig in Plädoyers für den
zukünftigen Erfolg dieser Industrie, schließlich hängt das Wohl
der ganzen Nation davon ab, bilanziert in den Millionen
Arbeitsplätzen. Diesen Schluss ziehen alle - Politiker,
Öffentlichkeit, Arbeiter-Organisationen - aus der Abhängigkeit
des nationalen Lebensprozesses von dem deutschen Industriekomplex
„Automobil“.
Worin besteht diese Abhängigkeit und was spricht für sie?


Kann überhaupt von „Versagen“ und „Fehlern“ auf Seiten der
Industrie und der deutschen Politik die Rede sein? Wenn VW in den
USA mit Dieseln auffliegt, die schmutziger sind als das Gesetz
erlaubt, dann liegt allemal vor, dass es die deutsche
„Vorzeigeindustrie“ im Weltmarkt sehr weit gebracht hat.
Wobei und womit wäre auch mal eine Frage wert.

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